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NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht haben am Freitag für Gewinne an den US-Börsen gesorgt. Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor dämpften die gute Laune der Anleger letztlich nur leicht.

Der Dow Jones Industrial legte um 1,18 Prozent auf 38 675,68 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies für den bekanntesten Wall-Street-Index ein Plus von 1,1 Prozent. Der S&P 500 gewann am Freitag 1,26 Prozent auf 5127,79 Zähler , während der technologielastige Nasdaq 100 um 1,99 Prozent auf 17 890,80 Zähler nach oben zog.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

"Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab.

Den neu geschöpften Hoffnungen auf womöglich doch baldige Zinssenkungen wirkte im Handelsverlauf zeitweise der ISM-Index entgegen, der die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA widerspiegelt. Er sackte auf den tiefsten Stand seit Ende 2022, dabei stieg zugleich aber eine Preiskomponente unerwartet deutlich und beunruhigte am Markt.

Mit großem Abstand umsatzstärkster Wert im Dow war die Apple-Aktie , die um 6,0 Prozent stieg. Der iPhone-Hersteller hatte am Donnerstag nach Handelsschluss etwas besser als befürchtet ausgefallene Quartalszahlen vorgelegt. Zudem erfreute der Ausblick auf das laufende Jahresviertel und die Ankündigung eines rekordhohen Aktienrückkaufprogramms. Die Aktie ist nun zurück auf dem höchsten Stand seit Ende Februar und konnte ihr bisheriges Jahresminus auf unter fünf Prozent verringern.

Bei Amgen waren es vor allem optimistische Aussagen zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit, die das Papier des Biotech-Unternehmens im Dow um 11,8 Prozent nach oben katapultierten. Dagegen trat der für das vergangene Quartal gemeldete Verlust in den Hintergrund.

In entgegengesetzte Richtungen ging es für die Anteilscheine der Hotelbuchungsportalanbieter Booking Holdings und Expedia . Während Booking um 3,0 Prozent zulegten, sackten die Aktien des kleineren Unternehmens um 15,3 Prozent ab.

Beide Unternehmen schnitten mit ihren wesentlichen Kennziffern zum ersten Quartal laut JPMorgan-Analyst Doug Anmuth besser als erwartet ab. Allerdings hatte Expedia die Jahresziele gesenkt, was bei den Anlegern nicht gut ankam. Wegen einer weniger deutlich als erwarteten Erholung bei Vrbo, dem zu Expedia gehörenden Online-Marktplatz für Ferienwohnungen, kappte der Konzern seine Erwartungen an das Umsatzwachstum und die Profitabilität.

In den Blick rückten im Handelsverlauf zudem die Aktien von Paramout Global , die um 7,0 Prozent nachgaben. Die Vortagesgewinne aufgrund von Übernahmespekulationen wurden damit weitgehend wieder zunichtegemacht. Laut dem Branchenblatt "Variety" rechnet man bei Paramount nicht mit dem Erfolg eines der beiden vorliegenden Gebote. Das Unternehmen selbst lehnte dem Bericht zufolge einen Kommentar ab. Zudem hieß es, es seien keine endgültigen Entscheidungen über die nächsten Schritte getroffen worden.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0766 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs in Frankfurt auf 1,0744 (Donnerstag: 1,0698) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9307 (0,9347) Euro.

Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) zuletzt um 0,46 Prozent auf 108,84 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 4,50 Prozent./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht haben am Freitag für Gewinne an den US-Börsen gesorgt. Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor dämpften die gute Laune der Anleger letztlich nur leicht.

Der Dow Jones Industrial legte um 1,18 Prozent auf 38 675,68 Punkte zu. Auf Wochensicht bedeutet dies für den bekanntesten Wall-Street-Index ein Plus von 1,1 Prozent. Der S&P 500 gewann am Freitag 1,26 Prozent auf 5127,79 Zähler , während der technologielastige Nasdaq 100 um 1,99 Prozent auf 17 890,80 Zähler nach oben zog.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

"Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab.

Den neu geschöpften Hoffnungen auf womöglich doch baldige Zinssenkungen wirkte im Handelsverlauf zeitweise der ISM-Index entgegen, der die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA widerspiegelt. Er sackte auf den tiefsten Stand seit Ende 2022, dabei stieg zugleich aber eine Preiskomponente unerwartet deutlich und beunruhigte am Markt./ck/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht haben am Freitag für teils deutliche Gewinne an den US-Börsen gesorgt. Allerdings bröckelten diese nach Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor wieder leicht ab.

Der Dow Jones Industrial sprang im frühen Handel zeitweise um anderthalb Prozent hoch, kam dann aber wieder etwas zurück. Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss legte er um 1,17 Prozent auf 38 674,08 Punkte zu. Auf Wochensicht steuert er damit auf ein Plus von etwas mehr als ein Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Freitag 1,17 Prozent auf 5123,60 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,86 Prozent auf 17 867,77 Zähler an.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

"Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab.

