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NEW YORK (dpa-AFX) - Enttäuschende Quartalszahlen großer Konzerne und aktuelle Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag an den US-Börsen ihre Spuren hinterlassen. Die Indizes quittierten es am Anfang mit deutlichen Kursverlusten, dass die Zahlen von Meta , Caterpillar und IBM jeweils deutliche Belastungen nach sich zogen. Gerade im Internetsektor wurde die Sorge größer, dass die Bewertungen zu anspruchsvoll geworden sind.

Ein Belastungsfaktor war auch, dass das Wachstum der US-Wirtschaft zum Jahresbeginn deutlich nachgelassen hat. Experten verwiesen zugleich darauf, dass der Inflationsdruck in den USA hoch bleibe, was parallel gegen schnelle Zinssenkungen der US-Notenbank Fed spreche.

Im Verlauf konnten die Indizes ihre Verluste aber reduzieren. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel zwei Stunden vor Schluss noch um 0,86 Prozent auf 38130,24 Zähler. In der Wochenbilanz verteidigte das Kursbarometer damit ein moderates Plus, das der Erholung am Montag und Dienstag zu verdanken ist. Der marktbreite S&P 500 verlor am Donnerstag zuletzt noch 0,41 Prozent auf 0,41 Prozent.

Der Nasdaq 100 , der hauptsächlich Technologiewerte abdeckt, holte am stärksten auf. Nach einem frühen Abschlag, der bis zu zwei Prozent groß war, lag er zuletzt nur noch mit 0,46 Prozent im Minus bei 17 446,32 Punkten. Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die Zahlen von Microsoft und Alphabet , die nach Börsenschluss erwartet werden. Die Papiere der beiden Tech-Riesen büßten zuletzt bis zu 2,5 Prozent ein.

Nachdem Pläne des Tesla-Chefs Elon Musk am Vortag gut ankamen, sprach der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets nun von "Katerstimmung". Denn die Vorstellungen von Meta-Chef Mark Zuckerberg schreckten ab. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."

Zuckerberg verfolgt den Plan, Meta zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz (KI) zu machen. Dass dazu Milliarden in Rechenpower und KI-Modelle gesteckt werden sollen, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten. Nach einem Spitzeneinbruch um 16 Prozent sackte die Meta-Aktie zuletzt noch um zehn Prozent ab. Sie notierte auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar.

Kein ausreichendes Gegengewicht waren im Tech-Bereich die steigenden Kurse im Chipsektor. Während sich Anleger für die großen Internet-Giganten pessimistischer positionierten, zog die Nvidia-Aktie um etwa vier Prozent an. Mehr als eine Erholung war dies jedoch nicht auf einem Schlingerkurs, der seit dem Rekordhoch von Anfang März tendenziell abwärts orientiert ist.

Schlechte Nachrichten gab es aber auch von zwei großen Industriekonzernen, die im Dow notiert sind. Als Schlusslicht ging es dort für IBM um 8,7 Prozent abwärts. Das Beratungsgeschäft bremste den IT-Konzern, sodass der Umsatz im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlte. Zudem kündigte IBM die 6,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Spezialisten HashiCorp an. Über diese war zuletzt schon spekuliert worden.

Caterpillar wurde zum zweiten großen Belastungsfaktor im Dow. Die Papiere sackten nach enttäuschenden Aussagen über die Aussichten für das laufende zweite Quartal um 6,5 Prozent ab. Im ersten Quartal hatte eine niedrigere Nachfrage von Bau- und Bergbauunternehmen den Nutzfahrzeughersteller schon ausgebremst.

Merck & Co stemmte sich an der Dow-Spitze mit einem Kursanstieg um 2,9 Prozent gegen den Trend. Der US-Pharmakonzern erhöhte nach guten Geschäften mit seinen Krebsmitteln und Impfstoffen zum Jahresauftakt die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Die Titel des Sektorkollegen Bristol Myers Squibb hingegen sackten nach der Vorlage enttäuschender Resultate um 8,6 Prozent ab.

Im Nebenwertebereich waren die Titel von Keurig Dr Pepper gefragt. Sie stiegen um 4,2 Prozent, nachdem der Getränkehersteller für das erste Quartal einen Gewinn bekanntgab, der die Erwartungen übertraf. Dies half mit Abstrichen auch den Aktien von Coca-Cola, die sich im Dow mit 0,6 Prozent im Plus bewegten./tih/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende US-Wachstumsdaten haben den anfänglichen Abwärtsdruck beim Dax am Donnerstag noch verstärkt. Der deutsche Leitindex startete mit Verlusten in den Handel und weitete diese im Tagesverlauf aus. Zum Börsenschluss notierte er 0,95 Prozent tiefer bei 17 917,28 Punkten.

Damit rutschte der Dax wieder unter die viel beachtete 18 000-Punkte-Marke. Er blieb aber über der im Tagestief getesteten 50-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Bereits zur Wochenmitte war dem Dax-Erholungsversuch an der 21-Tage-Linie - einem wichtigen kurzfristigen Indikator - der Schwung ausgegangen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Donnerstag letztlich um 1,15 Prozent auf 26 043,18 Punkte.

Das Wachstum der US-Wirtschaft hatte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal deutlich stärker nachgelassen als erwartet. Gleichzeitig sei die Kerninflation gestiegen, schrieben die Ökonomen der niederländischen Bank ING. Damit werde eine baldige Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed noch unwahrscheinlicher. Analystin Susannah Streeter vom Hargreaves Lansdown zufolge beeinträchtigten die Daten den vorherigen Optimismus an den Finanzmärkten.

Auch aus Deutschland kamen keine wirklich guten Konjunkturnachrichten. Laut dem GfK-Konsumklima hat sich die hiesige Kauflaune zwar leicht erholt, ist aber immer noch schlecht.

An den europäischen und amerikanischen Handelsplätzen zeigten die Kurtafeln ebenfalls überwiegend klare Verluste an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss ein Prozent im Minus. In Paris ging es ähnlich deutlich bergab, wogegen die Notierungen in London etwas zulegten. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial büßte zum europäischen Handelsende ebenso wie der technologielastige Nasdaq 100 gut 1,6 Prozent ein.

Am deutschen Markt wurde das Handelsgeschehen von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison dominiert. Die Aktien von Dax-Schlusslicht Symrise büßten vier Prozent ein. Der Aromen- und Duftstoffhersteller war im ersten Quartal zwar deutlich gewachsen. Doch Konkurrent Givaudan habe die Messlatte mit seinem noch deutlicheren Wachstum zum Jahresauftakt sehr hoch gelegt, schrieb Jefferies-Analyst Charles Bentley.

Dagegen zogen die anfangs schwachen Titel der Deutschen Bank letztlich an der Indexspitze um 8,2 Prozent an. Sie erreichten damit den höchsten Stand seit 2017. Für die Trendwende beim Kurs um die Mittagszeit sorgte die Analystenkonferenz zu den Quartalszahlen, auf der die Frankfurter konkreter werdende Pläne für Aktienrückkäufe in Aussicht stellten.

Die vorderen Plätze im MDax belegten Delivery Hero und Hellofresh mit Kursaufschlägen von 6,4 beziehungsweise 3,7 Prozent. Während der Essenslieferdienst dank Zusatzeinnahmen ein noch schnelleres Wachstum als bisher in Aussicht stellte, konnte der Kochboxenanbieter die verhaltene Entwicklung im Kerngeschäft mit dem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgleichen.

Dagegen büßten Befesa-Titel 16,6 Prozent ein und erreichten so den tiefsten Stand seit November. Der Ausblick des Recyclingspezialisten enttäuschte die Anleger.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0719 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0720 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am Vortag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 123,99 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,32 Prozent auf 129,68 Punkte./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende US-Wachstumsdaten haben den anfänglichen Abwärtsdruck beim Dax am Donnerstag noch verstärkt. Der deutsche Leitindex startete mit Verlusten in den Handel und weitete diese im Tagesverlauf aus. Zum Börsenschluss notierte er 0,95 Prozent tiefer bei 17 917,28 Punkten.

Damit rutschte der Dax wieder unter die viel beachtete 18 000-Punkte-Marke. Er blieb aber über der im Tagestief getesteten 50-Tage-Durchschnittslinie, die als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Bereits zur Wochenmitte war dem Dax-Erholungsversuch an der 21-Tage-Linie - einem wichtigen kurzfristigen Indikator - der Schwung ausgegangen. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Donnerstag letztlich um 1,15 Prozent auf 26 043,18 Punkte.

Das Wachstum der US-Wirtschaft hatte im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal deutlich stärker nachgelassen als erwartet. Gleichzeitig sei die Kerninflation gestiegen, schrieben die Ökonomen der niederländischen Bank ING. Damit werde eine baldige Leitzinssenkung der US-Notenbank Fed noch unwahrscheinlicher. Analystin Susannah Streeter vom Hargreaves Lansdown zufolge beeinträchtigten die Daten den vorherigen Optimismus an den Finanzmärkten.

Auch aus Deutschland kamen keine wirklich guten Konjunkturnachrichten. Laut dem GfK-Konsumklima hat sich die hiesige Kauflaune zwar leicht erholt, ist aber immer noch schlecht./gl/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die enttäuschenden Quartalszahlen großer Konzerne haben am Donnerstag an den US-Börsen ihre Spuren hinterlassen. Die Indizes quittierten es mit deutlichen Kursverlusten, dass die Zahlen von Meta , Caterpillar und IBM jeweils deutliche Belastungen für die Aktien nach sich zogen. Gerade im Internetsektor wurde die Sorge größer, dass die Bewertungen zu anspruchsvoll geworden sind.

Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es nach einer Handelsstunde um 1,68 Prozent auf 37 813,07 Zähler bergab. In der Wochenbilanz rutschte das Kursbarometer der Wall Street damit wieder ins Minus. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,22 Prozent auf 5009,98 Punkte.

Der Nasdaq 100 , der hauptsächlich Technologiewerte abdeckt, sackte um 1,28 Prozent auf 17 301,77 Punkte ab. Er konnte damit seine Anfangsverluste von bis zu zwei Prozent etwas verkleinern. Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die Zahlen der nächsten Mega-Konzerne. Am Donnerstag werden nach Börsenschluss die Resultate von Microsoft und Alphabet erwartet. Deren Papiere büßten jeweils etwa drei Prozent ein.

Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla , die tags zuvor von den Plänen des Konzernchefs Elon Musk befeuert worden sei, "herrscht nach der Party heute Katerstimmung", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Denn die Vorstellungen von Meta-Chef Mark Zuckerberg schreckten ab. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."

