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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an den New Yorker Börsen sind am Montag wieder mutiger geworden. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", begründete Marktbeobachter Andreas Lipkow die wieder etwas bessere Stimmungslage nach einem bislang schwachen April. Zu Beginn war die Kauflaune zwar noch verhalten, doch im Verlauf kam neuer Schwung in die Kurse.

Der technologielastige Leitindex Nasdaq 100 , der in diesem Monat besonders stark um bis zu sieben Prozent nachgegeben hatte, gab die Marschrichtung mit einem Anstieg um 1,27 Prozent auf 17 254,05 Punkte vor. Dem folgte der marktbreite S&P 500 um 1,25 Prozent nach oben auf 5029,50 Zähler. Der Dow Jones Industrial mit seinen Standardwerten gewann 1,11 Prozent auf 38 407,99 Punkte.

In den vergangenen Tagen und Wochen hieß es, bei Tech-Werten sei etwas Zinsfantasie ausgepreist worden, weil im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Lockerungen durch die US-Notenbank Fed nachlasse. "Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen die Anleger jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Nicht ganz klar war unter den Anlegern, wie sie am Montag die Zahlen von Verizon einordnen sollen. Nach einem frühen Anstieg drehte der Kurs des Telekomkonzerns mit 3,4 Prozent ins Minus. Verizon hatte im ersten Quartal wieder private Mobilfunkvertragskunden verloren und rückläufige Einnahmen verzeichnet. Auch der freie Cashflow blieb hinter den Erwartungen der Analysten zurück.

Gespannt wird auf die Resultate zahlreicher Tech-Giganten wie Meta , Alphabet und Microsoft gewartet, die im Wochenverlauf anstehen. Der Erholung an der Nasdaq folgten aber vor allem die Aktien von Nvidia : Nachdem der Kurs hier am Freitag spektakulär um zehn Prozent eingebrochen war, holten sie mit plus vier Prozent wieder etwas auf.

Auch die Aktien von Apple prägten den Technologiesektor mit einem Anstieg um 1,2 Prozent. Hier wurde auf eine Studie von Bank of America verwiesen, in der Analyst Wamsi Mohan den iPhone-Hersteller zum "Top Pick" für 2024 erklärte. Er begründete dieses Lob mit vielen erwarteten Kurstreibern und einem defensiv aufgestellten Barmittelfluss.

Für den Nutzfahrzeughersteller CNH Industrial äußerte sich Bank of America hingegen pessimistisch: Hier gab Michael Feniger die bisherige Kaufempfehlung wegen eines Chefwechsels auf. Der Austausch an der Spitze erhöhe die Unsicherheit hinsichtlich der Transformation des Unternehmens und er komme ausgerechnet zu einem kritischen Zeitpunkt im Agrarzyklus.

Bereits am Dienstag wird nach Börsenschluss von Tesla das Zahlenwerk erwartet. Zu Wochenbeginn büßte die Aktie fast drei Prozent ein. Angesichts der schwächelnden Nachfrage senkte der Elektroautobauer erneut die Preise für seine Elektroautos in China und den USA. Klassische Autobauer wie etwa Ford und General Motors zeigten dagegen Stärke mit Anstiegen um bis zu sechs Prozent.

Für Informatica ging es um 7,5 Prozent abwärts. Vor rund einer Woche berichtete das "Wall Street Journal" über ein angebliches Interesse von Salesforce an dem Datenmanagementsoftware-Anbieter. Am Montag gab Informatica bekannt, gegenwärtig keinerlei Gespräche zum Thema Übernahme zu führen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete zuletzt, dass es zwischen Salesforce und Informatica zu Unstimmigkeiten bei den möglichen Bedingungen gekommen sei. Salesforce-Aktien legten um 1,9 Prozent zu./tih/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag etwas von einer dreiwöchigen Korrekturphase erholt. Rückläufige Öl- und Goldpreise zeigten, dass die bislang ausgebliebene Eskalation im Nahost-Konflikt derzeit am Markt für etwas Entspannung sorgt.

Letztlich behauptete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,70 Prozent auf 17 860,80 Punkte. Damit knackte er wieder die jüngst unterschrittene 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Kurstrend gilt. Nach dem Rekordhoch bei 18 567 Punkten zu Monatsbeginn war er sukzessive abgerutscht und hatte am Freitag zeitweise den tiefsten Stand seit mehr als sechs Wochen erreicht. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg zu Wochenbeginn um 1,15 Prozent auf 26 289,73 Punkte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,4 Prozent. Für die nationalen Indizes in Paris und London ging es ebenfalls bergauf, wobei der britische FTSE 100 deutlich stärker anzog als die anderen Indizes. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 US6311011026 zeigten sich zum europäischen Handelsende kaum bewegt.

Größter Gewinner im Dax war Bayer mit einem Kursplus von 3,8 Prozent. Damit übernahmen die Aktien einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit dem Jahr 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser rechnet zwar mit soliden Geschäftszahlen. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.

Die Titel des Medizinkonzerns Fresenius und seiner im MDax gelisteten Beteiligung FMC waren mit Aufschlägen von 1,8 beziehungsweise 6,4 Prozent weiter gefragt. Victoria Lambert von der Privatbank Berenberg geht davon aus, dass die Profitabilität des Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige Managementprognose übertroffen hat. Auch für Fresenius ist die Analystin zuversichtlich.

Zu den größten Verlierern im Dax zählten RWE -Titel mit minus 1,2 Prozent. Der US-Bundesstaat New York hatte Verhandlungen mit dem Energieversorger für große Offshore-Windprojekte abgebrochen. Barclays-Experte Peter Crampton sieht den Kursrückschlag aber als Chance. Denn Einfluss auf die Konzernbilanz habe die Absage nicht.

Die Aktien von SAP zeigten sich mit einem knappen Plus orientierungslos. Am Abend nach US-Börsenschluss läutet der Softwarekonzern die hiesige Berichtssaison ein. SAP-Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloud-Wachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben gehen wird. Umbaukosten könnten aber belasten.

Im Nebenwerteindex SDax setzte sich der Strahlen- und Medizintechnikkonzern Eckert & Ziegler mit plus 9,3 Prozent an die Spitze. Dank positiv aufgenommener Eckdaten für das erste Quartal schafften es die Aktien knapp über die 21-Tage-Linie, die als Indikator für den kurzfristigen Trend gilt.

Dahinter gewannen die Titel von Norma dank einer Kaufempfehlung 8,6 Prozent - zeitweise erreichten sie den höchsten Stand seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research begründete das neue Votum mit seinem gestiegenen Vertrauen in eine Profitabilitätserholung des Autozulieferers.

Dagegen büßte Index-Schlusslicht Flatexdegiro 4,6 Prozent ein. Der Onlinebroker braucht nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Firmenchef Frank Niehage tritt zum 30. April ab - rund einen Monat, nachdem Großaktionär Bernd Förtsch öffentlich mit der Arbeit des Managers abgerechnet hatte.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0648 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0632 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,51 Prozent auf 2,57 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,32 Prozent auf 124,08 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,14 Prozent auf 131,23 Punkte./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag etwas von einer dreiwöchigen Korrekturphase erholt. Rückläufige Öl- und Goldpreise zeigten, dass die bislang ausgebliebene Eskalation im Nahost-Konflikt derzeit am Markt für etwas Entspannung sorgt.

Letztlich behauptete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,70 Prozent auf 17 860,80 Punkte. Damit knackte er wieder die jüngst unterschrittene 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Kurstrend gilt. Nach dem Rekordhoch bei 18 567 Punkten zu Monatsbeginn war er sukzessive abgerutscht und hatte am Freitag zeitweise den tiefsten Stand seit mehr als sechs Wochen erreicht. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg zu Wochenbeginn um 1,15 Prozent auf 26 289,73 Punkte./gl/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen haben am Montag im frühen Handel moderate Gewinnen verbucht. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", begründete Marktbeobachter Andreas Lipkow die wieder etwas bessere Stimmungslage nach einem bislang schwachen April. Wie sich im Verlauf der ersten Handelsstunde zeigte, wollte richtige Kauflaune aber nicht aufkommen.

Der technologielastige Leitindex Nasdaq 100 , der in diesem Monat um rund sechs Prozent nachgegeben hat und damit der größte Verlierer unter den wichtigsten US-Aktienindizes ist, verlor innerhalb der ersten Stunde an Rückenwind. Nach einem Spitzenanstieg um fast ein Prozent kam er zuletzt nur noch auf ein Plus von 0,07 Prozent auf 17 049,08 Punkte.

Andere New Yorker Indizes fuhren von Beginn an nur mäßigere Gewinne ein. Der Dow Jones Industrial gewann zuletzt 0,22 Prozent auf 38 069,82 Punkte. Der marktbreite S&P 500 stieg ebenfalls um 0,22 Prozent auf 4977,92 Zähler.

In den vergangenen Tagen und Wochen hieß es, bei Tech-Werten sei etwas Zinsfantasie ausgepreist worden, weil im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Lockerungen durch die US-Notenbank Fed nachlasse. "Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen die Anleger jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Nicht ganz klar war unter den Anlegern, wie sie am Montag die Zahlen von Verizon einordnen sollen. Nach einem frühen Anstieg um fast drei Prozent drehte der Kurs des Telekomkonzerns mit 3,5 Prozent ins Minus. Eine Erkenntnis war, dass dieser im ersten Quartal Zehntausende private Mobilfunkvertragskunden verloren hatte. Allerdings war diese Zahl nicht ganz so hoch wie von Experten befürchtet.

Gespannt wird auf die Resultate zahlreicher Tech-Giganten wie Meta , Alphabet und Microsoft gewartet, die im Wochenverlauf anstehen. Bereits am Dienstag wird von Tesla das Zahlenwerk erwartet. Am Tag davor büßte die Aktie fast vier Prozent ein. Angesichts der schwächelnden Nachfrage senkte der Elektroautobauer erneut die Preise. Speziell auf dem chinesischen Markt könnte die Rabattschlacht bei E-Autos damit in die nächste Runde gehen. In China herrscht zunehmend Konkurrenz durch einheimische Autobauer.