Den neu geschöpften Hoffnungen auf womöglich doch baldige Zinssenkungen wirkte im Handelsverlauf allerdings der ISM-Index entgegen, der die Stimmung im Dienstleistungssektor der USA widerspiegelt. Er sackte auf den tiefsten Stand seit Ende 2022, dabei stieg zugleich aber eine Preiskomponente unerwartet deutlich und beunruhigte am Markt.

Die besten Werte im Dow waren die Aktien von Amgen mit plus 12,6 Prozent und Apple mit plus 7,1 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte am Donnerstag nach Handelsschluss etwas besser als befürchtet ausgefallene Quartalszahlen vorgelegt. Zudem erfreute der Ausblick auf das laufende Jahresviertel und die Ankündigung eines rekordhohen Aktienrückkaufprogramms. Die Aktie ist nun zurück auf dem höchsten Stand seit Mitte Februar und konnte ihr bisheriges Jahresminus auf unter vier Prozent verringern.

Bei Amgen waren es vor allem optimistische Aussagen zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit, die das Papier des Biotech-Unternehmens nach oben katapultierten. Dagegen trat der für das vergangene Quartal gemeldete Verlust in den Hintergrund.

In entgegengesetzte Richtungen ging es für die Anteilscheine der Hotelbuchungsportale Booking.com und Expedia . Während Booking.com um 3,5 Prozent zulegten, sackten die Aktien des kleineren Unternehmens um 13,6 Prozent ab.

Beide Unternehmen schnitten mit ihren wesentlichen Kennziffern zum ersten Quartal laut JPMorgan-Analyst Doug Anmuth besser als erwartet ab. Allerdings hatte Expedia die Jahresziele gesenkt, was bei den Anlegern nicht gut ankam. Wegen einer weniger deutlich als erwarteten Erholung bei Vrbo, dem zu Expedia gehörenden Online-Marktplatz für Ferienwohnungen, kappte der Konzern seine Erwartungen an das Umsatzwachstum und die Profitabilität./ck/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursgewinne des Dax haben am Freitag an einem schlechten Wochenergebnis nicht viel geändert. Nach der Bekanntgabe von Arbeitsmarktdaten aus den USA sah es kurz so aus, als ob die Gewinne deutlicher werden, doch im späteren Verlauf kamen die Kurse nach dem ISM-Index aus dem US-Dienstleistungssektor wieder etwas zurück.

Der Dax hielt sich am Schluss mit 18 001,60 Zählern knapp über der zuletzt umkämpften Marke von 18 000 Punkten. Trotz des Anstiegs um 0,59 Prozent hat der deutsche Leitindex auf Wochensicht 0,9 Prozent verloren. Der MDax legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 26 300,82 Punkte zu.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg leicht an. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. Laut dem Ökonom James Knightley von der ING Bank haben damit erstmals seit langem alle in dem Bericht enthaltenen Kriterien enttäuscht. Die erste Annahme war dann, dass dies die Fed dazu verleiten würde, doch schneller über Zinssenkungen nachzudenken.

Dieser Fantasie wirkte aber später der ebenfalls enttäuschende ISM-Index mit einer Preiskomponente entgegen, die unerwartet deutlich angestiegen war. Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen sagte, die Lockerungserwartungen dürften deshalb nicht weiter forciert werden. "Der US-Dienstleistungssektor kämpft offenkundig mit zulegenden Einkaufspreisen", sagte Analyst Tobias Basse von der NordLB. Dies sei sicherlich keine erfreuliche Nachricht für Jerome Powell und die anderen US-Notenbanker.

Optimistischere Ziele für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Henkel auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Mit plus 7,2 Prozent lagen sie an der Dax-Spitze. Im Konsumentengeschäft sei es im ersten Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones. Dass der Vorstand neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben habe, sei zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert.

Die nach ihren Rekordständen Anfang April zuletzt gefallenen Rüstungswerte wie Rheinmetall , Hensoldt und Renk profitierten am Freitag mit Anstiegen zwischen 4,7 und 7,7 Prozent davon, dass die Privatbank Hauck & Aufhäuser die Aktien allesamt zum Kauf empfahl. "Das Bedürfnis, sich zu verteidigen, hat die Geschichte überdauert und wird auch in Zukunft lebenswichtig sein", schrieben die Analysten.

Am Dax-Ende sackten die Papiere von Daimler Truck um fast vier Prozent ab. Der Nutzfahrzeughersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten Analysten. Aussagen zur schwierigen Entwicklung in Europa verstimmten aber die Anleger.

Im MDax gab es zwei sehr negative Ausreißer: Der Autovermieter Sixt erschreckte seine Anleger mit gekappten Jahreszielen, die einen Kursrutsch um 12,7 Prozent zur Folge hatten. Nur wenig besser erging es Aurubis mit minus elf Prozent, nachdem der UBS-Analyst Daniel Major mit einem Verkaufsvotum eine Kehrtwende in seiner Bewertung vornahm.