Zuckerberg verfolgt den Plan, Meta zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz zu machen. Dass dazu Milliarden in Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle gesteckt werden sollen, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten. Nach einem Spitzeneinbruch um 16 Prozent sackte die Meta-Aktie zuletzt noch um etwa zehn Prozent ab. Sie notierte so auf dem niedrigsten Stand seit Anfang Februar.

Schlechte Nachrichten gab es aber auch von zwei großen Industriekonzernen, die im Dow notiert sind. Als Schlusslicht ging es dort für IBM um fast neun Prozent abwärts. Das Beratungsgeschäft bremste den IT-Konzern, sodass der Umsatz im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlte. Zudem kündigte IBM die 6,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Spezialisten HashiCorp an. Über diese war zuletzt schon spekuliert worden.

Caterpillar wurde zum zweiten großen Belastungsfaktor im Dow. Die Papiere sackten nach der Vorlage enttäuschender Zahlen um 7,2 Prozent ab. Eine niedrigere Nachfrage von Bau- und Bergbauunternehmen hatte den Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller im ersten Quartal ausgebremst. Er warnte außerdem vor einer weiteren Eintrübung der Geschäfte im zweiten Jahresviertel.

Merck & Co stemmte sich an der Dow-Spitze mit einem Kursanstieg um 2,1 Prozent gegen den Trend. Der US-Pharmakonzern erhöhte nach guten Geschäften mit seinen Krebsmitteln und Impfstoffen zum Jahresauftakt die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Sektorkollege Bristol Myers Squibb fielen nach der Vorlage enttäuschender Resultate hingegen um 6,8 Prozent.

Kein ausreichendes Gegengewicht waren im Tech-Bereich die steigenden Kurse im Chipsektor. Während sich Anleger für die großen Internet-Giganten pessimistischer positionierten, zog die Nvidia-Aktie um etwa drei Prozent an. Ihr tendenziell abwärts orientierter Schlingerkurs seit dem Rekordhoch von Anfang März setzte sich damit fort.

Auch der China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag stand bei Anlegern im Blick, wenngleich dieser nicht als großer Kurstreiber empfunden wurde. Laut US-Medienberichten sprach er unfaire Handelspraktiken der Volksrepublik an und forderte einen fairen Wettbewerb sowie gleiche Bedingungen für in China tätige US-Firmen./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die enttäuschenden Quartalszahlen großer Konzerne haben am Donnerstag an den US-Börsen ihre Spuren hinterlassen. Die Indizes quittierten es mit deutlichen Kursverlusten, dass die Zahlen von Meta , Caterpillar und IBM jeweils deutliche Belastungen für die Aktien nach sich zogen. Gerade im Technologiesektor wurde die Sorge größer, dass die Bewertungen zu anspruchsvoll geworden sind.

Für den Leitindex Dow Jones Industrial ging es im frühen Handel um 1,50 Prozent auf 37 882,22 Zähler bergab. In der Wochenbilanz rutschte das Kursbarometer der Wall Street damit wieder ins Minus. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,36 Prozent auf 5002,49 Punkte.

Noch einen Tick größer war das Minus für den Nasdaq 100 , der hauptsächlich Technologiewerte abdeckt. Er sackte um 1,65 Prozent auf 17 238,01 Punkte ab. Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die Zahlen der nächsten Mega-Konzerne. Am Donnerstag werden nach Börsenschluss die Resultate von Microsoft und Alphabet erwartet./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung der US-Börsen werden am Donnerstag Verluste erwartet. Nicht zuletzt sind diese wohl dem enttäuschenden Ausblick des Social-Media-Giganten Meta geschuldet, denn der schürte Sorgen, wie es um die nächsten Mega-Konzerne bestellt ist, die ihre Quartalsberichte vorlegen. So veröffentlichen allein an diesem Abend Microsoft, die Google-Mutter Alphabet oder auch Intel ihre Zahlen.

Im Blick der Anleger steht außerdem der China-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken. Laut US-Medienberichten sprach er unfaire Handelspraktiken der Volksrepublik an und habe einen fairen Wettbewerb sowie gleiche Bedingungen für in China tätige US-Firmen gefordert.

Rund eine Stunde vor dem Handelsstart an der Wall Street wurde der Dow Jones Industrial vom Broker IG mit einem Abschlag von 0,9 Prozent auf 38 100 Punkte taxiert. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 dürfte um 1,4 Prozent schwächer starten mit 17 275 Zählern.

Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla , die tags zuvor von den Visionen des Konzernchefs Elon Musk befeuert worden sei, "herrscht nach der Party heute Katerstimmung", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Denn die Visionen von Mark Zuckerberg, dem Chef der Facebook- und Instamutter Meta , schreckten ab. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."

Dass Meta bis zu 45 Milliarden Dollar in diesem Jahr allein für den Kauf von Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle ausgeben wolle, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten. Die Aktie von Meta sackte vorbörslich um fast 16 Prozent ab.

Andere Social-Media-Aktien wie die des Kamera-Spezialisten Snap , dem Mutterkonzern von Snapchat, oder die Papiere von Pinterest wurden gleich mit nach unten gezogen und büßten jeweils rund fünf Prozent ein.

Für IBM ging es zugleich um fast neun Prozent abwärts. Das Beratungsgeschäft bremste den Computerkonzern, sodass der Umsatz im vergangenen Quartal die Erwartungen der Analysten verfehlte. Zudem kündigte IBM die 6,4 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Cloud-Spezialisten HashiCorp an.

Ford gewannen unterdessen etwas mehr als ein Prozent. Der Autobauer überzeugte ergebnisseitig mit seinem Quartalsbericht. Analyst Itay Michaeli von der Citigroup sprach von "ermutigenden Resultaten"./ck/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Konjunkturdaten aus den USA haben den Dax am Donnerstagnachmittag tiefer unter die Marke von 18 000 Punkten zurückgeworfen. Zuletzt lag der deutsche Leitindex 0,9 Prozent im Minus bei 17 934 Punkten. Bereits tags zuvor war der Dax-Erholung an der 21-Tage-Durchschnittslinie der Schwung ausgegangen.

Nach den starken Zahlen im dritten und vierten Quartal 2023 habe sich das US-Wachstum im ersten Quartal deutlich verlangsamt, so der Helaba-Experte Ulrich Wortberg. Auch der private Konsum habe etwas enttäuscht. Davon dürfte allerdings die Zinssenkungsfantasie nicht weiter gedämpft werden.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstag um 0,6 Prozent auf 26 197 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion verlor über ein Prozent.

Das Handelsgeschehen wird geprägt von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt haben, ist zweistellig. Dazu gehören aus dem Dax etwa BASF , die Deutsche Bank und Symrise .

Letztere waren mit einem Abschlag von zeitweise 6 Prozent schwächster Dax-Wert. Erst an ihrer 200-Tage-Linie stoppte der Kursrutsch. Der Konkurrent Givaudan hatte die Messlatte mit seinen jüngsten Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles Bentley. Beim deutschen Duft- und Aromenhersteller hätten die Volumina enttäuscht.

Die Aktien der Deutschen Bank drehten indes nach der Analystenkonferenz zu den Geschäftszahlen klar ins Plus. Sie gewannen 8 Prozent und kletterten auf einen neuen Höchststand seit 2017. Die Frankfurter fuhren trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom "besten Ergebnis seit 2013". Experten lobten unisono ein starkes Abschneiden des Geldhauses im Investmentbanking.

Die Anteilsscheine von BASF pendelten derweil um ihr Vortagesniveau und lagen zuletzt 1,7 Prozent im Minus. Der weltgrößte Chemiekonzern startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich aber in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix.

Zweistellige Kursverluste gab es im MDax bei Befesa . Die Papiere des Recyclingspezialisten sanken um über fünfzehn Prozent auf das tiefste Niveau seit November, nachdem der Ausblick die Anleger enttäuscht hatte.

Um vierzehn Prozent empor ging es derweil für Delivery Hero . Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht. Konzernchef Niklas Östberg betonte zudem die Strategie eines "profitablen Wachstums". Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Auch Hellofresh zogen kräftig an. Verhaltene Nachfrage nach Kochboxen konnte mit dem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen werden.

Der Euro wurde nach den US-Daten mit 1,0690 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs tags zuvor auf 1,0686 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am Vortag auf 2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 123,99 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,12 Prozent auf 129,94 Punkten./ag/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung des Dax haben die Verkäufer am deutschen Aktienmarkt wieder das Ruder übernommen. Der deutsche Leitindex rutschte am Donnerstag wieder unter die runde Marke von 18 000 Punkten und verlor am Mittag ein halbes Prozent auf 17 989 Punkte.

Jüngst hatte sich der Dax zwar deutlich erholt, nachdem er von seinem Anfang des Monats bei 18 567 Punkten erreichten Rekordhoch zwischenzeitlich bis auf 17 626 Punkte abgesackt war. Im Bereich der 21-Tage-Durchschnittslinie war jedoch bereits am Vortag frischer Schwung ausgeblieben.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstag um 0,2 Prozent auf 26 285 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion verlor 0,4 Prozent.

Das Handelsgeschehen wird geprägt von der Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen, ist zweistellig. Dazu gehören aus dem Dax etwa BASF , die Deutsche Bank und Symrise . Letztere waren mit einem Abschlag von zeitweise 6 Prozent schwächster Dax-Wert. Erst an ihrer 200-Tage-Linie stoppte der Kursrutsch. Der Konkurrent Givaudan hatte die Messlatte mit seinen jüngsten Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles Bentley. Beim deutschen Duft- und Aromenhersteller hätten die Volumina enttäuscht.

Die Aktien der Deutschen Bank verloren zwischenzeitlich 2,6 Prozent. Die Frankfurter fuhren zwar trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom "besten Ergebnis seit 2013". Die Aktien waren aber zuvor bereits auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert, auf dem die Luft nun etwas dünner wurde.

Die Anteilsscheine von BASF pendelten derweil um ihr Vortagesniveau und lagen zuletzt nur leicht im Minus. Der weltgrößte Chemiekonzern startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich allerdings in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix.

Zweistellige Kursverluste gab es im MDax bei Befesa . Die Papiere des Recyclingspezialisten sanken mit zehn Prozent Minus auf das tiefste Niveau seit November, nachdem der Ausblick die Anleger enttäuscht hatte.

Um elf Prozent empor ging es derweil für Delivery Hero . Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht. Konzernchef Niklas Östberg betonte zudem die Strategie eines "profitablen Wachstums". Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Auch Hellofresh zogen kräftig an. Verhaltene Nachfrage nach Kochboxen konnte mit dem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen werden./ag/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung des Dax haben die Verkäufer am deutschen Aktienmarkt wieder das Ruder übernommen. Der deutsche Leitindex rutschte am Donnerstag in der ersten Handelsstunde sogar wieder unter die runde Marke von 18 000 Punkten. Zuletzt lag er knapp darüber noch mit 0,4 Prozent im Minus.