Für Informatica ging es um acht Prozent abwärts. Vor rund einer Woche berichtete das "Wall Street Journal" über ein angebliches Interesse von Salesforce an dem Datenmanagementsoftware-Anbieter. Am Montag gab Informatica bekannt, gegenwärtig keinerlei Gespräche zum Thema Übernahme zu führen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete zuletzt, dass es zwischen Salesforce und Informatica zu Unstimmigkeiten bei den möglichen Bedingungen gekommen sei. Während Salesforce um ein halbes Prozent zulegten, rutschten Informatica um gut neun Prozent ab./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen sind am Montag stabilisiert in den Handel gestartet. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", begründete Marktbeobachter Andreas Lipkow die wieder etwas bessere Stimmungslage nach einem bislang schwachen April. Der technologielastige Leitindex Nasdaq 100 hat in diesem Monat rund sechs Prozent nachgegeben und ist damit der größte Verlierer unter den wichtigsten US-Aktienindizes. Er legte am Montag nach einer halben Handelsstunde mit plus 0,76 Prozent auf 17 167,28 Punkte denn auch am deutlichsten zu.

Der Dow Jones Industrial gewann 0,19 Prozent auf 38 059,45 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,55 Prozent auf 4994,67 Zähler.

Zuletzt hieß es, Tech-Werte hätten etwas Zinsfantasie ausgepreist, weil sich im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Verringerungen eintrübe. "Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen die Anleger jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street zeichnen sich zum Wochenstart steigende Kurse ab. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial am Montag knapp eine Stunde vor Handelsstart 0,49 Prozent höher auf 38 174 Punkte. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Außerdem habe die unverändert lockere Geldpolitik der chinesischen Notenbank für Kaufinteresse insbesondere bei Finanz- und Technologiewerten gesorgt. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde 0,48 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag bei 17 120 Zählern berechnet.

Vor dem Wochenende trübte ein Kursrutsch der Netflix -Aktie die Stimmung an der Nasdaq. Halbleiter-Aktien wie Nvidia gerieten ebenfalls mächtig unter Druck. "Und auch wenn sich hier zu Wochenbeginn erste Erholungstendenzen zeigen, es könnte erst der Anfang von ganz viel heißer Luft in den Aktien sein, die noch entweichen muss, um wieder vernünftige Relationen von Wunsch zu Wirklichkeit herzustellen", kommentierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von RoboMarkets. Der Tech-Sektor preise die Zinsfantasie aus, nachdem Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in weite Ferne rücken.

Besondere Aufmerksamkeit dürften die Anleger daher frischen Konjunkturdaten aus den USA schenken. "Die Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal am Donnerstag dürften erneut zeigen, dass die Konjunktur weiter rund läuft und schnelle Zinssenkungen nicht notwendig sind", schrieben die Experten vom Index-Radar. Am Freitag rücken in diesem Zusammenhang auch frische PCE-Preisdaten in den Fokus - ein von der Fed stark beachtetes Inflationsmaß.

"Wegen schwindender Zinssenkungshoffnungen suchen die Anleger jetzt nach neuen Kaufargumenten für Aktien und hoffen, einen Grund in den Bilanzzahlen der großen Unternehmen zu finden", kommentierte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. An der Wall Street werde mit dem dritten Quartal in Folge mit einem Gewinnwachstum gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Im Wochenverlauf stehen zahlreiche Quartalsberichte auf der Agenda, unter anderem von den Tech-Giganten Meta , Alphabet und Microsoft .

Bereits am Dienstag legt Tesla Zahlen zum ersten Quartal vor. Vorbörslich verlor die Aktie des Elektroautobauers am Montag 4,4 Prozent. Angesichts der schwächelnden Nachfrage hatte Tesla am Wochenende die Preise gesenkt. Speziell auf dem chinesischen Markt könnte die Rabattschlacht bei E-Autos damit in die nächste Runde gehen. In China bekommt Tesla zunehmend Konkurrenz von einheimischen Autobauern.

Verizon legten vorbörslich 1,5 Prozent zu. Der US-Telekomkonzern hat im ersten Quartal zwar Zehntausende private Mobilfunkvertragskunden verloren. Das war allerdings bereits deutlich besser als der Verlust von gut einer Viertelmillion Kunden im Vorjahr.

Für Informatica ging es vorbörslich um 5,9 Prozent abwärts. Vor rund einer Woche schrieb das "Wall Street Journal" über Interesse von Salesforce an dem Datenmanagementsoftware-Anbieter. Die Übernahmegespräche sollen jedoch ins Stocken geraten sein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Salesforce-Aktie legte daraufhin vorbörslich 3,5 Prozent zu. Am späteren Abend legt Salesforce-Konkurrent SAP Quartalszahlen vor./niw/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag etwas von der drei Wochen andauernden Korrektur erholt. Der deutsche Leitindex gewann am frühen Nachmittag rund eine Stunde vor dem US-Handelsstart ein halbes Prozent auf 17 832 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 1,2 Prozent auf 25 304 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion stieg 0,3 Prozent.

Anfang April hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.

Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie ringen derzeit die Verkäufer mit den Schnäppchenjägern. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet.

Die Woche wird insbesondere geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt. Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben gehen wird. Umbaukosten könnten aber belasten. Die Papiere der Walldorfer schwankten am Montag zwischen Plus und Minus. In fast vier Wochen hatten sie zuvor über elf Prozent verloren.

Bayer unternahmen derweil mit einem Kursplus von bis zu 4,7 Prozent einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in einem Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.

Dagegen sackten RWE um bis zu 3 Prozent an das Indexende. Der US-Bundesstaat New York hatte Verhandlungen für große Offshore-Windprojekte abgebrochen. Barclays-Experte Peter Crampton sieht den Kursrückschlag aber als Chance. Denn Einfluss auf die Konzernbilanz habe die Absage nicht.

FMC profitierten mit einem Kurszuwachs von in der Spitze fast 8 Prozent von einem optimistischen Expertenausblick. So geht Victoria Lambert von der Privatbank Berenberg davon aus, dass die Profitabilität des Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige Managementprognose übertroffen hat.

Norma sprangen im Nebenwerteindex SDax nach einer Kaufempfehlung um fast elf Prozent auf das höchste Niveau seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research begründete die Empfehlung mit gestiegenem Vertrauen in die Erholung der Profitabilität.

Aktien von Flexdegiro gerieten mit über 5,5 Prozent Minus wieder kräftig unter Druck. Der Onlinebroker braucht nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre einen neuen Chef. Vorstandschef Frank Niehage tritt zum 30. April ab - rund einen Monat, nachdem Großaktionär Bernd Förtsch öffentlich mit der Arbeit des Managers abgerechnet hatte.

Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0633 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitag auf 1,0653 US-Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Freitag auf 2,57 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,32 Prozent auf 124,08 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,3 Prozent auf 130,66 Punkte nach./ag/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag etwas von der drei Wochen andauernden Korrektur erholt. Der deutsche Leitindex gewann am Mittag 0,6 Prozent bei 17 845 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 1,3 Prozent auf 25 330 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion stieg 0,4 Prozent.

Anfang April hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.

Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie ringen derzeit die Verkäufer mit den Schnäppchenjägern. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet.

Die Woche wird insbesondere geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt. Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben geht. Umbaukosten könnten aber belasten. Die Papiere der Walldorfer drehten nach schwachem Start ins Plus. In fast vier Wochen hatten sie zuvor über elf Prozent verloren.

Bayer unternahmen derweil mit einem Kursplus von bis zu 4,5 Prozent einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in einem Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.

Dagegen sackten RWE mit minus 3 Prozent an das Indexende. Der US-Bundesstaat New York hatte Verhandlungen für große Offshore-Windprojekte abgebrochen. Barclays-Experte Peter Crampton sieht den Kursrückschlag aber als Chance. Denn Einfluss auf die Konzernbilanz habe die Absage nicht.

FMC profitierten mit einem Kurszuwachs von bis zu 6 Prozent von einem optimistischen Expertenausblick. So geht Victoria Lambert von Berenberg davon aus, dass die Profitabilität des Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige Managementprognose übertroffen hat.

Norma sprangen im Nebenwerteindex SDax nach einer Kaufempfehlung um fast elf Prozent auf das höchste Niveau seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research begründete die Empfehlung mit gestiegenem Vertrauen in die Erholung der Profitabilität./ag/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach drei schwachen Wochen hat der Dax am Montagvormittag etwas zugelegt. Der deutsche Leitindex erholte sich in der ersten Handelsstunde bis auf 17 873 Punkte. Der Schwung ebbte jedoch schnell ab, und zuletzt stand bei 17 769 Punkten nur noch ein Plus von 0,2 Prozent zu Buche.

Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich noch um ein Prozent auf 25 260 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion gab anfängliche Kursgewinne derweil komplett ab.

Anfang April hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.

Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie ringen derzeit die Verkäufer mit den Schnäppchenjägern. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet.

Die Woche wird insbesondere geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt. Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben geht. Umbaukosten könnten aber belasten. Die Papiere der Walldorfer setzen am Morgen ihre Korrektur fort. In fast vier Wochen ging es inzwischen um über 11 Prozent abwärts.

Dagegen unternehmen Bayer mit plus 4,5 Prozent einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in einem aktuellen Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.

Auch FMC profitierten mit einem Sprung um gut 5,5 Prozent von einem optimistischen Expertenausblick. So geht Victoria Lambert von Berenberg davon aus, dass die Profitabilität des Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige Managementprognose übertroffen hat.

Norma sprangen im Nebenwerteindex SDax nach einer Kaufempfehlung um fast 11 Prozent auf das höchste Niveau seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research begründete sie mit gestiegenem Vertrauen in die Erholung der Profitabilität./ag/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach drei schwachen Wochen zeichnet sich am Montag im Dax ein neuerlicher Stabilisierungsversuch ab. Der deutsche Leitindex gewann in den ersten Handelsminuten 0,7 Prozent auf 17 866 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,8 Prozent auf 26 192 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion rückte 0,7 Prozent vor.