Auf europäischer Bühne legte der EuroStoxx um 0,6 Prozent zu. Dabei verbuchten auch die Länderbörsen in Paris und London Gewinne, beim britischen FTSE 100 reichte es gar erneut für ein Rekordhoch. In den USA standen die Börsen auch im Plus, der Dow Jones Industrial legte zuletzt um 1,2 Prozent zu. Er bewegte sich damit etwas unterhalb seines Tageshochs.

Der Euro kletterte nach den US-Daten zeitweise über die Marke von 1,08 US-Dollar. Zuletzt wurden dann noch 1,0772 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0744 (Donnerstag: 1,0698) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9307 Euro.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,58 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 124,10 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,34 Prozent auf 131,04 Punkte./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Kursgewinne des Dax haben am Freitag an einem schlechten Wochenergebnis nicht viel geändert. Nach der Bekanntgabe von Arbeitsmarktdaten aus den USA sah es kurz so aus, als ob die Gewinne deutlicher werden, doch im späteren Verlauf kamen die Kurse nach dem ISM-Index aus dem US-Dienstleistungssektor wieder etwas zurück.

Der Dax hielt sich am Schluss mit 18 001,60 Zählern knapp über der zuletzt umkämpften Marke von 18 000 Punkten. Trotz des Anstiegs um 0,59 Prozent hat der deutsche Leitindex auf Wochensicht 0,9 Prozent verloren. Der MDax legte am Freitag um 0,18 Prozent auf 26 300,82 Punkte zu.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg entgegen den Prognosen leicht an. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. In der Summe trieb dies die Zinssenkungshoffnungen der Anleger an.

Dieser Fantasie wirkte aber später der ISM-Index mit einer Preiskomponente entgegen, die unerwartet deutlich angestiegen war. Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen sagte, die Zinssenkungserwartungen dürften deshalb nicht weiter forciert werden./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht haben am Freitag für teils deutliche Gewinne an den US-Börsen gesorgt.

Der Dow Jones Industrial sprang im frühen Handel zeitweise um anderthalb Prozent hoch, kam dann aber deutlich zurück. Zuletzt legte er um 0,79 Prozent auf 38 527,38 Punkte zu. Auf Wochensicht steuert er damit auf ein Plus von 0,8 Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Freitag 0,88 Prozent auf 5109,36 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 zog um 1,69 Prozent auf 17 835,75 Zähler an.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

"Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab.

Die besten Werte im Dow waren die Aktien von Amgen mit plus 13,1 Prozent und Apple mit plus 6,3 Prozent. Der iPhone-Hersteller hatte am Donnerstag nach Handelsschluss etwas besser als befürchtet ausgefallene Quartalszahlen vorgelegt. Zudem erfreute der Ausblick auf das laufende Jahresviertel und die Ankündigung eines rekordhohen Aktienrückkaufprogramms. Die Aktie ist nun zurück auf dem höchsten Stand seit Mitte Februar und konnte ihr bisheriges Jahresminus auf 4,5 Prozent verringern.

Bei Amgen waren es vor allem optimistische Aussagen zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit, die das Papier des Biotech-Unternehmens nach oben katapultierten. Dagegen trat der für das vergangene Quartal gemeldete Verlust in den Hintergrund.

In entgegengesetzte Richtungen ging es für die Anteilscheine der Hotelbuchungsportale Booking.com und Expedia . Während Booking.com um 6,3 Prozent hochschnellten, sackten die Aktien des kleineren Unternehmens um 13,5 Prozent ab.

Beide Unternehmen schnitten mit ihren wesentlichen Kennziffern zum ersten Quartal laut JPMorgan-Analyst Doug Anmuth besser als erwartet ab. Allerdings hatte Expedia die Jahresziele gesenkt, was bei den Anlegern nicht gut ankam. Wegen einer weniger deutlich als erwarteten Erholung bei Vrbo, dem zu Expedia gehörenden Online-Marktplatz für Ferienwohnungen, kappte der Konzern seine Erwartungen an das Umsatzwachstum und die Profitabilität./ck/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Positiv aufgenommene Quartalsberichte von Apple und Amgen sowie ein etwas schwächelnder Arbeitsmarktbericht haben am Freitag für deutliche Gewinne an den US-Börsen gesorgt.

Der Dow Jones Industrial sprang im frühen Handel um 1,41 Prozent auf 38 763,94 Punkte hoch und steuert damit auf Wochensicht auf ein Plus von 1,4 Prozent zu. Der S&P 500 gewann am Freitag 1,37 Prozent auf 5133,46 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 legte sogar um 2,07 Prozent auf 17903,05 Zähler zu.

Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst tags zuvor hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen einmal mehr gedämpft.