Jüngst hatte sich der Dax zwar deutlich erholt, nachdem er von seinem Anfang des Monats bei 18 567 Punkten erreichten Rekordhoch zwischenzeitlich bis auf 17 626 Punkte abgesackt war. Im Bereich der 21-Tage-Durchschnittslinien war jedoch bereits am Vortag frischer Schwung ausgeblieben.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstag um 0,6 Prozent auf 26 197 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion verlor 0,4 Prozent.

Das Handelsgeschehen wird geprägt von einer prall gefüllten Tagesagenda. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen, ist zweistellig. Dazu gehören aus dem Dax etwa BASF , die Deutsche Bank und Symrise.

Die Aktien der Deutschen Bank verloren zwischenzeitlich 2,6 Prozent. Die Frankfurter fuhren zwar trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom "besten Ergebnis seit 2013". Die Aktien waren aber zuvor bereits auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert, auf dem die Luft nun etwas dünner wurde.

Die Anteilsscheine von BASF pendelten derweil um ihr Vortagesniveau und waren zuletzt stabil. Der weltgrößte Chemiekonzern startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich allerdings in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix.

Schwächster Dax-Wert waren Symrise , die mit einem Abschlag von zeitweise 6 Prozent an ihre 200-Tage-Linie korrigierten. Der Konkurrent Givaudan hatte die Messlatte mit seinen jüngsten Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles Bentley. Beim deutschen Duft- und Aromenhersteller hätten die Volumina enttäuscht.

Noch höhere Kursverluste gab es im MDax bei Befesa und Redcare Pharmacy . Den Papieren des Recyclingspezialisten Befesa droht gar ein neues Jahrestief, nachdem der Ausblick die Anleger enttäuscht hatte.

Delivery Hero überzeugte indes und die Aktien sprangen um bis zu 8 Prozent an. Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen noch schneller wachsen als gedacht. Konzernchef Niklas Östberg betonte zudem die Strategie eines "profitablen Wachstums". Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit unrentablen Geschäften kurzen Prozess./ag/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erholung des Dax scheint beendet: Der deutsche Leitindex büßte am Donnerstag in den ersten Handelsminuten 0,3 Prozent ein auf 18 035 Punkte. Zuletzt konnte sich der Dax zwar deutlich erholen. Den Korrekturtrend seit seinem Anfang des Monats bei 18 567 Punkten erreichten Rekordhoch konnte er aber noch nicht nachhaltig durchbrechen.

Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstag im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 26 278 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Euroregion verlor 0,1 Prozent.

Das Handelsgeschehen wird geprägt von einer prall gefüllten Tagesagenda. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen, ist zweistellig. Dazu gehören aus dem Dax etwa BASF und die Deutsche Bank .

Deutsche Bank verloren zum Auftakt zwei Prozent. Die Frankfurter fuhren zwar trotz höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom "besten Ergebnis seit 2013". Die Aktien waren aber zuvor bereits auf das höchste Niveau seit 2018 geklettert, auf dem die Luft nun etwas dünner werden könnte.

BASF legten indes zu. Der weltgrößte Chemiekonzern startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich allerdings in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix./ag/jha/

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Donnerstag etwas gestiegen. Zeitweise geriet die Gemeinschaftswährung nach der Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten unter Druck, doch in der Folge orientierte sich der Kurs eher wieder hin zum Tageshoch. In New York wurden zuletzt 1,0717 US-Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0720 (Mittwoch: 1,0686) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9328 (0,9358) Euro.

Im Fokus standen Konjunkturdaten: Gleichzeitig mit der Veröffentlichung von Zahlen zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal erreichte der Euro zunächst ein Tageshoch bei 1,0740 Dollar. In der Folge musste die europäische Währung ihre Kursgewinne zeitweise abgeben, wenig später stabilisierte sie sich aber wieder am Tagestief von 1,0678 Dollar.

Zwar hat die US-Wirtschaft zu Beginn des Jahres unerwartet deutlich an Fahrt verloren. Die Wirtschaftsdaten für die Monate Januar bis März zeigten aber auch eine steigende Inflation. "Insofern geben die aktuellen Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum den Notenbankern keine klaren Impulse für baldige Zinssenkungen", begründete Analyst Tobias Basse von der NordLB den etwas stärkeren Dollar im europäischen Nachmittagshandel.

Im frühen Tagesverlauf hatten positive Konjunkturdaten aus Deutschland der Gemeinschaftswährung etwas Auftrieb verliehen: Das GfK-Konsumklima hellte sich auf und steht damit in einer Reihe von Konjunkturdaten, die in den vergangenen Tagen positiv überrascht hatten./tih/he

(nach Anhörung aktualisiert)

WASHINGTON (dpa-AFX) - In der historischen Frage nach Immunität vor Strafverfolgung für Ex-Präsidenten hat sich das Oberste Gericht der USA skeptisch gegenüber den Argumenten von Donald Trumps Anwalt gezeigt. Bei der Anhörung am Donnerstag deutete sich aber auch an, dass mit einem schnellen Prozessbeginn von Trumps Wahlbetrugs-Verfahren in Washington nicht unbedingt zu rechnen ist - also noch vor der Präsidentenwahl im November. Auch das wäre ein Erfolg für Trump. Knackpunkt ist die Frage, was als offizielles und privates Handeln im Amt gilt. Bei dem Fall vor dem Supreme Court geht es um nicht weniger als die Zukunft der Strafverfahren gegen den Republikaner und die Grenzen des Rechtsstaats. Ein Urteil wird erst in einigen Wochen erwartet.

Vor dem Supreme Court wurde auch darüber debattiert, wie weit Straffreiheit für Präsidenten gehen soll. Trumps Anwalt D. John Sauer lieferte sich einen Schlagabtausch mit der liberalen Richterin Sonia Sotomayor. Die Richterin fragte Sauer: "Wenn der Präsident entscheidet, dass sein Rivale eine korrupte Person ist, und er dem Militär befiehlt, oder jemand anderem befiehlt, diesen zu ermorden, wäre das im Rahmen seiner offiziellen Amtshandlungen und damit straffrei?" Sauer antwortete darauf, das sei eine hypothetische Frage und davon hänge die Antwort ab. Aber es könne sich dabei "durchaus um eine offizielle Amtshandlung handeln", fügte er hinzu.

Trump saß am Donnerstag im Gericht in New York, wo ein Strafprozess wegen mutmaßlich unrechtmäßig verbuchter Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin gegen ihn läuft.

Darum geht es vor dem Supreme Court

Trump, der nach der Präsidentenwahl im November wieder ins Weiße Haus einziehen möchte, ist in der US-Hauptstadt im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Trump hatte bereits vor dem Sturm auf das Kapitol auf verschiedenen Ebenen versucht, das Wahlergebnis zu kippen.

Trump und seine Anwälte wollen erreichen, dass die Anklage in Washington fallen gelassen wird. Sie berufen sich dabei auf die Immunität Trumps in seinem damaligen Amt als Präsident. Sie argumentieren, dass Trump nicht rechtlich für Taten belangt werden könne, die zu seinen Pflichten als Präsident gehörten. Mit dieser Argumentation waren sie bereits vor einem Berufungsgericht US-Hauptstadt gescheitert. Zuvor hatte auch die zuständige Richterin in dem Fall dieses Argument zurückgewiesen. Trumps Anwälte reichten Berufung ein, weshalb der Fall nun vor dem Supreme Court gelandet ist.

Fall mit großer Tragweite

Das Urteil dürfte auch immense Bedeutung für künftige Präsidenten haben. Sollten diese wirklich Immunität genießen, könnten sie möglicherweise Straftaten im Amt begehen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Das ist natürlich davon abhängig, wie das Urteil formuliert sein wird und was als offizielle Handlung im Amt gilt. Aber der Supreme Court, der unter Trump wegen mehrerer Nachbesetzungen weit nach rechts gerückt ist, wird Stellung beziehen müssen, wie groß die Macht von US-Präsidenten ist und wo die Grenzen des Rechtsstaats liegen. Die Verfassung gewährt Präsidenten nicht explizit Immunität, auch nicht während ihrer Zeit im Amt. Allerdings ist das Justizministerium traditionell der Auffassung, dass Präsidenten während ihrer Zeit im Weißen Haus nicht angeklagt werden können.

Doch was passiert, wenn sie nicht mehr im Amt sind? Die Frage hat sich in dieser Form bisher nicht gestellt, weil vor Trump noch nie ein ehemaliger US-Präsident mit einem Strafverfahren konfrontiert war. Ex-Präsident Richard Nixon wurde 1974 von seinem Nachfolger Gerald Ford begnadigt, nachdem er wegen der Watergate-Affäre zurückgetreten war. Es war ein innenpolitischer Skandal um Amts- und Machtmissbrauch, der mit dem ersten und bis jetzt letzten Rücktritt eines US-Präsidenten endete. Zu einer Anklage kam es wegen der vorsorglichen Begnadigung nie.

Gegen Trump laufen mittlerweile mitten im Wahlkampf sogar vier Strafverfahren. Es geht neben versuchtem Wahlbetrug auch noch um die mutmaßlich gesetzeswidrige Aufbewahrung von Geheimdokumenten und möglicherweise unrechtmäßig verbuchte Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin.

Richter nehmen Anwälte ins Kreuzverhör

Fast drei Stunden nahmen sich die Richterinnen und Richter die Argumente von Trumps Anwalt und der Gegenseite vor. "Dieser Fall hat enorme Auswirkungen auf die Präsidentschaft, auf die Zukunft der Präsidentschaft, auf die Zukunft des Landes", sagte der konservative Richter Brett Kavanaugh. Während der Anhörung nahmen die Richterinnen und Richter zwar die Argumentation von Trumps Anwalt Sauer auseinander. Dieser fordert absolute Immunität für ehemalige Präsidenten, da diese sonst ihr Amt nicht ausüben können. Die Argumente der Gegenseite schienen das Gericht aber auch nicht vollends zu überzeugen.

Einige Richter ließen in ihren Fragen durchblicken, dass sie zwar keine vollumfängliche Immunität unterstützen - aber gewisse Handlungen doch vor Strafverfolgung geschützt sein sollten. Ein mögliches Urteil könnte Fachleuten zufolge so aussehen, dass das Verfahren um mutmaßlichen Wahlbetrug in Washington an untere Instanzen zurückgewiesen wird, um die Anklagepunkte noch einmal auseinanderzunehmen. Dies könnte mehrere Monate dauern. Damit würde ein Prozessbeginn noch vor der Präsidentenwahl unwahrscheinlich.