Anfang April hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.

Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie scheint sich der Dax allerdings zu fangen. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet. "Nach dem jüngsten Ausverkauf stehen die Schnäppchenjäger jetzt in den Startlöchern", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Für diejenigen, die die Rally des Jahres 2024 unterinvestiert beobachtet haben, ist der aktuelle Rücksetzer eine willkommene Kaufgelegenheit." Die Anleger reagierten zunächst erleichtert, dass es am Wochenende von den Krisenherden keine weiteren Hiobsbotschaften gegeben habe.

Die Woche wird daneben geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt./ag/jha/

NEW YORK (dpa-AFX) - US-Staatsanleihen haben am Montag knappe Verluste erlitten. In einem Umfeld, indem die Anleger wieder vermehrt Risiken eingingen, fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,06 Prozent auf 107,84 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,63 Prozent.

Die recht freundliche Stimmung an den Aktienmärkten drückte auf die Nachfrage nach den als sicher geltenden Papieren. Händler verwiesen als Belastung auf die tendenzielle Beruhigung im Nahost-Konflikt. Der Iran will den mutmaßlichen israelischen Gegenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt im Zentraliran nicht verfolgen. "Der Vorfall war ein Ablenkungsmanöver und nicht der Rede wert", sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani.

Ansonsten spielt die Geldpolitik weiterhin eine entscheidende Rolle am Anleihemarkt. Angesichts der hartnäckigen Inflation waren die Zinssenkungserwartungen an die Notenbank Fed zuletzt immer weiter zurückgenommen worden. Aktuell sind an den Märkten für das laufende Jahr noch nicht mal zwei Lockerungen vollständig eingepreist.

Im weiteren Handelsverlauf werden keine wichtigen Konjunkturdaten erwartet. Auch vonseiten der Fed dürften keine Impulse kommen. Vor der nächsten Zinssitzung in der kommenden Woche gilt die übliche Schweigeperiode von etwa eineinhalb Wochen vor einer anstehenden geldpolitischen Entscheidung./la/bgf/jha/tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Montag deutlich über 1,06 US-Dollar behauptet. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt im New Yorker Handel bei 1,0659 Dollar und damit etwas über dem Niveau zur gleichen Zeit am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0632 (Freitag: 1,0653) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9406 (0,9387) Euro.

Generell wurde die Risikobereitschaft der Anleger zum Wochenauftakt größer, was neben den Aktienmärkten auch den Euro stützte, weil am Devisenmarkt vor allem der US-Dollar als sicherer Hafen gilt. "Die Beruhigung im Nahost-Konflikt spiegelt sich auch an den internationalen Finanzmärkten wider", begründete Marktbeobachter Andreas Lipkow die wieder etwas bessere Stimmungslage.

Mit Blick auf relevante Wirtschaftsdaten fiel der Wochenstart ruhig aus. Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im April etwas weiter verbessert, allerdings weniger deutlich als erwartet. Ansonsten spielte die Geldpolitik weiterhin eine zentrale Rolle. Laut Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau dürfte die Unsicherheit am Ölmarkt die EZB nicht von einer ersten Zinssenkung im Juni abhalten. Er äußerte sich am Wochenende in der französischen Zeitung "Les Echos"./la/gl/tih/he

(neu: Reaktion UNRWA)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Terrorvorwürfe Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA waren sehr schwerwiegend - doch für manche der Behauptungen hat Israel nach Angaben einer unabhängigen Expertenuntersuchung nie Beweise vorgelegt. Gleichzeitig stellten die Experten Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität der Organisation fest. Die humanitäre Hilfe, die UNRWA im abgeriegelten Gazastreifen leistet, gilt als alternativlos für das Überleben der mehr als zwei Millionen Palästinensern in dem Küstengebiet.

UNRWA habe eine Reihe "robuster" Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten, trotzdem gebe es nach wie vor Probleme damit, sagte die mit der Untersuchung beauftragte ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna am Montag in New York. Dazu gehörten politische Äußerungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.

Der Untersuchungsbericht empfiehlt daher unter anderem eine genauere Überprüfung aller Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des gesamten Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen UNRWA helfen wird, sein Mandat zu erfüllen", hieß es in dem Bericht.

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sei. Als Reaktion auf die Anschuldigungen entließ UNRWA mehrere Beschäftigte. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA, Deutschland und die EU, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus. Gelder aus Berlin für die Arbeit der Helfer im Gazastreifen waren zuletzt aber ohnehin nicht geplant gewesen. Für die Arbeit des Hilfswerks in der Region, darunter auch in Jordanien, in Syrien und im Libanon, sagte Deutschland zuletzt im März 45 Millionen Euro Hilfsgelder zu.

Zudem behauptete Israel später noch, dass ein großer Teil aller UNRWA-Mitarbeiter Mitglieder einer terroristischen Organisation wie der Hamas oder des Islamischen Dschihads seien. Für diese Behauptung, basierend auf einer Mitarbeiterliste vom März, habe Israel aber bislang keine Beweise vorgelegt, hieß es in dem unabhängigen Bericht.

Die Islamisten der Hamas hatten 2007 die Macht im Gazastreifen an sich gerissen und regierten das Gebiet seither mit harter Hand. Sie kontrollierten auch die örtlichen Behörden - eine Herausforderung für die Helfer der UN. Tausende UNRWA-Mitarbeitende dort - vor allem palästinensische Flüchtlinge - haben aber die Verpflichtung, neutral zu bleiben.

Das Hilfswerk begrüßte die Ergebnisse des Berichts und sagte zu, die Empfehlungen umzusetzen. "Die Wahrung der Neutralität ist von zentraler Bedeutung für unsere Fähigkeit, weiterhin Leben zu retten und zur menschlichen Entwicklung der Flüchtlinge im Gazastreifen beizutragen", sagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini.

Die Expertengruppe um Colonna hatte bereits in einem Zwischenbericht aus dem März festgehalten, dass UNRWA eine Vielzahl von Mechanismen und Verfahren zur Sicherstellung der Neutralität im Gazastreifen implementiert habe. Das Papier betonte aber auch die Notwendigkeit für Änderungen und kündigte "konkrete und realistische Empfehlungen" an.

Als Teil einer von Guterres versprochenen gründlichen Aufklärung der israelischen Vorwürfe hatte die unabhängige Expertengruppe ihre Arbeit Anfang Februar begonnen. Colonna kooperierte dabei mit Spezialisten vom Raoul-Wallenberg-Institut in Schweden, dem Michelsen-Institut in Norwegen und dem Dänischen Institut für Menschenrechte.

Während Israel die UN-Organisation in den vergangenen Monaten immer wieder scharf angriff, hielten die Vereinten Nationen dagegen: Regelmäßig sei Israel eine Liste von Mitarbeitenden vorgelegt worden. Einspruch habe es zuletzt gegen keinen Beschäftigten gegeben. Die Organisation sei dafür gegründet worden, die palästinensische Bevölkerung in Nahost zu unterstützen - die Zusammenarbeit mit den Behörden unter Kontrolle der Hamas im Gazastreifen sei deswegen unausweichlich, bekannt und von allen Seiten akzeptiert.

Zuletzt hatten UNRWA-Mitarbeitende, die in Israel inhaftiert waren, angegeben, sie seien unter Druck gesetzt worden, fälschlicherweise Verbindungen der Organisation mit der Hamas einzuräumen. UNRWA-Chef Lazzarini sprach in New York von einer "heimtückischen Kampagne zur Beendigung der UNRWA-Operationen" durch Israel.

Der Druck auf Deutschland und andere Geldgeber, die Finanzierung wieder aufzunehmen, war auch wegen eines weiteren Vorfalls gestiegen: Bei einem Bombardement eines Konvois der Organisation World Central Kitchen hatte die israelische Armee Anfang April sieben internationale Mitarbeitende getötet. Die Streitkräfte sprachen zwar von einem "schwerwiegenden Versagen" der Einsatzkräfte und entschuldigten sich - die Kritik auch von Verbündeten an der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aber wurde immer deutlicher. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober sind bereits Dutzende örtliche Mitarbeiter des UN-Hilfswerks ums Leben gekommen.

Parallel zur unabhängigen Überprüfung führen die Vereinten Nationen momentan eine weitere, interne Prüfung durch, die sich mit den spezifischen Terrorvorwürfen gegen die zwölf Mitarbeitenden von UNRWA befasst, die am Angriff von 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen. Hier gibt es allerdings noch keine Ergebnisse.

UNRWA ist seit Jahrzehnten speziell für die Unterstützung palästinensischer Flüchtlinge zuständig und betreibt Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Mehr als 30 000 Menschen sind für die Organisation tätig, darunter etwa 13 000 im Gazastreifen./scb/DP/he

MENLO PARK (dpa-AFX) - Der Facebook-Konzern Meta setzt auf Kooperationen, um seine führende Position im Geschäft mit virtueller Realität gegen neue Konkurrenz von Apple zu verteidigen. Meta stellt das Betriebssystem seiner VR-Brillen künftig auch anderen Herstellern zur Verfügung, wie Konzernchef Mark Zuckerberg am Montag ankündigte. Auf dieser Basis soll es zum Beispiel ein Gaming-Headset von Asus, eine VR-Brille für die Xbox von Microsoft und ein Gerät vom PC-Marktführer Lenovo geben, das digitale und reale Inhalte zusammenführt. Bei einigen der neuen Produkte könne es allerdings "ein paar Jahre dauern", bis sie auf den Markt kommen, schränkte Zuckerberg ein.

Meta hatte vor einem Jahrzehnt den VR-Pionier Oculus gekauft und investierte seitdem Milliarden in das Geschäft mit virtueller Realität. Zuckerberg änderte sogar den Konzernnamen von Facebook zu Meta, um die Ausrichtung auf die digitale Welt "Metaverse" zu unterstreichen. Doch VR-Brillen blieben bisher ein Nischengeschäft, auch wenn Meta mit der Marke Quest den Markt anführt.