"Die Zahl der neu geschaffenen Stellen kann nicht an die Vorgaben des Vormonats anknüpfen, doch der Jobaufbau bleibt solide", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. Im April wurden deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zugleich nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg überraschend, allerdings nur leicht auf 3,9 Prozent. Zugleich schwächte sich auch das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab./ck/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Pendeln um die Marke von 18 000 Punkten warten die Anleger beim Dax auf eine Entscheidung. In der Frühphase des vermeintlich schwierigen Börsenmonats Mai müssten die oberen oder unteren Grenzen der vergangenen Tage endlich fallen, um in der Christi-Himmelfahrt-Woche aus dem jüngsten Rahmen auszubrechen, hieß es am Freitag von Marktbeobachtern.

Die Befürchtungen weiterer Zinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed scheinen zwar vom Tisch, doch laut der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) schwanken die Anleger an den Finanzmärkten wegen der unsicheren Inflationsaussichten weiter zwischen Sorge und Zuversicht. Am Freitag hatte der schwach ausgefallene US-Jobbericht jedoch Signale gesendet, die doch wieder auf baldige Zinssenkungen schließen lassen. Am Markt hieß es, bei Börsianern wandere die Erwartung für eine erste Lockerung durch die Fed von November auf September.

Sollte der Dax in den kommenden Tagen die psychologisch wichtigen 18 000 Punkte nachhaltig hinter sich lassen, ist der Weg zum bisherigen Rekordhoch von 18 567 Punkten nicht mehr weit. Fast drei Prozent müsste der Leitindex aktuell noch gewinnen - eine Zahl, die im Vergleich mit der Performance in den vergangenen Wochen jedoch unwahrscheinlich wirkt. Dies wäre das größte Wochenplus seit November, als die Börsenrally gerade erst in Gang gekommen war.

Geht es nach den Charttechnikern der britischen Bank HSBC, steuert der Dax "aktuell auf eine kurzfristige Entscheidungssituation zu, sodass das Investmentmotto derzeit 'Make or Break' lautet". Damit halten sie eine Entscheidung für möglich, in welche Richtung es geht: Der Spielraum nach unten sei bis 17 800 Punkte limitiert. Ein Spurt über die jüngsten beiden Hochpunkte von 18 226 und 18 236 Punkten würde dagegen die zuletzt schwache Kursentwicklung vergessen machen, hieß es in ihrem Kommentar.

Die Helaba-Ökonomin Claudia Windt blickt dagegen nicht gerade viel erwartend auf die kommenden Tage: "In der Berichtswoche dürften sich die Anleger weiterhin bedeckt halten, zumal keine wichtigen Inflationsnachrichten anstehen". Die am Dienstag und Mittwoch anstehenden Daten zu den Auftragseingängen sowie zur Produktion sollten ihrer Meinung nach zeigen, ob sich eine Konjunkturwende in der deutschen Industrie anbahnt.

Geldpolitisch liegt der Fokus wohl am Donnerstag auf der Bank of England, von der sich Experten noch keine Zinssenkung versprechen. Die Fachleute der ING Bank rechnen auch nicht damit, dass die britische Notenbank ihre Prognosen für die Zukunft neu formuliert. "Damit würden sie eine Zinssenkung im Juni billigen", schrieb ein Team um den Ökonomen James Smith. Dafür sei aber die inflationäre Tendenz noch zu ungewiss, betonte er. Smith wiederholte seine These einer ersten Zinssenkung im August.

Ein wichtiger Impulslieferant könnte die Berichtssaison bleiben. Denn laut dem Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater verläuft sie besser als in den vergangenen beiden Jahren. In den USA gebe es positive Gewinnüberraschungen in einem Größenrahmen von gut 9 Prozent und in Europa fielen diese mit knapp 20 Prozent sogar noch deutlicher aus.

Vor diesem Hintergrund dürften Anleger in den kommenden Tagen die Zahlen und Aussagen vieler weiterer Dax-Konzerne genau unter die Lupe nehmen. Vor allem konzentriert sich das Geschehen auf den Dienstag mit Berichten von Siemens Healthineers , DHL Group , Heidelberg Materials , Zalando und Infineon . Am Mittwoch ist die Agenda mit Fresenius , Siemens Energy , BMW und Munich Re ähnlich prominent bestückt.

Ab Donnerstag, wenn in Deutschland Christi Himmelfahrt gefeiert wird, klingt die Berichtssaison dann ab - und genauso vielleicht auch das Volumen. Denn hierzulande könnten viele Anleger den Feiertag für ein verlängertes Wochenende nutzen, auch wenn die Börse in Frankfurt durchweg geöffnet ist. An solchen Tagen kann die Handelsaktivität geringer ausfallen./tih/la/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen zeichnen sich nach der Vortagserholung am Freitag weitere deutliche Gewinne ab. Nach positiv aufgenommenen Apple-Zahlen gab ein überraschend schwacher Arbeitsmarktbericht den Kursen zusätzlich Schub.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine halbe Stunde vor Handelsbeginn 1,3 Prozent höher auf 38 704 Punkte. Auf Wochensicht würde der Leitindex damit ein Plus von 1,2 Prozent verbuchen. Für den technologielastigen Nasdaq 100 zeichnen sich am Freitag ein Anstieg um 1,5 Prozent auf 17 810 Punkte und ein Wochengewinn von 0,5 Prozent ab.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach unten revidiert. Dazu schwächte sich das Lohnwachstum im vergangenen Monat überraschend ab - Volkswirte hatten im Schnitt ein kleines Plus erwartet.