Bei der Abstimmung im November läuft es auf ein Kopf-an-Rennen zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden hinaus. Auch auf das Verfahren im Bundesstaat Georgia, das sich um ähnliche Vorwürfe dreht, und das Verfahren in Florida um die Mitnahme geheimer Unterlagen aus dem Weißen Haus, könnte das Urteil ebenfalls Einfluss haben.

Erfolgreiche Verzögerungstaktik

Bisher haben Trump die strafrechtlichen Ermittlungen in Umfragen nicht geschadet. Der Republikaner beteuert in allen Verfahren seine Unschuld und stellt die Ermittlungen gegen ihn als Versuch seiner politischen Gegner dar, ihn kaltzustellen. Trumps Opfernarrativ verfängt bei seinen Anhängern. Dies könnte sich aber ändern, wenn Trump gleich in mehreren Prozessen im Gerichtssaal von Zeugen schwer belastet werden würde. Das will Trump unbedingt verhindern. Trumps Anwälte fluten die zuständigen Gerichte mit Anträgen - und sind dabei recht erfolgreich. Für Trump geht besonders um die Außenwirkung. Denn weder die Anklage noch mögliche Verurteilungen sind eine rechtliche Hürde für seine Kandidatur./nau/DP/he

TOULOUSE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus hat im ersten Quartal dank der gestiegenen Zahl an ausgelieferten Flugzeugen mehr umgesetzt. In den ersten drei Monaten zog der Erlös im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent auf 12,8 Milliarden Euro an, wie das Dax-Schwergewicht am Donnerstagabend in Toulouse mitteilte. Das um Sondereffekte wie Währungsschwankungen bereinigte operative Ergebnis sank dagegen unter anderem wegen des aufgestockten Mitarbeiteraktienplans um ein Viertel auf 577 Millionen Euro.

Beim Umsatz erfüllte der Boeing-Konkurrent die Erwartungen der Experten. Beim Betriebsergebnis hatten die Analysten dagegen deutlich mehr erwartet. Allerdings liegen die Experten bei den unbereinigten Gewinnzahlen des Konzerns häufig daneben, weil bei diesen Kenngrößen oft starke Schwankungen der Wechselkurse zwischen US-Dollar und Euro zu Buche schlagen. Airbus bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr.

An der Börse kamen die Zahlen zunächst nicht gut an. Auf der Handelsplattform Tradegate rutschte die Airbus-Aktie knapp zwei Stunden nach Bekanntgabe der Zahlen im Vergleich zum Xetra-Schluss um knapp drei Prozent auf 154 Euro ab, nachdem sie bereits im Haupthandel rund zwei Prozent verloren hatte. Damit entfernt sich das Papier weiter vom Ende März erreichten Rekordhoch von knapp 173 Euro. Trotz der jüngsten Korrektur liegt der Kurs noch zehn Prozent über dem Niveau von Ende 2023.

In den vergangenen zwölf Monaten zog der Börsenwert von Airbus um rund ein Viertel auf zuletzt rund 125 Milliarden Euro an. Damit schnitt der europäische Konzern am Finanzmarkt deutlich besser ab als Boeing . Der US-Konkurrent und Erzrivale kämpft derzeit mit einer Reihe von Problemen wie Sicherheitsrisiken. Die Marktkapitalisierung von Boeing sackte deshalb seit April 2023 um rund ein Fünftel auf umgerechnet nur noch etwas mehr als 90 Milliarden Euro ab.

"Unsere Auslieferungen im ersten Quartal fanden in einem Geschäftsumfeld statt, für das keine Besserung in Sicht ist. Die geopolitische Lage und die Situation in der Lieferkette sind nach wie vor angespannt. In diesem Kontext haben wir 142 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert", sagte Konzernchef Guillaume Faury. "Wir sind mit einem soliden Auftragseingang für alle unsere Aktivitäten in das Jahr 2024 gestartet."

Die starke Dynamik im sogenannten Widebody-Segment untermauere die Entscheidung, die A350-Produktionsrate auf monatlich 12 Flugzeuge im Jahr 2028 zu erhöhen. "Unsere Hochlaufpläne schreiten voran und werden unterstützt von Investitionen in unser Produktionssystem, wobei wir uns auf unsere Grundpfeiler Produkt- und Arbeitssicherheit, Qualität, Integrität, Compliance sowie Unternehmenssicherheit verlassen."/zb/tih/he

WIEN (dpa-AFX) - Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat sich nach konfliktreichen Verhandlungen mit der Gewerkschaft auf eine Tariferhöhung für das Bordpersonal geeinigt. Das teilten beide Seiten am Donnerstagabend mit. Demnach sollen für die Crews im Cockpit und in der Kabine die Gehälter bis Ende 2026 in drei Stufen insgesamt um durchschnittlich 19,4 Prozent steigen. Angaben zu den einzelnen Stufen wurden nicht gemacht. Abhängig vom Unternehmensergebnis können noch bis zu 2 weitere Prozentpunkte dazukommen. Gehälter von Co-Piloten werden im Schnitt um zusätzliche 11 Prozent angehoben.

Die Gewerkschaft hatte seit Anfang März mit Streiks und Betriebsversammlungen für Hunderte Flugausfälle gesorgt, die laut dem Management einen Millionenschaden verursachten. "Diese Verhandlungslösung bedeutet für das Bordpersonal der AUA eine deutliche Erhöhung der Gehälter über der Inflationsrate", sagte Luftfahrt-Gewerkschafter Daniel Liebhart. Die Einigung muss den Gewerkschaftsmitgliedern noch in den nächsten Tagen formell zur Abstimmung vorgelegt werden./al/DP/zb

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Ein Mitarbeiter der belgischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit ist Regierungsangaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff in Gaza ums Leben gekommen. Auch sein siebenjähriger Sohn, sein Vater und ein Bruder wurden bei dem Angriff im Ostteil der Stadt Rafah getötet, wie Belgiens Entwicklungsministerin Caroline Gennez am Donnerstag mitteilte. Seine Frau sei im kritischen Zustand im Krankenhaus. Zwei weitere Kinder des Paares erlitten den Angaben zufolge leichte Verletzungen. Insgesamt seien in der Nacht zum Donnerstag mindestens sieben Menschen getötet worden.

Israels Armee teilte am Donnerstagabend mit, der Vorfall werde geprüft. Die Armee "geht im Einklang mit dem Völkerrecht gegen die Hamas und die Terrororganisationen im Gazastreifen vor", hieß es in einer Erklärung.

Gennez und die Agentur Enabel verurteilten den Angriff "auf unschuldige Zivilisten" auf das Schärfste. Sie forderten, "dass die verbleibenden Kollegen, die sich noch im Gazastreifen aufhalten, unverzüglich die Erlaubnis zur Ausreise erhalten". Für den verstorbenen Mitarbeiter und seine Familie habe diese noch ausgestanden, hieß es. Den Angaben zufolge halten sich derzeit noch sieben Enabel-Mitarbeiter in Gaza auf./rdz/DP/zb

WASHINGTON (dpa-AFX) - Im Rechtsstreit um Immunität vor Strafverfolgung hat der Anwalt des früheren US-Präsidenten Donald Trump mit einer Antwort auf die Frage einer Richterin für Aufsehen gesorgt. Die als liberal geltende Richterin Sonia Sotomayor am Obersten Gericht der USA fragte Trumps Anwalt D. John Sauer bei einer Anhörung am Donnerstag: "Wenn der Präsident entscheidet, dass sein Rivale eine korrupte Person ist, und er dem Militär befiehlt, oder jemand anderem befiehlt, diesen zu ermorden, wäre das im Rahmen seiner offiziellen Amtshandlungen und damit straffrei?" Sauer antwortete darauf, das seine eine hypothetische Frage und davon hänge die Antwort ab. Aber es könne sich dabei "durchaus um eine offizielle Amtshandlung handeln", ergänzte er.

Sotomayor reagierte verblüfft. Damit würde eine Situation geschaffen, in der ein Präsident das Präsidentenamt dazu nutzen könnte, sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen, ohne dafür rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen, sagte sie. Sauer argumentierte sinngemäß, dass US-Präsidenten, die wegen strittiger Entscheidungen nach ihrer Zeit im Weißen Haus eine Anklage fürchten müssen, ihr Amt nicht richtig ausfüllen könnten. Zudem gehe es bei der Frage nach der Strafbarkeit nicht um die Motivation, so Sauers Logik.

Trump ist in der US-Hauptstadt im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Trump hatte bereits vor dem Sturm auf das Kapitol auf verschiedenen Ebenen versucht, das demokratische Wahlergebnis zu kippen. Er und seine Anwälte wollen erreichen, dass die Anklage in Washington fallen gelassen wird. Sie berufen sich dabei auf die Immunität Trumps in seinem damaligen Amt als Präsident und argumentieren, dass Trump nicht rechtlich für Taten belangt werden könne, die zu seinen Pflichten als Präsident gehörten. Nun muss der Supreme Court entscheiden. Das Urteil dürfte auch Auswirkungen auf die Strafprozesse gegen Trump und die Arbeit von US-Präsidenten generell haben./nau/DP/zb

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Lufthansa will ihren in den vergangenen Jahren durch Verspätungen, Streiks und verlorene Koffer angekratzten Ruf mit 27 000 neuen Sitzen für Langstreckenflüge und besserem Service verbessern. Das Unternehmen wolle den Fluggästen mit den bereits vor Jahren angekündigten "Allegris"-Sitzen mehr Komfort bieten, sagte Lufthansa Airlines-Chef Jens Ritter am Donnerstag in München. Der erste "Allegris"-Airbus A350 soll nun am 1. Mai Richtung von München Richtung Vancouver abheben - zuletzt hatte die Lufthansa das vergangene Jahr angepeilt. "Unsere Geduld wurde in den letzten Monaten und Jahren ein klein wenig strapaziert", sagte Ritter dazu. Nun wolle das Unternehmen nach vorn blicken.

Im auf Passagierumfragen basierenden Fluggesellschaften-Ranking des britischen Unternehmens Skytrax ist die Lufthansa in den vergangenen Jahren abgerutscht. 2023 belegte das Unternehmen lediglich Rang 21 und lag damit noch hinter Konkurrenten wie Korean Air, Iberia und Fiji Airways. Die neuen Sitze sollen Teil der "größten Produkt- und Serviceoffensive in der Geschichte der Lufthansa" sein.

Jeden Monat soll 2024 nach Ritters Worten eine Maschine mit den "Allegris"-Sitzen ausgeliefert werden, im kommenden Jahr dann jeweils zwei monatlich. Das Unternehmen zielt vor allem auf den Komfortanspruch betuchter Passagiere, die Business oder Erste Klasse buchen. Neue Sitze mit etwas größerem Abstand gibt es aber auch für die große Mehrheit der Economy-Passagiere.