Im Februar brachte Apple in den USA die Brille Vision Pro heraus, die stark darauf ausgerichtet ist, digitale Inhalte in die reale Umgebung einzublenden. Auch Metas aktuelles Modell Quest 3 hat diese Fähigkeit. Apple hat aber den strategischen Vorteil, das Headset im Zusammenspiel mit iPhones und Mac-Computern in den Alltag der Nutzer zu bringen. US-Tech-Journalisten lobten die Vision Pro als Durchbruch, während Zuckerberg in einem Video die Quest 3 für technisch überlegen erklärte.

Zuckerberg sagte am Montag, bei Smartphones habe sich das "geschlossene" Geschäftsmodell von Apple durchgesetzt, bei dem der Betreiber die Kontrolle darüber habe, was auf der Plattform erlaubt sei. Er wolle aber, dass sich für die Technologie ein "offenes" Modell wie in der PC-Industrie durchsetze. Nach diesem Beispiel soll Metas Betriebssystem Horizon OS in dem Markt nach seinen Vorstellungen die Rolle von Windows bei PCs übernehmen./so/DP/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Terrorvorwürfe Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA waren sehr schwerwiegend - doch für manche der Behauptungen hat Israel nach Angaben einer unabhängigen Expertenuntersuchung nie Beweise vorgelegt. Gleichzeitig stellten die Experten Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität der Organisation fest. Die humanitäre Hilfe, die UNRWA im abgeriegelten Gazastreifen leistet, gilt als alternativlos für das Überleben der mehr als zwei Millionen Palästinensern in dem Küstengebiet.

UNRWA habe eine Reihe "robuster" Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten, trotzdem gebe es nach wie vor Probleme damit, sagte die mit der Untersuchung beauftragte ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna am Montag in New York. Dazu gehörten politische Äußerungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.

Der Untersuchungsbericht empfiehlt daher unter anderem eine genauere Überprüfung aller Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des gesamten Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen UNRWA helfen wird, sein Mandat zu erfüllen", hieß es in dem Bericht.

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sei. Als Reaktion auf die Anschuldigungen entließ UNRWA mehrere Beschäftigte. Einige der wichtigsten Geldgeber, darunter die USA, Deutschland und die EU, setzten ihre Zahlungen vorübergehend aus. Gelder aus Berlin an das Hilfswerk waren zuletzt aber ohnehin nicht geplant gewesen.

Zudem behauptete Israel später noch, dass ein großer Teil aller UNRWA-Mitarbeiter Mitglieder einer terroristischen Organisation wie der Hamas oder des Islamischen Dschihads seien. Für diese Behauptung, basierend auf einer Mitarbeiterliste vom März, habe Israel aber bislang keine Beweise vorgelegt, hieß es in dem unabhängigen Bericht.

Die Islamisten der Hamas hatten 2007 die Macht im Gazastreifen an sich gerissen und regierten das Gebiet seither mit harter Hand. Sie kontrollierten auch die örtlichen Behörden - eine Herausforderung für die Helfer der UN. Tausende UNRWA-Mitarbeitende dort - vor allem palästinensische Flüchtlinge - haben aber die Verpflichtung, neutral zu bleiben.

UN-Generalsekretär António Guterres dankte Colonna für ihre Arbeit. Er habe mit UNRWA-Chef Philippe Lazzarini vereinbart, dass das Hilfswerk mit Unterstützung des Generalsekretärs einen Aktionsplan zur Umsetzung der im Abschlussbericht enthaltenen Empfehlungen aufstellen wird.

Die Expertengruppe um Colonna hatte bereits in einem Zwischenbericht aus dem März festgehalten, dass UNRWA eine Vielzahl von Mechanismen und Verfahren zur Sicherstellung der Neutralität im Gazastreifen implementiert habe. Das Papier betonte aber auch die Notwendigkeit für Änderungen und kündigte "konkrete und realistische Empfehlungen" an.

Als Teil einer von Guterres versprochenen gründlichen Aufklärung der israelischen Vorwürfe hatte die unabhängige Expertengruppe ihre Arbeit Anfang Februar begonnen. Colonna kooperierte dabei mit Spezialisten vom Raoul-Wallenberg-Institut in Schweden, dem Michelsen-Institut in Norwegen und dem Dänischen Institut für Menschenrechte.

Während Israel die UN-Organisation in den vergangenen Monaten immer wieder scharf angriff, hielten die Vereinten Nationen dagegen: Regelmäßig sei Israel eine Liste von Mitarbeitenden vorgelegt worden. Einspruch habe es zuletzt gegen keinen Beschäftigten gegeben. Die Organisation sei dafür gegründet worden, die palästinensische Bevölkerung in Nahost zu unterstützen - die Zusammenarbeit mit den Behörden unter Kontrolle der Hamas im Gazastreifen sei deswegen unausweichlich, bekannt und von allen Seiten akzeptiert.

Zuletzt hatten UNRWA-Mitarbeitende, die in Israel inhaftiert waren, angegeben, sie seien unter Druck gesetzt worden, fälschlicherweise Verbindungen der Organisation mit der Hamas einzuräumen. UNRWA-Chef Lazzarini sprach in New York von einer "heimtückischen Kampagne zur Beendigung der UNRWA-Operationen" durch Israel.

Der Druck auf Deutschland und andere Geldgeber, die Finanzierung wieder aufzunehmen, war auch wegen eines weiteren Vorfalls gestiegen: Bei einem Bombardement eines Konvois der Organisation World Central Kitchen hatte die israelische Armee Anfang April sieben internationale Mitarbeitende getötet. Die Streitkräfte sprachen zwar von einem "schwerwiegenden Versagen" der Einsatzkräfte und entschuldigten sich - die Kritik auch von Verbündeten an der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aber wurde immer deutlicher. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober sind bereits Dutzende örtliche Mitarbeiter des UN-Hilfswerks ums Leben gekommen.

Parallel zur unabhängigen Überprüfung führen die Vereinten Nationen momentan eine weitere, interne Prüfung durch, die sich mit den spezifischen Terrorvorwürfen gegen die zwölf Mitarbeitenden von UNRWA befasst, die am Angriff von 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen. Hier gibt es allerdings noch keine Ergebnisse.

UNRWA ist seit Jahrzehnten speziell für die Unterstützung palästinensischer Flüchtlinge zuständig und betreibt Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen. Mehr als 30 000 Menschen sind für die Organisation tätig, darunter etwa 13 000 im Gazastreifen./scb/DP/he

WASHINGTON (dpa-AFX) - Kurz vor der Abstimmung im US-Senat über ein neues Ukraine-Hilfspaket hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schnelle Unterstützung in Aussicht gestellt. Biden habe am Montag mit seinem Amtskollegen telefoniert, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Sobald der Senat das Gesetz verabschiedet und Biden es unterzeichnet habe, werde seine Regierung "schnell neue Sicherheitshilfen bereitstellen, um den dringenden Bedarf der Ukraine auf dem Schlachtfeld und in der Luftverteidigung zu decken".

Die US-Hilfen würden demnach außerdem dazu beitragen, die finanzielle Stabilität der Ukraine aufrechtzuerhalten, kritische Infrastruktur in dem von Russland angegriffenen Land wieder zu errichten und Reformen für die Integration der Ukraine in den euro-atlantischen Raum voranzutreiben.

Die Ukraine kann nach monatelangem Stillstand mit neuen Hilfen in Milliardenhöhe aus den USA rechnen. Das US-Repräsentantenhaus billigte am Samstag mit überparteilicher Mehrheit ein Hilfspaket von 61 Milliarden US-Dollar (57 Milliarden Euro), das auch dringend benötigte Waffenlieferungen zur Verteidigung gegen Russland enthält. Die nötige Zustimmung des Senats steht noch aus, gilt aber als sicher

- mit ihr wird Mitte der Woche gerechnet. Biden hat angekündigt, das

Gesetz "sofort" zu unterschreiben./gei/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Apple soll mit dem Fußball-Weltverband FIFA kurz vor einer Einigung für die Übertragungsrechte der neuen Club-WM 2025 stehen. Wie die "New York Times" am Montag berichtete, könnte die Einigung mit dem US-Technologie-Riesen noch im April bekannt gegeben werden. Die FIFA äußerte sich auf Anfrage nicht dazu. Unklar sei allerdings, ob die Vereinbarung mit Apple auch frei empfangbare Rechte umfasst. Wenn nicht, könnten nur Abonnenten von Apple TV+ die insgesamt 63 Spiele des neuen Turniers und sieben Spiele für die Finalisten vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA sehen.

Aus Europa nehmen an dem neuen Format zwölf der insgesamt 32 Mannschaften teil. Neben dem FC Bayern München und Borussia Dortmund sind unter anderem bereits die Champions-League-Sieger der Jahre 2021 bis 2023, FC Chelsea, Real Madrid und Manchester City, sowie Paris Saint-Germain, Inter Mailand, der FC Porto und Benfica Lissabon dabei. Auch der Gewinner der laufenden Spielzeit in der Königsklasse bekommt ein Ticket. Pro Land dürfen maximal zwei Clubs dabei sein./deg/DP/he

BEIRUT (dpa-AFX) - Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Den Angriff auf Militärziele bezeichnete die Miliz in einer Mitteilung am Montagabend als Vergeltung für israelische Luftangriffe.

Am Sonntag war eine israelische Drohne von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden und auf libanesischen Boden gestürzt. Kampfflugzeuge hätten die Abschussbasis, von der aus die Rakete abgefeuert worden sei, angegriffen, teilte Israels Militär mit. Ob die Gefechte vom Sonntag im Zusammenhang mit dem Raketenangriff erfolgten, war zunächst unklar.