Experte Thomas Altmann von QC Partners sprach von einem "Arbeitsmarktbericht ganz nach dem Geschmack der Börsianer". Ein schwächerer Arbeitsmarkt und die nachlassende Lohndynamik können Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte "schnell wieder deutlich wahrscheinlicher machen". Erst jüngst hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen noch einmal mehr gedämpft.

Apple hatte die Anleger schon am Donnerstag nach Handelsschluss mit seinen Quartalszahlen, dem Jahresausblick und einem rekordhohen Aktienrückkaufprogramm überzeugt. Die reguläre US-Handelszeit hatten die Aktien mit einem Plus von mehr als zwei Prozent beendet und damit schon Vorschuss-Lorbeeren erhalten. Der nachbörslich veröffentlichte Quartalsbericht lässt weitere Kursgewinne erwarten: Vor dem Handelsbeginn ging es um 7,3 Prozent auf 185,68 US-Dollar hoch.

Für die Anteilsscheine von Amgen ging es vorbörslich sogar um 13 Prozent auf 314,72 Dollar hoch. Optimistische Aussagen des Biotechkonzerns zu einem experimentellen Medikament gegen Fettleibigkeit wogen schwerer als der für das vergangene Quartal gemeldeten Verlust./gl/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach der Bekanntgabe von US-Arbeitsmarktdaten merklich an Schwung gewonnen. Der Dax stieg kurzzeitig über die Marke von 18 100 Punkten und notierte zuletzt 0,96 Prozent höher bei 18 067,66 Zählern. Auf Wochensicht deutet sich für den deutschen Leitindex damit ein Verlust von rund 0,5 Prozent an. Der MDax gewann zuletzt 1,00 Prozent auf 26 515,81 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um rund 0,9 Prozent nach oben.

Die US-Wirtschaft hat im April deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet und die Arbeitslosenquote stieg entgegen den Prognosen leicht an. Zudem schwächte sich das Lohnwachstum überraschend etwas ab. Mit den verfehlten Erwartungen stiegen wieder die Zinssenkungsspekulationen an den Märkten, kommentierte Helaba-Experte Ralf Umlauf in einer ersten Reaktion. "Ob allerdings der Juni ernsthaft eine Option für die Fed darstellt, darf nach der jüngsten FOMC-Sitzung und den Einlassungen von Fed-Chef Powell bezweifelt werden. Wir halten eine Reduktion im Herbst nun für wahrscheinlich."

Die nach ihren Rekordständen Anfang April schwächelnden Rüstungswerte wie Rheinmetall , Hensoldt und Renk profitierten am Freitag von einer positiven Analystenstudie und verbuchten Gewinne zwischen 2,9 und 5,1 Prozent. Hauck & Aufhäuser Investment Banking empfahl die Aktien zum Kauf.

Optimistischere Ziele für das Gesamtjahr trieben die Aktien von Henkel auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Zuletzt notierten die Papiere der Düsseldorfer mit plus 6,5 Prozent einsam an der Dax-Spitze. Im Konsum-Bereich sei es im ersten Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones in seiner ersten Reaktion auf die Eckdaten. Dass der Vorstand neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben habe, sei zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert. "Es ist nun klar, dass sich die Profitabilität gut erholt", so der Analyst.

Der Gesundheitskonzern Fresenius kommt bei seiner Neuausrichtung voran und verkauft die Mehrheit an den Vamed-Reha-Kliniken. Die Beteiligungsgesellschaft PAI Partners erwirbt eine Kontrollmehrheit von 67 Prozent am Vamed-Rehabilitationsgeschäft. Fresenius hält den Rest, um an Wertsteigerungen zu partizipieren. Die Aktien verteuerten sich um 1,2 Prozent.

Dagegen sackten die Papiere von Daimler Truck am Dax-Ende um 4,0 Prozent ab. Der Lkw-Hersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten Analysten. Allerdings habe der Konzern darauf hingewiesen, dass der Gegenwind in Europa zunehme, gab JPMorgan-Experte Jose Asumendi zu bedenken.

Der Autovermieter Sixt ist im ersten Quartal wegen der schwierigen Wirtschaftslage und fallender Autorestwerte in die roten Zahlen gerutscht und kappte seine Jahresziele. Für die Sixt-Stammaktien ging es daraufhin steil nach unten auf den tiefsten Stand seit November 2020. Zuletzt verbuchten sie ein Minus von 11,2 Prozent.

Bei Krones stiegen Umsatz und operativer Gewinn im ersten Quartal. Der Erlös fiel im Rahmen der Analystenschätzungen aus; beim operativen Gewinn schnitt der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen etwas besser ab als erwartet. Dennoch fielen die Krones-Anteilsscheine zuletzt um 1,1 Prozent.