Besseren Service will die Lufthansa auch am Boden und auf Kurzstreckenflügen bieten, wie Airlines-Produktvorstand Heiko Reitz erläuterte. So sollen Kurzstreckenmaschinen mit neuen Internetantennen ausgestattet werden, sodass die Passagiere während des Flugs ohne Aufpreis mit der Außenwelt kommunizieren können.

Konzernchef Carsten Spohr sagte dem "Handelsblatt": "Ich bin sicher: Sobald Allegris im Markt ist, werden wir auch wieder bei der Kundenzufriedenheit deutlich besser abschneiden." Auch an Themen wie der Bordverpflegung etwa in der Economy-Klasse auf der Kurz- und Mittelstrecke wird laut Spohr gearbeitet: "Beim Catering ohne Zuzahlung prüfen wir aktuell eine Ausweitung des Angebots." Gleichzeitig werde sich die Verlässlichkeit und Pünktlichkeit weiter verbessern. Allerdings warnte Spohr vor zu hohen Erwartungen. Angesichts stark gestiegener Kosten in Deutschland werde es immer schwerer, in der Heimat eine Grundversorgung anzubieten./cho/DP/zb

(Im fünften Satz des zweiten Absatzes wurde vor Liter «Millionen» eingefügt.)

MÖNCHENGLADBACH (dpa-AFX) - Die Geschäftsführung des Fruchtsaftherstellers Valensina hat zum 1. April alle Anteile der Gruppe übernommen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Der thailändische Bierbrauer Boon Rawd Brewery, dem bisher 50 Prozent gehört haben, wolle seine Aktivitäten in Europa einstellen und habe um Rückkauf gebeten, hieß es weiter. Die Valensina-Gruppe liegt damit nun vollständig in den Händen der Geschäftsführer Tino Mocken und Felix Müller, die das Unternehmen seit 2009 führen. Zuvor hatte die "Lebensmittelzeitung" darüber berichtet.

Das Unternehmen Boon Rawd Brewery mit seiner Tochter Singha Europe war im Jahr 2015 als Investor eingestiegen. Die Valensina-Gruppe, die mehr als 390 Beschäftigte hat, stellt Fruchtsäfte und -nektare sowie fruchthaltige Getränke her. Die wohl bekanntesten Produkte sind der gleichnamige Saft sowie die Marke Hitchcock. Neben dem Hauptsitz in Mönchengladbach gibt es Standorte in Vechta und Erding. Der Absatz lag im Jahr 2022 nach Firmenangaben bei 250 Millionen Litern, der Umsatz bei 200 Millionen Euro. Das Unternehmen war 1967 unter dem Namen Sportfit Fruchtsaft GmbH in Schwalmtal gegründet worden. Die schon im Jahr 1966 erfundene Saftmarke Valensina wurde erst 2001 erworben.

Die Saftbranche klagte zuletzt über rückläufige Geschäfte. Die deutsche Fruchtsaft-Industrie kelterte im Jahr 2023 nach Angaben des Branchenverbandes VdF mit 241 Millionen Litern so wenig Apfelsaft wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ein Grund dafür waren die Auswirkungen mehrerer trockener Sommer auf die Streuobstwiesen. Weltweit knapp wurde - wegen wetterbedingt schwacher Ernten - zuletzt auch Orangensaftkonzentrat./cr/DP/he

COURBEVOIE (dpa-AFX) - Der französische Baustoffkonzern Saint Gobain hat im ersten Quartal wegen schwacher Geschäfte in Europa deutlich weniger umgesetzt. Der Erlös sei auf vergleichbarer Basis um sechs Prozent auf 11,4 Milliarden Euro gefallen, teilte der Konzern am Donnerstag in Courbevoie mit. Experten hatten mit einem Rückgang in dieser Größenordnung gerechnet. Das Unternehmen bestätigte zudem die Prognose für das laufende Jahr, auch wenn die Lage an vielen wichtigen Märkten schwierig bleibe. Das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen setzt sich dabei kein Ziel beim Umsatz, will aber bei der Marge im operativen Geschäft einen zweistelligen Wert erreichen./zb/he

GIESSEN (dpa-AFX) - Hagel und Frost haben in den vergangenen Wochen für einen hohen Millionenschaden in Wein- und Obstanbaugebieten gesorgt. Die Versicherung "Vereinigte Hagel" schätzte den Schaden deutschlandweit voraussichtlich auf mehr als 500 Millionen Euro. Sämtliche Anbaugebiete Deutschlands verzeichneten mit regionalen Unterschieden "zum Teil heftigste Frostschäden bis hin zu Totalverlusten", wie die Spezialversicherung für landwirtschaftliche Betriebe am Donnerstag mitteilte.

Der Einsatz von Frostschutzkerzen in den Reben habe kaum geholfen, hieß es in einer Mitteilung. Grund dafür sei, dass die Luft in diesem Jahr auch in zwei Metern Höhe kalt war und nicht der Bodenfrost allein auftrat.

Bereits Mitte April standen laut der Versicherung die meisten Baumobstanlagen in Deutschland in Vollblüte - rund zehn bis 14 Tage früher als "normal". Die Blüten und heranwachsende Früchte seien in diesen Stadien besonders empfindlich gegenüber Frost. "Das hat regional zu katastrophalen Schäden geführt, insbesondere in den östlichen Bundesländern und in Rheinhessen."/lfo/DP/zb

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für Sanofi von 89 auf 94 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Das Medikament Dupixent dominiere zunehmend die Erlösentwicklung des französischen Pharmakonzerns, schrieb Analyst Elmar Kraus in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Andererseits nehme aber die Gefahr zu, dass dessen Wachstumsraten nach der avisierten Abspaltung der Konsumentensparte zu einem Klumpenrisiko führen./tih/zb

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / 16:34 / MESZ Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / 16:42 / MESZ

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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die DZ Bank hat den fairen Wert für Hermes von 2200 auf 2400 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Halten" belassen. Markenbegehrlichkeiten zahlt sich bei dem Luxusgüterkonzern aus, schrieb Analystin Katharina Schmenger in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Sie begrüßt das starke Wachstum in der Hauptregion Asien-Pazifik (ohne Japan) und in den margenträchtigen Geschäften mit Mode- und Sattlerwaren, für die sie weiteres Potenzial sieht./tih/zb

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / 16:19 / MESZ

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / 16:36 / MESZ

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NEW YORK (dpa-AFX) - Kurz nach dem Rekordhoch haben Aktien von Caterpillar am Donnerstag nach enttäuschenden Aussagen zum weiteren Geschäft einen herben Dämpfer bekommen. Der Kurs sackte als zweitgrößter Verlierer im Dow Jones Industrial um 6,4 Prozent auf gut 340 US-Dollar ab. Eine erneute Annäherung an die erst kürzlich erreichte Bestmarke von 382 Dollar gelang also nicht. Mit dem Kursrutsch könnten die Caterpillar-Aktien den größten Tagesverlust seit 2020 verbuchen.

Als bedeutendste Belastung galt der Ausblick des Baumaschinen- und Nutzfahrzeugherstellers. Demnach dürfte die derzeitige Umsatzschwäche auch im zweiten Quartal anhalten. Der Erlös war schon im ersten Jahresviertel von einer niedrigeren Nachfrage ausgebremst worden, und dies stärker als am Markt erwartet worden war. Dass die Gewinnentwicklung etwas besser aussah, half dem Kurs nicht. Dies galt auch für die Aussage des JPMorgan-Analysten Tami Zakaria, dass die Marge beeindruckend ausgefallen sei.

Caterpillar und der größte Dow-Verlierer IBM konterkarierten am Donnerstag gemeinsam mit dem Social-Media-Konzern Meta die jüngste Erholung an den US-Börsen. Gerade Caterpillar wird bei Anlegern gerne als früher Indikator für die Weltkonjunktur angesehen./tih/jkr/he

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Deutsche Bank Research hat das Kursziel für Tesla von 123 auf 136 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Hold" belassen. Die positive Marktreaktion auf die durchwachsenen Quartalszahlen belege eine gewisse Erleichterung, dass der Elektroautobauer seine Pläne für günstigere Massenmodelle noch nicht komplett aufgegeben habe und nicht nur auf Robotaxis setzen wolle, schrieb Analyst Emmanuel Rosner in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Da Tesla aber derzeit keine weiteren Produktionsstandorte oder Kapazitätserweiterungen plane, werfe aber ebenso Fragen auf wie die aggressive zeitliche Planung./gl/zb

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / 10:03 / GMT

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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen in den Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz (KI) hat am Donnerstag die Aktie des Social-Media-Giganten Meta auf Talfahrt geschickt. Trotz eines starken Quartalsberichts sackten die Papiere im frühen Handel um bis zu 16 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang Februar ab. Zuletzt konnten sie den Abschlag mit rund 432 US-Dollar auf gut 12 Prozent verringern. Damit sind aber immer noch knapp 160 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet.

Die Papiere der Facebook- und Instagram-Mutter erlitten damit einen herben Dämpfer, nachdem sie bislang in diesem Jahr einen starken Lauf hinter sich hatten. Ihr Rekordhoch erreichten sie am 8. April bei etwas über 530 Dollar. Ihr Gewinn in diesem Jahr sank nun auf rund 22 Prozent, was in der Rangfolge des Nasdaq 100 Index immer noch einen Platz weit vorne bedeutet.

Laut dem Kapitalmarktstrategen Jürgen Molnar von Robomarkets schreckten die Visionen von Meta-Chef Mark Zuckerberg die Anleger ab - kurz nachdem am Vortag die Reaktionen auf solche von Tesla -Chef Elon Musk noch euphorisch ankamen. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) werden. Nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte."

Zuckerberg verfolgt den Plan, Meta zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz zu machen. Dass dazu Milliarden in Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle gesteckt werden sollen, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen, meint Experte Molnar. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten.

Vor diesem Hintergrund ging unter, dass Meta gute Resultate für das erste Quartal vorlegte. Der gute Geschäftsauftakt rücke angesichts des angekündigten "mehrjährigen KI-Investitionszyklus" in den Hintergrund, konstatierte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank.

Wermann bewertete die Ausweitung des Angebots an KI-Lösungen positiv, auch wenn dies mit kurz- bis mittelfristigen Belastungen verbunden sei. Langfristig dürften die neuen Angebote seiner Einschätzung nach "zu einer längeren Verweildauer der Nutzer und höheren Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich des Business Messaging, führen." Der Experte senkte zwar seine Schätzungen für Meta und damit auch den fairen Wert der Aktie, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung.