Seit dem Beginn des Gazakriegs schießt die proiranische Hisbollah aus dem Libanon mit Raketen, Artillerie- und Panzerabwehrgranaten auf den Norden Israels. Bei den Gefechten im Grenzgebiet wurden bislang rund 280 Kämpfer der Schiitenmiliz getötet. Auch auf israelischer Seite gab es seitdem mehrere Todesopfer./arb/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Gute Geschäfte in der privaten Immobilienfinanzierung haben dem Finanzdienstleister Hypoport einen Schub zum Jahresbeginn beschert. Der Umsatz des ersten Quartals stieg gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf rund 107 Millionen Euro, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Montagabend in Berlin mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von 0,8 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro. Auf der Handelsplattform Tradegate sprang die Hypoport-Aktie gegenüber dem Xetra-Schlusskurs um ein Prozent nach oben.

Mitte April hatte der Konzern bereits erste Eckdaten vorgelegt. Im ersten Quartal profitierte Hypoports Plattform Europace von einer allgemeinen Belebung der Nachfrage nach Immobilienkrediten und höheren Marktanteilen. Das abgewickelte Finanzierungsvolumen wuchs im Jahresvergleich um 11,6 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Vor allem das Geschäft mit Sparkassen und Genossenschaftsbanken legte stark zu. Das vollständige Zahlenwerk will der Vorstand am 6. Mai vorlegen./ngu/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Der weltweit beachtete Prozess gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump um Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin hat mit den Eröffnungsplädoyers von Anklage und Verteidigung inhaltlich begonnen. Beim ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte warf Staatsanwalt Matthew Colangelo dem anwesenden 77-Jährigen am Montag in New York vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130 000 Dollar an Sex-Darstellerin Stormy Daniels beeinflussen wollen: "Es war Wahlbetrug - schlicht und einfach".

Trumps Anwalt Todd Blanche stellte seinen Klienten dagegen als rechtschaffen dar: "Präsident Trump ist unschuldig. Präsident Trump hat keine Verbrechen begangen". Es sei völlig legal, Geheimhaltungsvereinbarungen einzugehen. Trump - gekleidet in dunkelblauem Anzug und blauer Krawatte - war am Montag ebenfalls im Gerichtssaal anwesend. Während er den Ausführungen der Staatsanwaltschaft äußerlich meist ungerührt, stoisch und mit ernster Miene beiwohnte, drehte er sich beim Eröffnungsplädoyer Blanches zu seinem Verteidiger und hörte offensichtlich aufmerksam zu.

Wenn die Anklage die zwölf Geschworenen von den Vorwürfen überzeugt, drohen Trump mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten. Dem Fall wird Einfluss auf den Fortgang des gegenwärtigen US-Wahlkampfes zugesprochen. Trump will im November für die Republikaner erneut zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt werden und Amtsinhaber Joe Biden ablösen. Ein Urteil könnte im Juni gefällt werden. Trump hatte auf nicht schuldig plädiert und zuletzt seinen Willen bekundet, beim Prozess aussagen zu wollen.

"Er ist auch ein Mensch"

Blanche wandte sich energisch gegen Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, Trump habe Berichte über Sexskandale unterdrücken und dadurch die US-Präsidentenwahl 2016 beeinflussen wollen. "Es ist nichts Falsches daran, Wahlen zu beeinflussen, das nennt man Demokratie", sagte der Anwalt. Die bezahlten Gelder seien rechtmäßig geflossen. Gleichzeitig hob er auch eine menschliche Seite an Trump hervor. Dieser möge manchmal größer als das Leben selbst erscheinen, doch das sei nicht alles: "Er ist auch ein Mann, er ist ein Ehemann, er ist ein Vater und er ist ein Mensch, genau wie Sie und wie ich."

Die Anklage mit dem demokratischen New Yorker Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg an der Spitze wirft Trump konkret die Fälschung von Geschäftsunterlagen vor, weil die 130 000 Dollar für Daniels intern als Honorare für Trumps damaligen Anwalt Michael Cohen deklariert waren - und nicht als Rückerstattung für das von diesem bereits bezahlte Schweigegeld. Dieses Vergehen wird rechtlich gesehen dann zu einem Verbrechen, wenn mit der Fälschung der Unterlagen eine kriminelle Handlung vertuscht werden sollte.

Die Anklage argumentiert deshalb, dass die Zahlung eine illegale Wahlkampfspende darstellte, mit der Trump kurz vor der Abstimmung über den neuen US-Präsidenten 2016 einen Sexskandal und Ehebruch vertuschen wollte, um seine Chance auf das höchste Staatsamt zu wahren. Die Verteidigung dagegen könnte den Sachverhalt so darstellen, dass es Trump bei der Zahlung lediglich darum gegangen sei, Schaden von seiner Familie abzuwenden, dass es sich also lediglich um eine private Zahlung ohne Bezug zur US-Wahl gehandelt habe. Es ist dabei unbestritten, dass die 130 000 Dollar gezahlt wurden.

Ein verurteilter Lügner als Kronzeuge

Im Zentrum des Verfahrens steht dabei auch Kronzeuge und Anwalt Cohen, der einst als Trumps rechtlicher Ausputzer bekannt war uns sich in den vergangenen Jahren gegen ihn wandte. Cohen beteuert, Trump habe ihn mit der Schweigegeldzahlung direkt beauftragt. Trumps Verteidigung stellte ihn am Montag als von Rachegelüsten Getriebenen dar.

Anwalt Blanche griff Cohen als unglaubwürdigen Kriminellen an, der bereits unter Eid gelogen hätte. Der heute 57-Jährige hatte bereits 2018 unter anderem auch wegen seiner Rolle bei eben jenen Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels auf schuldig plädiert - und unter anderem wegen Falschaussage eine Haftstrafe abgesessen. 2018 war Trump noch US-Präsident und wurde von der Staatsanwaltschaft nicht strafrechtlich verfolgt.

Im Verfahren werden die Staatsanwälte zudem versuchen, ihre Vorwürfe mit weiteren Fällen von Zahlungen Trumps im Zusammenhang mit Sex-Vorwürfen zu untermauern. In diesem Zusammenhang wurde am Montag auch ein erster Zeuge, der ehemalige Herausgeber des Trump-nahen Schmierblatts "National Enquirer", David Pecker, aufgerufen. Hintergrund sind Gelder, die der "National Enquirer" mutmaßlich im Auftrag des damaligen Präsidentschaftskandidaten ebenfalls kurz vor der Wahl 2016 für die Rechte an zwei Geschichten gezahlt hatte. Diese hatte das Blatt anschließend jedoch nie veröffentlicht - diese also unterdrückt.

"Scheckbuchjournalismus" im Auftrag Trumps?

Bei einem der Fälle ging es um einem Angestellten im Trump Tower in New York, dem der "National Enquirer" 30 000 Dollar zahlte. Der Mann hatte behauptet, er wisse von Trumps Vaterschaft eines außerehelichen Kindes. Das ehemalige Playmate Karen McDougal bekam zudem 150 000 Dollar. Sie hatte angegeben, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben und wollte diese Geschichte im Wahlkampf für eine hohe Summe verkaufen. Pecker bestätigte in seiner Aussage, dass das Boulevardblatt "Scheckbuchjournalismus" betrieben habe, also für Geschichten zahlte. Seine Befragung soll am Dienstag weitergehen.

Der Prozess gegen Trump war vergangene Woche mit der komplizierten Auswahl der Geschworenen gestartet. Die polarisierende Figur Trumps wird als Problem dabei gesehen, ausreichend unbefangene Personen zu finden, die abseits ihrer persönlichen Meinung über Trump in dem Fall urteilen können. Die US-Ostküstenmetropole New York gilt zudem als liberale Hochburg in den USA. Für Trump stimmten im Stadtteil Manhattan bei der Wahl vor vier Jahren nur gut 12 Prozent.

Selbst bei einer Verurteilung und einer Haftstrafe könnte Trump weiterhin bei der nächsten Präsidentschaftswahl kandidieren. Darüber hinaus hat er das Recht, Berufung gegen ein mögliches Urteil einzulegen. Es ist unklar, wann weitere Prozesse gegen ihn wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021, versuchten Wahlbetrugs und der Mitnahme geheimer Regierungsdokumente starten. Dort hat Trump mit Verzögerungsstrategien bislang Erfolg.

Trump ist für aggressives Verhalten auch in Gerichtsverfahren bekannt. Im Vorfeld des Prozesses griff er unter anderem Richter Juan Merchan und Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg immer wieder an und stellt diese als korrupt und parteiisch dar. Der als strikt geltende Richter Merchan hat deshalb Kommentare über Staatsanwälte, Zeuginnen und Zeugen sowie seine eigene Familie verboten./scb/DP/ngu

NEW YORK (dpa-AFX) - Mit den Fahrzeugpreisen purzelt bei Tesla seit Monaten auch der Aktienkurs. Dieser bewegt sich derzeit auf dem niedrigsten Niveau seit 15 Monaten. Mit einem Jahresminus von aktuell 43 Prozent zählen die Titel des Elektroautobauers zu den schwächsten Werten im Nasdaq 100 Index. Dazu trug am Montag ein nochmaliger Abschlag von mehr als vier Prozent bei, durch den nur noch rund 140 US-Dollar für die Aktien bezahlt wurden.

Zum negativen Kurstreiber wurde zu Beginn der neuen Börsenwoche die Nachricht, dass Tesla angesichts der schwächelnden Nachfrage erneut seine Automobilpreise senkte. Speziell galt dies für den chinesischen Markt, wo zunehmend Konkurrenz durch einheimische Autobauer herrscht. Dort könnte die Rabattschlacht bei E-Autos in die nächste Runde gehen.

Gespannt wird außerdem auf die Tesla-Resultate gewartet, die am Dienstag eine Reihe von Zahlenvorlagen von US-Tech-Giganten einläuten werden. Deren Ergebnisse könnten zu einem Wegweiser für die Börsen werden, nachdem Technologiewerte zuletzt bei Anlegern einen schweren Stand hatten. Dabei wurde etwas Zinsfantasie ausgepreist, weil im Zuge einer relativ robusten Wirtschaftslage die Hoffnung auf schnelle Lockerungen durch die US-Notenbank Fed nachlässt.