Eine Kehrtwende der UBS ließ die Titel von Aurubis um 11,5 Prozent absacken und dabei mehrere längerfristige Trendlinien durchbrechen. Analyst Daniel Major kappte sein Kursziel auf 70 Euro und machte aus einer Kauf- eine Verkaufsempfehlung.

Der Euro kletterte zuletzt auf 1,0802 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0698 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Vortag auf 2,58 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 124,10 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,62 Prozent auf 131,41 Punkte./edh/jha/

--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---

DRESDEN/BERLIN (dpa-AFX) - Ein brutaler Angriff auf den Dresdner SPD-Europapolitiker Matthias Ecke hat deutschlandweit für Entsetzen gesorgt - und eine Debatte über die Eskalation von Gewalt im Wahlkampf ausgelöst. In Dresden und Berlin demonstrierten zahlreiche Menschen für Demokratie und gegen Gewalt.

Nach der Attacke in Dresden stellte sich ein 17-Jähriger der Polizei. Er habe in der Nacht zu Sonntag die Polizei aufgesucht und angegeben, der Täter zu sein, teilte das Landeskriminalamt (LKA) mit. Die Hintergründe der von vier jungen Männern am Freitagabend verübten Attacken auf Ecke und zuvor bereits auf einen Wahlkampfhelfer der Grünen waren am Wochenende noch unklar - die Ermittlungen dauerten an.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier appellierte an alle, die politische Auseinandersetzung friedlich und mit Respekt zu führen. Zwei Bündnisse hatten für Sonntagnachmittag zu Demonstrationen in Berlin und Dresden aufgerufen - das Motto: "Gewalt hat keinen Platz in unserer Demokratie!". In der sächsischen Landeshauptstadt kamen nach Angaben von Polizei und Veranstaltern rund 3000 Menschen zusammen, darunter etwa Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt (Grüne) und die Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken. In Berlin versammelten sich nach Angaben der Polizei rund 1000 Demonstranten am Brandenburger Tor. Darunter waren die Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour, SPD-Chef Lars Klingbeil sowie die Ministerpräsidenten von Sachsen und Nordrhein-Westfalen, Michael Kretschmer und Hendrik Wüst (beide CDU).

Unter dem Motto "Bis hierhin und nicht weiter" haben sich Politiker fast aller großen Parteien gemeinsam gegen Gewalt in der politischen Auseinandersetzung gewandt und sich gegenseitigen Respekt zugesagt. Bis Sonntagnachmittag hatten weit mehr als 100 Abgeordnete diverser Parlamente die sogenannte Striesener Erklärung unterschrieben, darunter die Vorsitzenden von SPD, Grünen und Linken sowie Abgeordnete der Union. Die Erklärung wendet sich gegen "die immer weiter eskalierende Gewalt gegen politisch engagierte Menschen im öffentlichen Raum".

Bund und Länder wollen am Dienstag über mögliche Konsequenzen aus der Gewalt beraten. Das kündigte der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchef Michael Stübgen (CDU), an: "Ich werde meinen Länderkollegen den kommenden Dienstag als Termin für ein informelles Treffen auf Ebene der Innenministerkonferenz vorschlagen."

SPD-Politiker liegt im Krankenhaus

Ecke ist sächsischer SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl. Der 41-Jährige war am Freitagabend attackiert worden. Er habe einen Bruch des Jochbeins und der Augenhöhle sowie Hämatome im Gesicht erlitten, sagte Sachsens SPD-Chef Henning Homann am Sonntagnachmittag. Ecke sei am Sonntag operiert worden, es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. Die SPD Sachsen geht davon aus, dass er seinen Wahlkampf fortsetzen wird. Das stehe aktuell aber nicht im Vordergrund stehe, hieß es.

Kurz vor dem Angriff auf Ecke hatte laut Polizei mutmaßlich dieselbe Gruppe in der Nähe einen Wahlkampfhelfer der Grünen ebenfalls verletzt. Laut Polizeiangaben vom Samstag werden die vier Männer auf 17 bis 20 Jahre geschätzt - sie sollen dunkel gekleidet gewesen sein. Ein Zeuge habe sie dem rechten Spektrum zugeordnet.

Der 17-Jährige, der sich stellte, sei bisher nicht polizeilich in Erscheinung getreten, berichtete das LKA. Er sei nicht in Gewahrsam, da nicht davon auszugehen sei, dass er untertauche. Die drei anderen Tatverdächtigen sind weiter unbekannt.

Gewalt auch gegen Politiker anderer Parteien

Auch andere Parteien sind Ziel von Angriffen: Im niedersächsischen Nordhorn wurde am Samstagmorgen ein AfD-Landtagsabgeordneter nach Polizeiangaben an einem Infostand geschlagen. In Dresden attackierten zwei 23-jährige Frauen und ein 28-jähriger Mann am Samstag unvermittelt einen Informationsstand der Partei und beschädigten Aufsteller, Plakate und einen Tisch, wie die Polizei mitteilte. Der Betreiber des Stands wurde nicht verletzt. Die Polizei stellte die Tatverdächtigen nach Hinweisen von Zeugen.