Barclays-Analyst Ross Sandler fasste den Frust der Anleger so zusammen: "Kurz gesagt: Kein Internet-Investor mag einen Investitionszyklus ohne Umsatz." Wenn es jedoch etwas gebe, das der Social-Media-Konzern im Laufe der Jahre bewiesen habe, dann sei es, dass er bei bedeutenden Plattformwechseln in der Technologie extrem gut sei, womöglich sogar am besten. Was die Aktie betrifft, rät Sandler aber erst einmal zur Vorsicht.

Getrübt wurde am Donnerstag auch das Stimmungsbild unter den Investoren anderer Internetkonzerne: Meta war den Anlegern hier kein gutes Omen für die Zahlen von Microsoft oder Alphabet , die nach Börsenschluss erwartet werden. Deren Papiere büßten 4,2 respektive 2,9 Prozent ein. Kein ausreichendes Gegengewicht für den Tech-Sektor waren die steigenden Kurse im Chipsektor, wie sie etwa bei der Nvidia -Aktie zu beobachten waren./ck/gl/jha/tih/he

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Delivery Hero nach Eckdaten zum ersten Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 42,30 Euro belassen. Diese hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Analystin Lisa Yang in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. So liege der Bruttowarenwert des Essenslieferanten um drei Prozent über der Markterwartung./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / 08:19 / CEST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für STMicroelectronics nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Sell" mit einem Kursziel von 34,50 Euro belassen. Der Umsatz des Halbleiterherstellers liege unter der vom Unternehmen erstellten Konsensschätzung, schrieb Analyst Alexander Duval in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Das gelte auch für die Zielvorgaben für den Umsatz und den Bruttogewinn im laufenden zweiten Quartal./bek/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / 07:25 / BST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für STMicroelectronics nach einer Senkung der Umsatzprognose mit einem Kursziel von 52 Euro auf "Overweight" belassen. Die am Markt erwartete Korrektur sei gekommen, schrieb Analyst Sandeep Deshpande am Donnerstag in seiner ersten Reaktion. Das Ausmaß sei so deutlich, dass es zunächst negativ ankommen dürfte. Damit habe der Chipkonzern aber wohl reinen Tisch gemacht, was grundsätzlich positiv sei./ag/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 25.04.2024 / 07:01 / BST

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 25.04.2024 / 07:01 / BST

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NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen in den Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz (KI) hat am Donnerstag die Aktie des Social-Media-Giganten Meta auf Talfahrt geschickt. Trotz eines starken Quartalsberichts sackten die Papiere der Facebook- und Instagrammutter vorbörslich um 15,3 Prozent auf 418 US-Dollar ab. Allerdings haben sie in diesem Jahr bereits einen starken Lauf hinter sich. Ihr Rekordhoch erreichten sie am 8. April bei etwas über 530 Dollar. Ihr Gewinn seit Anfang 2024 beläuft sich auf rund 40 Prozent, womit das Papier zu den Favoriten im Nasdaq 100 zählt.

Andere Social-Media-Aktien wurden mit nach unten gezogen. So verloren die Papiere von Snap vorbörslich 4,8 Prozent auf 10,55 Dollar, und die Papiere von Pinterest gaben um 4,7 Prozent nach auf 31,30 Dollar.

Der gute Geschäftsauftakt von Meta rücke angesichts des angekündigten "mehrjährigen KI-Investitionszyklus" in den Hintergrund, konstatierte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Zugleich sprach er von einem "sehr guten" ersten Quartal des US-Konzerns und bewertete die Ausweitung des Angebots an KI-Lösungen positiv. Und zwar, obwohl dies kurz- bis mittelfristig mit erheblichen Kosten und einer Belastung des für die Aktionäre besonders interessanten freien Cashflows einhergehe.

Langfristig dürften die neuen Angebote laut Wermann nämlich "zu einer längeren Verweildauer der Nutzer und höheren Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich des Business Messaging, führen." Der Experte senkte zwar seine Schätzungen für Meta und damit auch den fairen Wert der Aktie, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung.

Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla , die tags zuvor von den Visionen des Konzernchefs Elon Musk befeuert worden sei, "herrscht nach der Party heute Katerstimmung", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets die vorbörsliche Kursbewegung.

Die Visionen von Mark Zuckerberg, dem Gründer und Chef von Meta, schreckten ab, präzisierte er. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen KI werden - nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte." Dass Meta bis zu 45 Milliarden Dollar in diesem Jahr allein für den Kauf von Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle ausgeben wolle, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten.

Barclays-Analyst Ross Sandler fasste den Frust der Anleger so zusammen: "Kurz gesagt: Kein Internet-Investor mag einen Investitionszyklus ohne Umsatz." Wenn es jedoch etwas gebe, das der Social-Media-Konzern im Laufe der Jahre bewiesen habe, dann sei es, dass er bei bedeutenden Plattformwechseln in der Technologie extrem gut sei, womöglich sogar am besten. Daher rät Sandler zwar erst einmal zur Vorsicht, bevor ans Aufstocken von Positionen in der Aktie gedacht werde. Doch bisher habe Zuckerberg nichts verlautbart, das Anlass zu großer Sorge geben dürfte, schrieb er./ck/gl/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Im Zuge der am Vormittag stattgefundenen Analystenkonferenz der Deutschen Bank hat der Kurs der Aktie am Donnerstag am frühen Nachmittag kräftig zugelegt. Sie erreichte den höchsten Stand seit Anfang 2018 und überwand die Marke von 16 Euro. Zuletzt lag das Papier mit einem Plus von 7,2 Prozent bei 16,52 Euro.

Analysten lobten unisono ein starkes Abschneiden des Geldhauses im Investmentbanking. Mit Blick auf die Bilanz seien die Einnahmen höher und die Kosten und die Rückstellungen für Kreditausfälle geringer als angenommen, schrieb Analyst Krishnendra Dubey von Barclays. Der Experte hatte in der Folge Kursgewinne der Aktien prognostiziert.

Sparbemühungen und sprudelnde Erträge im Kapitalmarktgeschäft haben der Deutschen Bank zum Jahresauftakt einen Milliardengewinn beschert. Zugleich rüstet sich Deutschlands größtes Geldhaus für weitere Rückschläge im Markt für Gewerbeimmobilien sowie als Folge der IT-Pannen bei der Postbank. Das Management gehe jedoch davon aus, dass diese Lasten im Laufe des Jahres geringer werden./bek/stk

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EDINBURGH (dpa-AFX) - Schottlands Regierungschef Humza Yousaf hat die Zusammenarbeit mit den Grünen aufgekündigt und muss sich einer Misstrauensabstimmung stellen. Der 39-jährige Chef der Unabhängigkeitspartei SNP wird künftig eine Minderheitsregierung anführen, wie er am Donnerstag sagte. Zuletzt hatte es Streit über die Klimapolitik gegeben. Die Regierung hatte vor einer Woche bekannt gegeben, ein wichtiges Klimaziel zu streichen - das Vorhaben, die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase bis 2030 um 75 Prozent zu senken, sei nicht zu erreichen, hatte eine Ministerin eingeräumt.

Das hatte zu Ärger bei den Grünen geführt, ebenso wie die Entscheidung, die Vergabe von Pubertätsblockern an Minderjährige auszusetzen. Die Partei kündigte an, über die künftige Zusammenarbeit mit der regierenden SNP (Scottish National Party) abstimmen zu wollen. Yousaf kam dieser Entscheidung nun zuvor.

Yousafs politisches Schicksal könnte von einer einzigen Stimme abhängen

Die oppositionellen Konservativen kündigten daraufhin an, einen Misstrauensantrag gegen den Regierungschef einzubringen. "Er ist ein gescheiterter First Minister. Er hat sich die falschen Prioritäten für Schottland", sagte der Chef der schottischen Konservativen, Douglas Ross, im Regionalparlament in Edinburgh. Die Misstrauensabstimmung könnte bereits in der kommenden Woche abgehalten werden. Sollte Yousaf verlieren, könnte er britischen Medien zufolge zumindest stark unter Druck geraten, sein Amt abzugeben.

Die Grünen kündigten an, gegen Yousaf stimmen zu wollen. "Wir haben kein Vertrauen mehr, dass eine progressive Regierung in Schottland das Richtige für das Klima und die Natur tun wird", sagte die Co-Vorsitzende der schottischen Grünen Lorna Slater. Daher werde ihre Partei Yousaf nicht unterstützen. Sein politisches Schicksal könnte damit von einer einzigen Stimme abhängen.

Grüne werfen Yousfa Verrrat der gemeinsamen Ziele vor

Die SNP hatte bei der Regionalwahl 2021 eine absolute Mehrheit knapp verpasst und sich daraufhin mit den Grünen, die ebenfalls für eine Unabhängigkeit von Großbritannien eintreten, auf eine Zusammenarbeit verständigt. Zwei Politiker der Grünen bekamen auch Posten im Kabinett.

Die linksliberale schottische Regionalregierung hatte als erste weltweit den Klimanotstand ausgerufen. Die Wirtschaft in dem britischen Landesteil war lange von Öl- und Gasvorhaben in der Nordsee abhängig, zuletzt setzte die Führung in Edinburgh verstärkt auf erneuerbare Energien und will Projekte wie grünen Wasserstoff vorantreiben. Doch nun werfen die Grünen Yousaf vor, die gemeinsamen Ziele verraten zu haben, um sich dem rechten Flügel seiner Partei anzubiedern.

Die konservative britische Zentralregierung in London setzt dagegen auf einen Ausbau der Förderung von Öl und Gas und hatte trotz Kritik aus den eigenen Reihen ihre Klimaversprechen verwässert. Die schottische Ministerin Mairi McAllan machte vergangene Woche die Zentralregierung dafür verantwortlich, dass eines ihrer Ziele nicht zu erreichen sei. An der Verpflichtung, bis 2045 Netto-Null bei den Emissionen zu erreichen, will Schottland aber festhalten./kil/DP/zb

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KARLSRUHE (dpa-AFX) - Die für diesen Freitag geplante Verabschiedung des reformierten Klimaschutzgesetzes kann stattfinden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe lehnte einen Antrag auf einstweilige Anordnung dagegen ab, wie das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte. Der Erlass einer einstweiligen Anordnung werde abgelehnt, weil der Antrag in der Hauptsache derzeit von vornherein unzulässig sei.