Laut dem Experten John Murphy ist die Tesla-Aktie derzeit "aus bekannten Gründen nicht mehr in Mode". Er verwies auf eine schwächere fundamentale Lage im Elektroautobereich und die generelle Stimmung, die es rund um das Thema Elektrifizierung gebe. Im Zuge des Quartalsberichts dürften sich Anleger vor allem auf die Nachfragesituation und zukünftige Wachstumspläne konzentrieren, glaubt er. Anlegern macht Murphy daher vorsichtig etwas Mut, dass der Kurs nicht noch weiter abtauchen wird. "Trotz des derzeitigen Drucks hat die Enthüllung zukünftiger Wachstumstreiber das Potenzial, die Aktie zu stützen", so der Analyst der Bank of America. Dies sei perspektivisch vielleicht sogar wichtiger als die aktuellen Quartalszahlen. Sein Votum bleibt allerdings "Neutral", denn er bleibt generell skeptisch, was die Wachstumsmöglichkeiten betrifft./tih/gl/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Ionos von 21 auf 27 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Webhoster liege noch besser im Rennen als gedacht, schrieb Analystin Nizla Naizer in einer am Montag vorliegenden Studie. Auch nach der Kursrally seien die Papiere noch deutlich günstiger als die des Konkurrenten GoDaddy./ag/ajx

Veröffentlichung der Original-Studie: 22.04.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 07:49 / CET

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Nordex von 16 auf 17 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Vergleichswerte aus dem Vorjahr seien im ersten Quartal recht einfach zu übertreffen, schrieb Analyst John Kim in einem am Montag vorliegenden Ausblick auf den Bericht des Windkraftkonzerns Mitte Mai./ag/ajx

Veröffentlichung der Original-Studie: 22.04.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 07:49 / CET

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LONDON (dpa-AFX) - Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für RWE auf "Overweight" mit einem Kursziel von 50 Euro belassen. Analyst Peter Crampton sieht laut einer am Montag vorliegenden Studie in einer möglichen Kursschwäche wegen des gekündigten Abnahmevertrags für das kommunale Offshore Windprojekt in New York Bight als Kaufgelegenheit. Es gebe keine Auswirkungen auf die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz und verändere auch den Entwicklungszeitplan des Projekts nicht./ck/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 22.04.2024 / 06:49 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 06:50 / GMT

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(Korrigiert wird im 3. Absatz, 4. Satz, die Angabe zur Kurserholung seit dem Tief Anfang dieses Jahres: Diese beträgt 41 rpt 41 Prozent.)

FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Der Einstieg von Knorr Bremse ins Geschäft mit Signaltechnik stößt am Montag bei Analysten wie Anlegern auf Beifall. Der Bremsenhersteller hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, dem Schienenfahrzeug-Hersteller Alstom sein konventionelles Bahnsignaltechnikgeschäft in Nordamerika abzukaufen. Dessen Aktien konnten von der Nachricht nur kurz profitieren.

Um die Mittagszeit zogen die Knorr-Titel um 4,5 Prozent auf 71,15 Euro an. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im freundlichen MDax . Zudem nahmen sie Kurs auf ihr jüngstes Zwischenhoch von 71,45 Euro. Knacken sie dieses, wären sie so teuer wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Seit Anfang 2024 steht jetzt schon ein Kursplus von 21 Prozent zu Buche. Das bedeutet auch für diesen Zeitraum einen der vorderen Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen.

Die Anteilseigner von Alstom konnten sich am Montag nicht lange freuen. Anfangs kletterten die Aktien bis auf 16,11 Euro und damit den höchsten Stand seit dem Einbruch Anfang Oktober, als die Franzosen den Markt mit der Prognose einer klar negativen Barmittelentwicklung geschockt hatten. Bei 15,055 Euro zeigten die Kurstafeln zuletzt aber ein Minus von 0,3 Prozent an. Vom langjährigen Tief bei 10,66 Euro Anfang dieses Jahres haben sich die Papiere schon um 41 Prozent erholt. Bis zum vorherigen Bewertungsniveau über der Marke von 21 Euro haben sie indes noch einen weiten Weg vor sich.

Bernstein-Analyst Daniel Cunliffe konstatierte eine Übernahme mit einer überdurchschnittlichen Marge zu einem guten Preis. Dieser könnte für Knorr-Bremse einen leichten Gewinn je Aktie bedeuten und für Alstom eine stärkere Verwässerung, als er erwartet habe, ergänzte Barclays-Experte Vladimir Sergievskiy.

Da Knorr damit in einem neuen Markt tätig wird, sollte die Transaktion laut Cunliffe auch zügig abgeschlossen werden. Bei einem Käufer aus der Branche würde sich die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden wohl länger hinziehen - eine Einschätzung, die Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan teilt. Knorr will die Übernahme bis zum Sommer abgeschlossen haben. Zudem sind die Analysten der Schweizer UBS sowie des Bankhauses Metzler optimistisch für die am 8. Mai anstehenden Quartalszahlen.

Für Alstom sehen Experten in der Transaktion einen wichtigen Schritt zum Schuldenabbau. Details dazu erwartet Gael de-Bray von der Deutschen Bank am 8. Mai - und damit am gleichen Tag wie die Knorr-Zahlen. Die Alstom-Aktie preise eine mögliche Kapitalerhöhung großteils ein und zähle ohnehin schon zu den Titeln in Europa mit den höchsten Wetten auf Kursverluste. Kepler verwies auf Pläne der Franzosen, eine rund zwei Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung durchzuführen, um ihre Investment-Grade-Bonität zu sichern und die Finanzierung des Betriebskapitals zu optimieren./gl/nas/jha/

HAMBURG (dpa-AFX) - Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Knorr-Bremse nach der Ankündigung eines Zukaufs von 79 auf 80 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Übernahme des konventionellen Bahnsignaltechnikgeschäfts von Alstom in Nordamerika untermauere die Ambitionen des Bremsenherstellers, von einem Systemzulieferer für Schienenfahrzeuge zu einem Anbieter kompletter Systeme zu werden, schrieb Analystin Yasmin Steilen in einer am Montag vorliegenden Studie. Sie begrüße zudem, dass die Profitabilität dieses Geschäfts etwas höher sei als die bisherigen Aktivitäten von Knorr in diesem Bereich./gl/ck

Veröffentlichung der Original-Studie: 22.04.2024 / 09:38 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die kanadische Bank RBC hat das Kursziel für Adidas nach Zahlen und angehobenen Jahreszielen von 230 auf 250 Euro angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Der Sportartikelhersteller weise unter den von ihm bewerteten Aktien der Sportartikelbranche die stärkste Dynamik auf, schrieb Analyst Piral Dadhania in einer am Montag vorliegenden Studie./ck/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 21.04.2024 / 17:40 / EDT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 00:45 / EDT

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FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Der Einstieg von Knorr Bremse ins Geschäft mit Signaltechnik stößt am Montag bei Analysten wie Anlegern auf Beifall. Der Bremsenhersteller hatte am Freitag nach Börsenschluss mitgeteilt, dem Schienenfahrzeug-Hersteller Alstom sein konventionelles Bahnsignaltechnikgeschäft in Nordamerika abzukaufen. Dessen Aktien konnten von der Nachricht nur kurz profitieren.

Um die Mittagszeit zogen die Knorr-Titel um 4,5 Prozent auf 71,15 Euro an. Damit zählten sie zu den größten Gewinnern im freundlichen MDax . Zudem nahmen sie Kurs auf ihr jüngstes Zwischenhoch von 71,45 Euro. Knacken sie dieses, wären sie so teuer wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Seit Anfang 2024 steht jetzt schon ein Kursplus von 21 Prozent zu Buche. Das bedeutet auch für diesen Zeitraum einen der vorderen Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen.

Die Anteilseigner von Alstom konnten sich am Montag nicht lange freuen. Anfangs kletterten die Aktien bis auf 16,11 Euro und damit den höchsten Stand seit dem Einbruch Anfang Oktober, als die Franzosen den Markt mit der Prognose einer klar negativen Barmittelentwicklung geschockt hatten. Bei 15,055 Euro zeigten die Kurstafeln zuletzt aber ein Minus von 0,3 Prozent an. Vom langjährigen Tief bei 10,66 Euro Anfang dieses Jahres haben sich die Papiere schon um knapp ein Viertel erholt. Bis zum vorherigen Bewertungsniveau über der Marke von 21 Euro haben sie indes noch einen weiten Weg vor sich.

Bernstein-Analyst Daniel Cunliffe konstatierte eine Übernahme mit einer überdurchschnittlichen Marge zu einem guten Preis. Dieser könnte für Knorr-Bremse einen leichten Gewinn je Aktie bedeuten und für Alstom eine stärkere Verwässerung, als er erwartet habe, ergänzte Barclays-Experte Vladimir Sergievskiy.

Da Knorr damit in einem neuen Markt tätig wird, sollte die Transaktion laut Cunliffe auch zügig abgeschlossen werden. Bei einem Käufer aus der Branche würde sich die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden wohl länger hinziehen - eine Einschätzung, die Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan teilt. Knorr will die Übernahme bis zum Sommer abgeschlossen haben. Zudem sind die Analysten der Schweizer UBS sowie des Bankhauses Metzler optimistisch für die am 8. Mai anstehenden Quartalszahlen.