Zudem beschädigte laut Polizei eine Gruppe von 20 Jugendlichen in der Nacht zu Sonntag in Dresden augenscheinlich wahllos 21 Wahlplakate der AfD, der FDP, der CDU und der Linken. Eine Zeugin rief die Polizei, die einen 17-Jährigen ertappte, als er in der Schandauer Straße - wo Ecke und der Grünen-Helfer angriffen wurden - ein Plakat der Linken zerstörte.

Die Vorfälle reihen sich ein in eine bundesweite Folge von Angriffen auf Parteimitglieder vor den Kommunal- und Europawahlen am 9. Juni: Am Donnerstag waren in Essen der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Grüne) und sein Parteikollege Rolf Fliß nach eigenen Angaben attackiert und Fliß geschlagen worden. Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt war vor einigen Tagen in Ostbrandenburg nach einer Veranstaltung aggressiv bedrängt und länger an der Abfahrt gehindert worden.

Grüne zunehmend im Visier von Angreifern

Die Zielgruppe der Angreifer hat sich zuletzt etwas verlagert: Waren noch 2019 vor allem Vertreter der AfD Ziel von Anfeindungen, so sind es nun die Grünen. Für die AfD wurden im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen bundesweit 478 Fälle aktenkundig, für die Grünen 1219. Für die SPD waren es 420, für andere Parteien weniger - insgesamt wurden 2790 solche Straftaten gemeldet, wie die Regierung auf eine AfD-Anfrage mitteilte.

Die Grünen fordern daher mehr Schutz im Wahlkampf. "Die Innenministerinnen und -minister müssen jetzt Konzepte zum bestmöglichen Schutz von Politikerinnen und Politkern und vor allem von ehrenamtlich engagierten Wahlkämpfenden vorlegen", sagte die Bundesgeschäftsführerin Emily Büning der Deutschen Presse-Agentur. Essenziell sei die Zusammenarbeit mit der Polizei und den Landeskriminalämtern. "Wie werden in unseren Kreisverbänden jetzt noch einmal die Empfehlung verstärken, dass jede Veranstaltung und jede Wahlkampfaktion den Sicherheitsbehörden vorab gemeldet werden sollte."

Solidaritätsbekundungen für angegriffenen Politiker Ecke

Parteiübergreifend verurteilten Politiker Gewalt in der politischen Auseinandersetzung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte: "Die Demokratie wird von so etwas bedroht, und deshalb ist achselzuckendes Hinnehmen niemals eine Option." Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erklärte zu den Attacken: "Sie sind der widerliche und unentschuldbare Ausfluss einer Verrohung von Sprache, Debatte und der Enthemmung in den sogenannten sozialen Medien." Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) schrieb auf der Plattform X: "Gewalt ist kein legitimes Mittel der politischen Auseinandersetzung. Von niemandem. Gegen niemanden. Punkt." Finanzminister Christian Lindner (FDP) mahnte auf X: "Die Enthemmung der politischen Auseinandersetzung betrifft uns alle. Jeder kann der nächste sein."

CDU-Chef Friedrich Merz appellierte, "Wahlkämpfe mit dem gebotenen Respekt und vor allem ohne jede Aggression, vor allem ohne tätliche Gewalt auszuüben". Dies gelte unabhängig davon, welcher Partei die Wahlkämpfer angehörten, "meiner eigenen, der SPD, der Grünen, der FDP, wem auch immer".

Auch der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla, dessen Partei von einigen für eine Gewalt fördernde Atmosphäre verantwortlich gemacht wird, schrieb auf der Plattform X: "Physische Angriffe gegen Politiker aller Parteien verurteilen wir zutiefst. Wahlkämpfe müssen inhaltlich hart und konstruktiv, aber ohne Gewalt geführt werden."

Forderung nach schärferen Strafen für die Angreifer

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Markus Lewe, forderte schärfere Strafen. "Wir müssen politisch Engagierte besser schützen. Dabei könnte auch eine Strafrechtsverschärfung helfen, die Nachstellungen, Aufmärsche vor Wohnhäusern und Drohungen gegen die Familie von Politikerinnen und Politikern verfolgt", sagte er der "Rheinischen Post" (Montag)./jbl/DP/mis

Keine Ruhe bei Flatexdegiro: Bernd Förtsch will in den Aufsichtsrat

FRANKFURT - Die Turbulenzen beim Online-Broker Flatexdegiro reißen nicht ab. Großaktionär Bernd Förtsch will sich auf der am 04. Juni stattfindenden Hauptversammlung in den Aufsichtsrat wählen lassen, wie das Unternehmen am späten Freitagabend mitteilte. Dazu habe die von ihm kontrollierte GfBk Gesellschaft für Börsenkommunikation ein sogenanntes Ergänzungsverlangen zur Tagesordnung eingereicht. Er würde so Herbert Seuling ersetzen, der am Freitag sein Ausscheiden aus dem Gremium aus persönlichen Gründen bekannt gegeben hat.