Mit der Entscheidung reagiert das höchste deutsche Gericht auf einen Antrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann. Heilmann hatte am Mittwoch eine einstweilige Anordnung beantragt. Er begründete den Schritt ähnlich wie bei seinem erfolgreichen Verfahren gegen das Heizungsgesetz im vergangenen Jahr mit einer "extrem verkürzte Beratungszeit" und zudem mit einer befürchteten Schwächung des Klimaschutzes. Er argumentierte, sein Recht als Abgeordneter "auf Beratung sowie auf gleichberechtigte Teilhabe als Abgeordneter an der parlamentarischen Willensbildung" sei verletzt worden.

Die Reform des Klimaschutzgesetzes sieht grundlegende Änderungen vor. Bisher gilt: Wenn einzelne Sektoren wie der Verkehrs- oder Gebäudebereich gesetzliche Vorgaben zum CO2-Ausstoß verfehlen, müssen die zuständigen Ministerien im nachfolgenden Jahr Sofortprogramme vorlegen. Mit der Reform soll die Einhaltung der Klimaziele nun nicht mehr rückwirkend nach Sektoren kontrolliert werden, sondern in die Zukunft gerichtet, mehrjährig und sektorübergreifend. Wenn sich in zwei aufeinander folgenden Jahren abzeichnet, dass die Bundesregierung bei ihrem Klimaziel für das Jahr 2030 nicht auf Kurs ist, muss sie nachsteuern. Umweltverbände kritisieren das als Aufweichung und auch Heilmann befürchtet eine Schwächung des Klimaschutzes mit weitreichenden Folgen.

Bis 2030 muss Deutschland laut Gesetz seinen Treibhausgas-Ausstoß um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Bis 2040 sollen die Treibhausgase um 88 Prozent sinken und bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden - dann dürften also nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als auch wieder gebunden werden können.

Koalitionspolitiker zeigten sich nach der Karlsruher Entscheidung erleichtert. FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte: "Ich bin froh, dass das neue Klimaschutzgesetz nun ohne weitere Blockaden der Union verabschiedet werden kann. Ohne diese Reform würden im Sommer Fahrverbote drohen, obwohl wir die Klimaziele bereits erreichen - die Union war ganz offensichtlich bereit, den Autofahrern genau das zuzumuten." SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Katja Mast schrieb in einer Mitteilung: "Das ist eine gute Nachricht für den Klimaschutz. Gemeinsam mit dem Solarpaket, das am Freitag ebenfalls auf der Tagesordnung steht, beschleunigen wir den Ausbau der Erneuerbaren (Energien) und verbessern den Klimaschutz."

Das Bundesverfassungsgericht hatte im vergangenen Sommer die Verabschiedung des Heizungsgesetzes (Gebäudeenergiegesetz) gestoppt, bei dem Heilmann ebenfalls den engen Zeitplan bemängelt hatte. Das Gesetz wurde dann im September vom Bundestag verabschiedet. "Die Verfahrensfehler halte ich für noch gravierender als sie beim Heizungsgesetz waren", hatte Heilmann am Mittwoch erklärt. Zwar sei der Gesetzestext viel weniger umfangreich, die Komplexität der Fragen, die sich aus der Reform für den Klimaschutz ergebe, sei aber deutlich höher./hrz/DP/zb

KIEW (dpa-AFX) - Der ukrainische Agrarminister Mykola Solskyj hat wegen des Verdachts auf widerrechtliche Aneignung von staatlichen Grundstücken im Millionenwert seinen Rücktritt eingereicht. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk veröffentlichte das handschriftlich verfasste Rücktrittsgesuch am Donnerstag bei Facebook. Über die Entlassung werde das Parlament bald entscheiden, schrieb Stefantschuk.

Die Ermittler des Nationalen Antikorruptionsbüros hatten Solskyj am Dienstag eine Verdachtsmitteilung ausgehändigt. Der Minister soll vor seiner Amtszeit zwischen 2017 und 2021 insgesamt 1250 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von fast 2500 Hektar in den Besitz seiner Agrarholding gebracht haben. Die Strafverfolgungsbehörden vereitelten zudem den Versuch, sich weitere mehr als 3200 Hektar anzueignen.

Der Minister streitet die Vorwürfe ab. "Es gab keine Korruption. Niemand hat Geld genommen", schrieb er in einer vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen verbreiteten Erklärung. Zudem habe niemand der Verdächtigten sich selbst oder Verwandten Grundstücke überschrieben. Der Jurist hatte vorher eingeräumt, in seiner Zeit als Anwalt 2017 mehrere Privatpersonen beim Streit um Land gegen staatliche Unternehmen im betreffenden Gebiet Sumy vertreten zu haben.

Solskyj war 2019 bei den von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeleiteten vorgezogenen Parlamentswahlen über die Liste der Präsidentenpartei in die Oberste Rada gelangt. Er leitete von 2019 bis zu seiner Ernennung als Agrarminister im März 2022 den Agrarausschuss. Seit Tagen wird in ukrainischen Medien über die Entlassung mehrerer Minister spekuliert, unter ihnen auch von Solskyj./ast/DP/zb

GAZA (dpa-AFX) - Bei einem Besuch von UN-Mitarbeitern haben palästinensische Extremisten israelischen Angaben zufolge Mörsergranaten auf eine Baustelle für ein humanitäres Projekt im Norden des Gazastreifens gefeuert. Die Armee habe die Beschäftigten der Vereinten Nationen in Sicherheit gebracht, teilten die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde sowie Israels Militär am Donnerstag mit. Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Mittwoch. Israelischen Medien zufolge wurde niemand verletzt.

Der israelische Kan-Sender berichtete, die Granaten seien auf einen im Bau befindlichen temporären Hafen gefeuert worden. Die US-Regierung hatte im März angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza infolge der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas über diesen Hafen Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Die USA wollen den Pier gemeinsam mit internationalen Partnern errichten. Wer die Geschosse abfeuerte, stand zunächst nicht fest./cir/DP/zb

KARLSRUHE (dpa-AFX) - Die für diesen Freitag geplante Verabschiedung des reformierten Klimaschutzgesetzes kann stattfinden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe lehnte einen Antrag auf einstweilige Anordnung dagegen ab, wie das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe am Donnerstag mitteilte. Der Erlass einer einstweiligen Anordnung werde abgelehnt, weil der Antrag in der Hauptsache derzeit von vornherein unzulässig sei.

Mit der Entscheidung reagiert das höchste deutsche Gericht auf einen Antrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Thomas Heilmann. Heilmann hatte am Mittwoch eine einstweilige Anordnung beantragt. Er begründete den Schritt ähnlich wie bei seinem erfolgreichen Verfahren gegen das Heizungsgesetz im vergangenen Jahr mit einer "extrem verkürzte Beratungszeit" und zudem mit einer befürchteten Schwächung des Klimaschutzes. Er argumentierte, sein Recht als Abgeordneter "auf Beratung sowie auf gleichberechtigte Teilhabe als Abgeordneter an der parlamentarischen Willensbildung" sei verletzt worden.

Die Reform des Klimaschutzgesetzes sieht grundlegende Änderungen vor. Bisher gilt: Wenn einzelne Sektoren wie der Verkehrs- oder Gebäudebereich gesetzliche Vorgaben zum CO2-Ausstoß verfehlen, müssen die zuständigen Ministerien im nachfolgenden Jahr Sofortprogramme vorlegen. Mit der Reform soll die Einhaltung der Klimaziele nun nicht mehr rückwirkend nach Sektoren kontrolliert werden, sondern in die Zukunft gerichtet, mehrjährig und sektorübergreifend. Wenn sich in zwei aufeinander folgenden Jahren abzeichnet, dass die Bundesregierung bei ihrem Klimaziel für das Jahr 2030 nicht auf Kurs ist, muss sie nachsteuern. Umweltverbände kritisieren das als Aufweichung und auch Heilmann befürchtet eine Schwächung des Klimaschutzes mit weitreichenden Folgen.

Bis 2030 muss Deutschland laut Gesetz seinen Treibhausgas-Ausstoß um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Bis 2040 sollen die Treibhausgase um 88 Prozent sinken und bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden - dann dürften also nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als auch wieder gebunden werden können.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im vergangenen Sommer die Verabschiedung des Heizungsgesetzes (Gebäudeenergiegesetz) gestoppt, bei dem Heilmann ebenfalls den engen Zeitplan bemängelt hatte. Das Gesetz wurde dann im September vom Bundestag verabschiedet. "Die Verfahrensfehler halte ich für noch gravierender als sie beim Heizungsgesetz waren", hatte Heilmann am Mittwoch erklärt. Zwar sei der Gesetzestext viel weniger umfangreich, die Komplexität der Fragen, die sich aus der Reform für den Klimaschutz ergebe, sei aber deutlich höher./hrz/DP/zb

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RIGA (dpa-AFX) - In Lettlands Hauptstadt Riga haben die Umweltminister der Ostsee-Anrainerstaaten darüber beraten, wie das ökologisch schwer angeschlagene Binnenmeer gestärkt und geschützt werden kann. Im Fokus der Gespräche standen die Fortschritte bei der Umsetzung des Ostsee-Aktionsplans und der im Herbst vorgestellte Zustandsbericht. "Die Sauberkeit der Ostsee ist unser gemeinsames Ziel", sagte die lettische Umweltministerin Inga Berzina am Donnerstag nach dem Treffen der internationalen Helsinki Kommission (Helcom). Dazu wollten die Staaten ihre Zusammenarbeit fortsetzen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) machte sich für gemeinsame Anstrengungen auf allen Ebenen stark. "Gesunde Meere sind als Lebens- und Nahrungsgrundlage für Millionen von Menschen, als Ort der Erholung und für den Kampf gegen die Klimakrise unerlässlich. Doch stehen die Meere stark unter Druck." Regionale Kooperationen wie unter der Helcom seien zentral.

Nach Angaben von Berzina hat die Meeresverschmutzung abgenommen, aber nur "sehr, sehr geringfügig". Auch Helcom-Exekutivsekretär Rüdiger Strempel sagte, dass sich der Zustand der Ostsee in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht verbessert habe. Aus dem Bericht, der den Zeitraum von 2016 bis 2021 beleuchtet, gehe aber auch hervor, dass regionale Maßnahmen Wirkung zeigen könnten.

"Wir müssen endlich aufhören, immer nur die Probleme zu beschreiben, sondern ins Tun kommen", sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Riga. "Wir müssen zeigen, dass die Ostsee auch ein Meer ist, um das wir uns gemeinsam kümmern und dass es auch ein Stück weit ein Friedensprojekt ist, dieses geschundene Meer wieder auf Spur zu kriegen."

Goldschmidt nahm auf Einladung von Lemke an den Beratungen in Riga teil. Er forderte, den Schutz der Ostsee als Ganzes voranzubringen. "Wir können uns nicht mehr leisten, fein säuberlich alles nacheinander zu machen", sagte er. "Es geht auch darum, eigentlich die Mutter aller Probleme der Ostsee zu bekämpfen, nämlich die Eutrophierung - die Nährstoffeinträge."