Für Alstom sehen Experten in der Transaktion einen wichtigen Schritt zum Schuldenabbau. Details dazu erwartet Gael de-Bray von der Deutschen Bank am 8. Mai - und damit am gleichen Tag wie die Knorr-Zahlen. Die Alstom-Aktie preise eine mögliche Kapitalerhöhung großteils ein und zähle ohnehin schon zu den Titeln in Europa mit den höchsten Wetten auf Kursverluste. Kepler verwies auf Pläne der Franzosen, eine rund zwei Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung durchzuführen, um ihre Investment-Grade-Bonität zu sichern und die Finanzierung des Betriebskapitals zu optimieren./gl/nas/jha/

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Fresenius vor den Zahlen ersten Quartal auf "Overweight" mit einem Kursziel von 35 Euro belassen. Analyst Hassan Al-Wakeel rechnet laut einer am Montag vorliegenden Studie mit einem starken Auftaktquartal, das von der Stärke der beiden Sparten Kabi und Helios sowie weiteren Verbesserungen bei Vamed getragen werde. Zudem sieht er weiterhin Aufwärtspotenzial für die Jahresziele des Klinikbetreibers und Herstellers von Medizinprodukten./ck/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 19.04.2024 / 17:07 / GMT

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 04:10 / GMT

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat Telefonica mit "Neutral" und einem Kursziel von 3,50 Euro in die Bewertung wieder aufgenommen. Nach jahrelangen Kursverlusten hätten sich die Papiere zuletzt stabilisiert, schrieb Analyst Akhil Dattani in einer am Montag vorliegenden Studie. Es gebe positive wie negative Argumente für die Aktie./mis/ck

Veröffentlichung der Original-Studie: 21.04.2024 / 23:50 / BST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.04.2024 / 04:39 / BST

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WIEN (dpa-AFX) - Menschenhandel und der Schmuggel von Migranten haben sich laut den Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien will diesen Formen der Kriminalität deshalb mit neuen Strategien begegnen, die am Montag vorgestellt wurden.

"In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es ziemlich viel Optimismus, dass wir den Kampf gegen Menschenhandel und Schleuser weltweit gewinnen könnten", sagte UNODC-Experte Ilias Chatzis in einer Pressekonferenz. Doch Kriege, große Migrationbewegungen, wachsende Online-Kriminalität, die Coronakrise und der Klimawandel hätten diese Bemühungen erschwert. "Die erzielten Fortschritte sind heute in Gefahr", sagte er.

Das UNODC möchte in Zukunft einen stärkeren Fokus auf die organisierten Kriminalität und ihre Rolle im Menschenhandel und -schmuggel legen. Dabei sollten Geldflüsse als wichtige Spuren verfolgt werden, sagte Chatzis. Laut dem Experten sind weltweit neun von zehn verurteilten Menschenhändlern dem organisierten Verbrechen zuzuordnen. Weiter soll der Kampf gegen den Handel mit Kindern zur Priorität werden, da etwa ein Drittel der Opfer minderjährig seien.

Menschenhändler beuten ihre Opfer für Zwangsarbeit, Sexarbeit, Kriminalität, Organhandel oder Leihmutterschaft aus. Schleuser bringen hingegen Migranten für hohe Summen auf illegalen und oft riskanten Routen in andere Länder. Das UNODC will in Zukunft die Schnittpunkte zwischen diesen zwei unterschiedlichen Verbrechensarten verstärkt unter die Lupe nehmen und Migranten besser vor Menschenhändlern schützen. Als positives Beispiel hob Chatzis den Ukraine-Konflikt hervor: Der erwartete Anstieg von Menschenhandel unter ukrainischen Geflüchteten sei nicht eingetreten, weil ihnen Aufnahmeländer Sozialhilfe, Arbeitsmöglichkeiten und Schutz geboten hätten. "In diesem Fall hat die internationale Gemeinschaft das Richtige zur rechten Zeit getan", sagte der UNODC-Vertreter./al/DP/he

LONDON (dpa-AFX) - Der parlamentarische Streit um ein umstrittenes Gesetz zum britischen Asylpakt mit Ruanda geht weiter. Das Unterhaus in London lehnte am Montag zwei Änderungsanträge des Oberhauses mit Regierungsmehrheit ab. Damit geht der Entwurf zurück in die zweite Parlamentskammer, wo er noch am Abend erneut diskutiert werden sollte.

Erst wenn beide Kammern das Gesetz annehmen, kann es in Kraft treten. Premierminister Rishi Sunak hatte angekündigt, die Abgeordneten so lange abstimmen zu lassen, bis sie den Entwurf absegnen. Kommentatoren rechneten damit, dass das sogenannte Ping-Pong zwischen den Kammern bis in die Nacht dauern könnte.

Der Asylpakt mit Ruanda sieht vor, dass irregulär eingereiste Migranten in Großbritannien keine Gelegenheit mehr zum Antrag auf Asyl erhalten sollen. Sie sollen stattdessen ungeachtet ihrer Herkunft nach Ruanda gebracht werden und dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Mit der Regelung sollen Menschen von der gefährlichen Überfahrt in kleinen Booten über den Ärmelkanal abgehalten werden.

Das oberste Gericht in Großbritannien hatte den Asylpakt allerdings für rechtswidrig erklärt und mit Zweifeln an der Rechtsstaatlichkeit in Ruanda begründet. Kritiker werfen dem ostafrikanischen Land Menschenrechtsverletzungen vor. Das neue Gesetz soll das Urteil nun aushebeln, indem es Ruanda per Federstrich zum sicheren Drittstaat erklärt und Einsprüche vor britischen Gerichten gegen Abschiebungen verhindert.

Das Oberhaus, dem fast 800 nicht gewählte Mitglieder angehören, hatte mehrere Bedenken gegen das Vorhaben geäußert. So geht es etwa um die Frage, ob ausländische Staatsbürger, die den britischen Streitkräften oder dem Geheimdienst zum Beispiel in Afghanistan geholfen haben, von den Abschiebungen ausgenommen werden. Die Regierung betont, es gebe für diese Menschen bereits sichere Asylrouten nach Großbritannien, deshalb sei keine Gesetzesänderung nötig./bvi/DP/he

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Länder wie Schweden wollen aus Angst vor einer möglichen Ölkatastrophe in der Ostsee den Kampf gegen den Einsatz der sogenannten Schattenflotte zur Umgehung von Russland-Sanktionen verschärfen. Denkbar wäre es, Sanktionen gegen beteiligte Schiffseigentümer, Betreiber und Versicherungsgesellschaften aus Nicht-EU-Staaten zu verhängen, erklärte der schwedische Außenminister Tobias Billström am Montag am Randes eines EU-Außenministertreffens in Luxemburg. Zudem sei eine intensivere Zusammenarbeit mit denjenigen Ländern möglich, die die Schiffe registriert hätten oder sie bislang ihre Häfen nutzen ließen.

Russland wird bereits seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für russische Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in Hand westlicher Reedereien sind oder nicht von westlichen Versicherungen versichert wurden. Billström warnte am Montag, diese Schattenflotte operiere mit Tankern, die kaum seetauglich seien. Ein großes Ölleck infolge einer Havarie könne ernsthafte Auswirkungen auf viele Länder haben.

Schweden und andere EU-Staaten haben nach Angaben von Billström nun die Europäische Kommission und den Auswärtigen Dienst gebeten, das Thema bei den aktuellen Planungen für ein 14. Sanktionspaket wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu berücksichtigen. Bei ihm soll es nach Angaben aus EU-Kreisen insbesondere um Strafmaßnahmen gegen Akteure gehen, die bereits bestehende Russland-Sanktionen umgehen.

Der Preisdeckel war 2022 zusammen mit einem weitgehenden Importverbot für russisches Öl in die EU in Kraft getreten. Er soll Russland eigentlich dazu zwingen, Öl künftig für höchstens 60 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) an Abnehmer in anderen Staaten zu verkaufen. Nach Angaben von Forschern der Kyiv School of Economics wirkte der Preisdeckel im vergangenen Jahr allerdings zeitweise kaum noch. Ursache sei wahrscheinlich, dass gefälschte Preisbescheinigungen bereitgestellt würden, hieß es. Zudem könne Russland verstärkt auf die "Schattenflotte" setzen.

Um die Wirksamkeit des Ölpreisdeckels zu verbessern, hatte die EU zuletzt bereits die Überwachungsmaßnahmen und Dokumentationspflichten verschärft. Damit sollte es für Reedereien künftig schwerer werden, sich ungestraft an der Umgehung von Russland-Sanktionen zu beteiligen./aha/DP/ngu

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach schweren Terrorvorwürfen Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat eine unabhängige Expertengruppe Verbesserungsbedarf bei der Einhaltung der Neutralität der Organisation festgestellt. Zwar habe UNRWA eine Reihe von Mechanismen und Verfahren etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten, sagte die mit der Untersuchung beauftragte ehemalige französische Außenministerin Catherine Colonna am Montag in New York. Trotzdem gebe es nach wie vor Probleme mit der Neutralität. Dazu gehörten politische Äußerungen von Mitarbeitern, Schulbücher mit problematischen Inhalten und Drohungen der sehr politischen Gewerkschaften gegen die Leitung der Organisation.

Colonna empfahl unter anderem eine genauere Überprüfung der Mitarbeiter, einen besseren Schutz der UNRWA-Einrichtungen vor missbräuchlicher militärischer Nutzung und eine Revision des gesamten Lehrmaterials an den von der Organisation betrieben Schulen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Umsetzung dieser Empfehlungen UNRWA helfen wird, sein Mandat zu erfüllen", hieß es in dem Bericht.

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, dass zwölf Mitarbeiter in die verheerenden Terrorakte der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert sei. Die Islamisten haben den Gazastreifen nach ihrer Machtübernahme 2007 mit harter Hand regiert und kontrollierten auch die lokalen Behörden. Tausende UNRWA-Mitarbeitende dort - vor allem palästinensische Flüchtlinge - haben aber die Verpflichtung, neutral zu bleiben.

Die humanitäre Hilfe, die UNRWA in dem abgeriegelten Küstenstreifen leistet, gilt als alternativlos für das Überleben von mehr als zwei Millionen Palästinensern in dem Gebiet - vor allem seit Beginn des jüngsten Gaza-Kriegs im Oktober. Als Reaktion auf die israelischen Anschuldigungen hatten wichtige UNRWA-Geldgeber ihre Zahlungen vorübergehend ausgesetzt./dde/DP/ngu

CHARKIW (dpa-AFX) - In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist der Fernsehturm bei einem russischen Angriff stark beschädigt worden. Auf Videos in sozialen Netzwerken war am Montag zu sehen, wie die Spitze des 240 Meter hohen Turms in die Tiefe stürzte; auch eine Explosionswolke war zu sehen. Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bestätigte, dass ein "Fernsehinfrastrukturobjekt" getroffen worden sei.

"Es gibt derzeit Probleme mit dem digitalen Fernsehempfang", führte er aus. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen verwies auf alternative Empfangsmöglichkeiten für das Nachrichtenradio in der Region. Vorläufigen Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge sei der Fernsehturm mit einer Luft-Boden-Rakete des Typs Ch-59 angegriffen worden.

Fernsehtürme in der Ukraine sind seit dem russischen Einmarsch vor über zwei Jahren mehrfach bombardiert oder mit Raketen beschossen worden. Ziel ist es offenbar, die Bevölkerung von Informationen aus ukrainischen Quellen abzuschneiden. Die Türme sind jedoch auch Teil der zivilen und militärischen Kommunikationsinfrastruktur. Die hohen Bauwerke werden oft auch zur Installation von elektronischen Störsendern genutzt.

Der 1981 in Betrieb genommene Fernsehturm in Charkiw versorgt die Region mit Radio- und Fernsehempfang und befindet sich gut sechs Kilometer vom Zentrum entfernt. Die ostukrainische Millionenstadt steht seit Mitte März unter starkem russischem Beschuss. Die Stromversorgung ist bereits gestört und es gibt nur stundenweise Elektrizität./ast/DP/ngu

(Überflüssiges Wort gestrichen)

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für einen stärkeren Kampf gegen Benachteiligungen bestimmter Patientengruppen in medizinischen Einrichtungen ausgesprochen. Diskriminierung sei im Gesundheitssystem leider weitverbreitet und als Thema nicht ausreichend ernst genommen worden, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. "Jeder Mensch hat die gleiche Möglichkeit verdient, gut behandelt zu werden." Es dürfe keinen Unterschied geben, ob jemand "reich oder arm ist, ob er Suchterfahrung hat oder nicht, welchen ethnischen Hintergrund er hat, welche Krankheit er hat".

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Atama, übergab eine Studie zum Thema an Lauterbach. "Wer beim Arzt, im Krankenhaus oder in der Apotheke Diskriminierung erlebt, ist oft auf sich alleine gestellt", erläuterte sie ein wesentliches Ergebnis. "Was wir jetzt brauchen, ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Diskriminierung erleben, wo sie Informationen bekommen und erfahren, was sie tun können."

Lauterbach sagte, es gebe schon das Problem, dass sich Menschen mit Sprachbarrieren im Gesundheitssystem oft nicht auskennen. Er warb erneut für die Einrichtung von "Gesundheitskiosken" in ärmeren Stadtteilen, die auch eine Lotsenfunktion übernehmen sollten. Generell hätten Menschen mit Suchterfahrungen oft Probleme, in der Psychotherapie versorgt zu werden. Zudem gebe es Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und auf der Grundlage der Herkunft von Menschen./sam/DP/ngu

HANNOVER (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat zusammen mit Branchenvertretern eine Definition für klimafreundlichen Stahl vorgestellt. Die neue Kennzeichnung sei "ein wichtiger und begrüßenswerter Vorstoß der deutschen Stahlindustrie für nachhaltige Standards und mehr Vergleichbarkeit bei den Transformationsanstrengungen", sagte Habeck am Montag bei einer Veranstaltung auf der Hannover Messe. Das Label sei dem Grünen-Politiker zufolge wichtig, um sowohl Transparenz als auch Anreize für eine klimafreundliche Produktion zu schaffen.

"Die Stahlindustrie ist im Bereich der Industriesektoren, einer der Hauptemittenten von CO2", sagte der Vizekanzler. Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl verursacht die Branche jährlich 55 Millionen Tonnen CO2. Damit sei sie für ein Drittel der gesamten CO2-Emissionen der deutschen Industrie verantwortlich.

Das Kennzeichnungssystem sieht eine stufenförmige Skala vor, von A bis E. Dabei bezeichnet E den herkömmlichen Hochofenstahl und A den besonders CO2-armen Stahl. Dadurch kann verglichen werden, wie viel CO2 bei der Stahlproduktion freigesetzt wurde. An der Entwicklung des Labels waren nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl mehr als 60 Vertreter aus der Politik, Industrie sowie Wissenschaft beteiligt. Ziel sei es, das neue Label europaweit einzuführen.

Bernhard Osburg, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl, hob die Bedeutung des neuen Standards für den Wandel der Stahlbranche hervor: "Dazu müssen wir die Fortschritte bei der Dekarbonisierung unserer Standorte sichtbar, vergleichbar und damit auch bewertbar machen." Dass solle es den Abnehmern erleichtern, sich gezielt für grünen Stahl zu entscheiden.

Der Umweltverband Germanwatch begrüßte den Vorstoß. Die Industrie zeige, dass sie es mit dem Wandel ernst meine. "Jetzt muss die Politik weitergehende Instrumente für die Entstehung grüner Leitmärkte implementieren", sagte Tilman von Berlepsch, Referent für klimaneutrale Industrie bei Germanwatch, laut einer Mitteilung. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien nötig, um die Verwendung des neuen Labels im Bau und in der Automobilindustrie zum Standard zu machen./sak/DP/ngu

CHARKIW (dpa-AFX) - In der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist Berichten zufolge bei einem russischen Angriff der Fernsehturm stark beschädigt worden. Auf Videos in sozialen Netzwerken war am Montag zu sehen, wie die Spitze des 240 Meter hohen Turms in die Tiefe stürzt; auch eine Explosionswolke ist zu sehen.

Gebietsgouverneur Oleh Synjehubow bestätigte, dass ein "Fernsehinfrastrukturobjekt" getroffen wurde. "Es gibt derzeit Probleme mit dem digitalen Fernsehempfang", führte er aus. Menschen seien nicht zu Schaden gekommen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen verwies auf alternative Empfangsmöglichkeiten für das Nachrichtenradio in der Region.

Fernsehtürme in der Ukraine sind seit dem russischen Einmarsch vor über zwei Jahren mehrfach bombardiert oder mit Raketen beschossen worden. Ziel ist es offenbar, die Bevölkerung von Informationen aus ukrainischen Quellen abzuschneiden.

Der 1981 in Betrieb genommene Fernsehturm in Charkiw versorgt die Region mit Radio- und Fernsehempfang und befindet sich gut sechs Kilometer vom Zentrum entfernt. Die ostukrainische Millionenstadt steht seit Mitte März unter starkem russischem Beschuss. Die Stromversorgung ist bereits gestört und es gibt nur stundenweise Elektrizität./ast/DP/ngu

BERLIN (dpa-AFX) - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich für einen stärkeren Kampf gegen Benachteiligungen bestimmter Patientengruppen in medizinischen Einrichtungen ausgesprochen. Diskriminierung sei im Gesundheitssystem leider weitverbreitet und werde als Thema nicht ausreichend ernst genommen worden, sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin. "Jeder Mensch hat die gleiche Möglichkeit verdient, gut behandelt zu werden." Es dürfe keinen Unterschied geben, ob jemand "reich oder arm ist, ob er Suchterfahrung hat oder nicht, welchen ethnischen Hintergrund er hat, welche Krankheit er hat".

Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Atama, übergab eine Studie zum Thema an Lauterbach. "Wer beim Arzt, im Krankenhaus oder in der Apotheke Diskriminierung erlebt, ist oft auf sich alleine gestellt", erläuterte sie ein wesentliches Ergebnis. "Was wir jetzt brauchen, ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die Diskriminierung erleben, wo sie Informationen bekommen und erfahren, was sie tun können."

Lauterbach sagte, es gebe schon das Problem, dass sich Menschen mit Sprachbarrieren im Gesundheitssystem oft nicht auskennen. Er warb erneut für die Einrichtung von "Gesundheitskiosken" in ärmeren Stadtteilen, die auch eine Lotsenfunktion übernehmen sollten. Generell hätten Menschen mit Suchterfahrungen oft Probleme, in der Psychotherapie versorgt zu werden. Zudem gebe es Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und auf der Grundlage der Herkunft von Menschen./sam/DP/ngu

BERLIN (dpa-AFX) - Im Kampf gegen den Organmangel in Deutschland will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Nierenspenden deutlich erleichtern. Das geht aus einem Entwurf für eine Änderung des Transplantationsgesetzes hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt und über den zuerst der "stern" berichtet hatte. Unter anderem sollen - anders als heute - künftig auch Nierenspenden zwischen Paaren möglich werden, die kein persönliches nahes Verhältnis zueinander haben. Durch die Änderung soll es mehr Nierenspenden geben.

Es geht dabei um Fälle, bei denen die Kranken keine Niere vom Partner erhalten können, weil diese aufgrund mangelnder Übereinstimmung wieder abgestoßen werden würde. In solchen Fällen können Paare zusammengebracht werden, von denen jeweils ein Teil bereit ist zur Spende und der andere eine Spende braucht. Lebendorganspenden sind in Deutschland aber derzeit engen Verwandten, Ehegatten und anderen Personen, die dem Spender nahestehen, vorbehalten - anders als in anderen Ländern.

Ärzte fordern Neuregelung seit Jahren

Der Deutsche Ärztetag hatte bereits vor drei Jahren die Ermöglichung sogenannter Cross-over-Lebendspenden gefordert. Laut Referentenentwurf soll die Spende anonym erfolgen und von Transplantationszentren organisiert werden. Mit der Anonymität soll den Angaben zufolge verhindert werden, dass Geld für ein Organ gezahlt wird. Auch sollen grundsätzlich anonyme Nierenspenden möglich werden. So könnten Menschen in Deutschland künftig aus selbstlosen Motiven eine Niere spenden, ohne dass sie wissen, an wen sie geht.

Vertrauensperson für Spender

Ausgebaut werden soll der Schutz der Spenderinnen und Spender. So soll es erweiterte Regeln zu Aufklärung und medizinischer und psychosozialer Beratung und Unterstützung geben. Die Transplantationszentren sollen jeweils mindestens eine Vertrauensperson für die Lebendorganspende bestellen, die den Spenderinnen und Spendern während des gesamten Spendeprozesses zur Seite steht und sie unabhängig begleitet./bw/DP/ngu

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