Auch die Umweltorganisation WWF forderte entschlossene Maßnahmen. "Die Ostsee steht an einem Scheideweg", teilte der Leiter des WWF-Büros Ostsee, Finn Viehberg, mit. "Wir müssen endlich die noch gesunden Teile unter strengen Schutz stellen und die geschädigten Bereiche im Küstenbereich aktiv renaturieren".

Die Kommission der Ostsee-Anrainerstaaten geht auf das Helsinki-Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt im Ostseeraum von 1974 zurück und feierte in Riga ihr 50-jähriges Bestehen. Darin vertreten sind Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Schweden sowie die EU. Auch Russland ist Mitglied der Kommission, die Zusammenarbeit wurde aber wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 ausgesetzt./awe/DP/zb

PARIS (dpa-AFX) - Frankreich hat auf ein schnelle Fortschritte bei der Kapitalmarktunion in der EU gepocht. Für Verbraucher sollten langfristige europäische Anlageprodukte geschaffen werden, die Privatvermögen in europäische Investitionen statt ins Ausland lenkten, lautet eine Kernforderung eines am Donnerstag in Paris vorgelegten Positionspapiers des Wirtschaftsministeriums.

Zwar verfügten Privathaushalte in der EU über ein Sparvermögen von 35 000 Milliarden Euro, dieses werde über Anlagen in ausländische Fonds aber häufig exportiert, heißt es in dem Papier. Das Ausland profitiere damit von der Wertschöpfung der europäischen Unternehmen. Sparer müssten aber attraktive Anlagemöglichkeiten innerhalb der EU erhalten.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron pochte am Donnerstag auf eine beschleunigte Umsetzung der angestrebten Kapitalmarktunion. "Jedes Jahr finanzieren unsere Ersparnisse in Höhe von etwa 300 Milliarden Euro die Amerikaner." Das Geld flösse vor allem in Staatsanleihen oder als Risikokapital in die USA. "Das ist ein Unding."

Seit Jahren wird in Brüssel an der Kapitalmarktunion gearbeitet. Bei dieser geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den EU-Staaten abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. Die EU möchte, dass mehr Kleinanleger an den hiesigen Finanzmärkten investieren, damit mehr Kapital für den grünen und digitalen Wandel zur Verfügung steht. Nach Jahren ohne große Fortschritte beim Zusammenwachsen der europäischen Kapitalmärkte hatten sich zuletzt die Staats- und Regierungschefs der EU gemeinsam dafür ausgesprochen, das Projekt stärker voranzutreiben./evs/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen-Minister Robert Habeck und Umweltministerin Steffi Lemke geraten unter Druck wegen der Entscheidungsfindung über eine mögliche Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken vor zwei Jahren. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion verlangt dazu Aufklärung und beantragte Sondersitzungen von Bundestagsausschüssen. Auslöser ist ein Bericht des Magazins "Cicero", wonach sowohl im Wirtschafts- als auch im Umweltministerium im Frühjahr 2022 interne Bedenken zum damals noch für den folgenden Jahreswechsel geplanten Atomausstieg unterdrückt worden sein sollen - was beide Ministerien aber bestreiten. Kurz zuvor hatte Russlands wichtigster Gaslieferant Russland die Ukraine angegriffen, was in Deutschland Überlegungen zur Sicherung der Energieversorgung auslöste.

Am Freitagmorgen kommen in Berlin die Ausschüsse für Klimaschutz und Energie sowie für Umwelt auf Antrag der Union zu Sondersitzungen zusammen. Aus Kreisen der Unionsfraktion hieß es, man behalte sich einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ausdrücklich vor. Es komme jetzt sehr auf die Bereitschaft zur Transparenz von Wirtschaftsminister Habeck und Umweltministerin Lemke an. Beide wollen zu den Sondersitzungen erscheinen, wie Sprecher beider Ministerien der Deutschen Presse-Agentur sagten.

"Cicero" stützt seine Berichterstattung zum Thema auf internen Schriftverkehr der beiden Ministerien. Ein Journalist des Magazins hatte erfolgreich auf die Herausgabe der bis dahin unter Verschluss gehaltenen Unterlagen geklagt.

Konkret geht es unter anderem um Folgendes: Mitarbeiter von Habecks Ministerium argumentierten im Entwurf eines Vermerks vom 3. März 2022, unter bestimmten Umständen könne eine begrenzte Laufzeitverlängerung der verbleibenden deutschen Atomkraftwerke bis in das folgende Frühjahr sinnvoll sein. Sie rieten dazu, diese Möglichkeit weiter zu prüfen. Das Papier liegt auch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vor. In der Leitungsebene lag das Dokument laut Ministerium nur Staatssekretär Patrick Graichen vor, einem Parteifreund Habecks, der später nach Vorwürfen der Vetternwirtschaft das Amt räumen musste - den Minister hätte es damit nicht erreicht.

Das Wirtschaftsministerium sagt dazu, das Papier sei eingeflossen in einen später veröffentlichten Prüfvermerk der Ministerien für Wirtschaft und Umwelt, in dem diese sich gegen eine Laufzeitverlängerung aussprachen - unter Verweis auf die "sehr hohen wirtschaftlichen Kosten, verfassungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Risiken", wie es in einer Pressemitteilung hieß. "Die Darstellung ist verkürzt und ohne Kontext, und entsprechend sind die daraus gezogenen Schlüsse nicht zutreffend", sagte eine Sprecherin zur Berichterstattung insgesamt.

Das Bundesumweltministerium wies Vorwürfe eines "ideologischen Handelns" zurück und sprach außerdem von "medienseitigen Missverständnissen". Die Prüfung sei "sorgfältig und ausschließlich sachorientiert" erfolgt, so das Ministerium, das für die nukleare Sicherheit zuständig ist.

Die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Anja Weisgerber (CSU), sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Wenn fachliche Argumente der Parteilinie geopfert werden, dann führt das nicht nur zu schwerwiegenden Fehlentscheidungen, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die Politik und die Verwaltung insgesamt." Der energiepolitische Sprecher Andreas Jung (CDU) verlangte Aufklärung von Habeck. "Dazu muss er persönlich Rede und Antwort stehen und alle Unterlagen auf den Tisch legen." Im Raum stehe der Vorwurf, dass Öffentlichkeit und Parlament bewusst "mit Verdrehung von Fakten" getäuscht worden seien.

Auch der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse äußerte scharfe Kritik an Habeck: "Die Habeck-Papers zeigen, dass Deutschland beim Kernkraftausstieg wissentlich hinter die Fichte geführt wurde. Ich bin von Robert Habeck enttäuscht, denn den Bürgern dieses Landes und auch seinen Koalitionspartnern wurde die Wahrheit vorenthalten."

Am 15. April 2023 hatte Deutschland den Atomausstieg endgültig vollzogen und die letzten drei Meiler abgeschaltet. Die Kraftwerke hätten ursprünglich bereits zum Jahreswechsel davor vom Netz gehen sollen, der Betrieb war aber zur Sicherung der Stromversorgung verlängert worden. Die Grünen hatten sich lange gegen einen solchen Schritt gewehrt, schließlich aber das von Habeck und den AKW-Betreibern im September 2022 vorgelegte Konzept einer vorübergehenden Einsatzreserve für zwei der drei letzten deutschen Atomkraftwerke unterstützt. Die FDP war grundsätzlich für eine längere Laufzeit. Im Oktober 2022 sprach Kanzler Olaf Scholz (SPD) dann ein Machtwort für den Weiterbetrieb aller drei Meiler bis zum Frühjahr.

Ursprünglich geht der deutsche Atomausstieg zurück auf die Entscheidung einer schwarz-gelben Bundesregierung unter der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie reagierte damit auf die Atomkatastrophe von Fukushima 2011./hrz/DP/zb

MOSKAU (dpa-AFX) - Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen baldigen Besuch in China angekündigt. "Ich habe eine Visite im Mai geplant", sagte der Kremlchef bei einem Auftritt vor dem russischen Unternehmer- und Industriellenverband RSPP am Donnerstag. Er nannte kein genaues Datum. Die Feierlichkeiten zur Einführung in seine fünfte Amtszeit als Präsident sind für den 7. Mai geplant, daher könnte es die erste Auslandsreise seiner neuen Amtsperiode sein. China gilt als wichtigster Verbündeter Russlands.

Offiziell gibt sich Peking beim russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine neutral. Im Gegensatz zu westlichen Staaten hat China den Krieg nicht verurteilt und keine Sanktionen gegen Russland verhängt. Im Gegenteil: Die wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder wurden seit Kriegsbeginn noch deutlich ausgebaut. Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping war im März 2023 zu einem mehrtägigen Staatsbesuch in Moskau.

Russische Politiker wie zuletzt Außenminister Sergej Lawrow loben China als Partner im Kampf gegen den Westen. Westliche Politiker wiederum versuchen China davon zu überzeugen, mehr Einfluss auf die russische Führung zu nehmen und den Kreml zur Beendigung des Angriffskriegs zu drängen./bal/DP/zb

BERLIN (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich bei seinem ersten Live-Auftritt auf Tiktok ernüchtert von seiner bisherigen Zeit in der Bundesregierung gezeigt. "Als ich Minister wurde, hier in diesem Amt, habe ich mir ganz viel vorgenommen. Ich hatte ganz großen Ehrgeiz für Klimaschutz, für Ausbau der erneuerbaren von Energien und auch dafür zu sorgen, dass die Wirtschaft stark ist und Bürokratieabbau meinetwegen auch", sagte am Donnerstag auf der Social-Media-Plattform.

Was er damals nicht gewollt habe sei, möglichst viel über militärische Güter, Waffen oder Kriegsgerät zu reden. "Und jetzt muss ich es doch tun, weil meine Analyse ist, dass da ein Problem ist. Und egal, wie wir uns entscheiden, das Problem geht nicht weg, wenn wir es nicht als Problem benennen."

Habeck präsentierte sich bei seinem Auftritt locker und versuchte sichtlich, die Antworten in anschaulicher Sprache zu erklären. Im Chat, in dem Tiktok-Nutzer Habeck Nachrichten schreiben konnten, war immer wieder auch Kritik zu lesen. Häufig tauchten Rücktrittsforderungen auf wie: "Wann Rücktritt Bro?". Darauf ging Habeck aber nicht ein.

Der TikTok-Kanal des Bundeswirtschaftsministers war am Mittwoch online gegangen, wenige Tage nach dem Account des Bundeskanzlers. Bislang waren auf Tiktok vor allem Politiker der AfD aktiv./scr/asn/DP/zb

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