US-Telekomausrüster Adtran Holdings mit hoher Firmenwertminderung

HUNTSVILLE - Der US-Telekomausrüster Adtran Holdings muss voraussichtlich Firmenwert im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich abschreiben. Für den sogenannten Goodwill, der ausschließlich auf das Network Solutions Segment entfalle, werde eine nicht zahlungswirksame Wertminderung von etwa 293 Millionen US-Dollar (272,5 Mio Euro) erwartet, teilte der Mutterkonzern von Adtran Networks in der Nacht auf Samstag mit. Die Wertminderung führe zu einem erhöhten operativen Verlust in derselben Höhe im ersten Quartal. An der Prognose für die um Sondereffekte bereinigte operative Marge für den Zeitraum ändere sich aber nichts.

ROUNDUP: Angeführt von gefeiertem Reus: BVB-C-Version mit höchstem Saisonsieg

DORTMUND - Der höchste Saisonsieg von Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga ist zur großen Jubelshow für Marco Reus geworden. Beim 5:1 (4:1) der BVB-C-Version am Samstag gegen den erschreckend schwachen FC Augsburg wurde der im Sommer nach zwölf Jahren scheidende Ex-Kapitän überschwänglich gefeiert. Einen Tag nach seinem angekündigten Abschied hatte der 34 Jahre alte Ex-Nationalspieler mit einem Tor (34. Minute) und zwei Torvorlagen entscheidenden Anteil am Sieg, der dem BVB den nötigen Schwung für das Champions-League-Highlight in Paris am Dienstag geben sollte.

Geldreserven von Berkshire Hathaway wachsen weiter

OMAHA - Der legendäre US-Investor Warren Buffett findet keine attraktiven Anlageobjekte und lässt die Reserven seiner Holding auf Rekordwerte steigen. Zum Ende des vergangenen Quartals hatte Berkshire Hathaway rund 189 Milliarden Dollar (175,5 Mrd Euro) an Bargeld und in kurzfristig angelegten Staatsanleihen zur Verfügung. Bei dem jährlichen Aktionärstreffen in Omaha am Samstag sagte Buffett, es sei davon auszugehen, dass die Reserven nach dem laufenden Vierteljahr die Marke von 200 Milliarden Dollar knacken würden.

Neue Aareal-Bank-Eigentümer drängen Minderheitsaktionäre heraus

WIESBADEN - Die neuen Eigentümer der Aareal Bank haben sich die volle Kontrolle über den Wiesbadener Gewerbeimmobilienfinanzierer gesichert. Die verbliebenen Minderheitsaktionäre können nach einem Beschluss der Hauptversammlung vom Freitag wie geplant per Barabfindung herausgedrängt werden, wie das Institut am Freitagabend mitteilte. Die Abfindung für die Kleinaktionäre wurde bereits zuvor auf 33,20 Euro je Namensaktie festgesetzt. Das im Dezember angekündigte sogenannte Squeeze-out war der zentrale Tagesordnungspunkt der Online-Hauptversammlung.

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Weitere Meldungen

-Verkehrsunternehmen wehren sich gegen höhere Gebühren für die Schiene

-Russland verbietet Zuckerexporte bis Ende August

-ROUNDUP 2/ADAC: Mehr Mitglieder, mehr Pannen, weniger Geld übrig

-Rossmann-Chef: Billig-Plattform Temu bei Regelbrüchen abschalten

-Weniger Gespräche übers klassische Telefon - Online-Dienste ziehen an

-Tesla-Protestcamp: Aktivisten kündigen weitere Aktionen an

-Sammelklage gegen Vodafone: Schon 40 000 Kunden wollen mitmachen°

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/mis

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die chinesische Billig-Plattform Temu sollte aus Sicht des Drogerie-Chefs Raoul Roßmann konsequenter für Missachtung von Gesetzen abgestraft werden. "Es gibt in Deutschland eine Narrenfreiheit für fragwürdige digitale Geschäftsmodelle", sagte der Chef der Kette Rossmann dem Handelsblatt (Sonntag). "Wenn Temu die Regeln nicht einhält, sollte es einfach abgeschaltet werden." Als Vorbild sieht Roßmann Frankreich, wo Strafgebühren und Werbeverbote eingeführt werden sollen.

Chinesische Billig-Marktplätze wie Temu oder Shein sind wegen ihrer Geschäftspraktiken schon seit Längerem im Visier von Politik und Beobachtern. Sowohl die Bundesregierung als auch der Verbraucherzentrale-Bundesverbands (VZBV) Plattform werfen Temu vor, Verbraucher mit willkürlich erscheinenden Rabatten, fragwürdigen Bewertungen und manipulativen Designs in die Irre zu führen. Das chinesische Unternehmen widersprach den Vorwürfen. Die Verbraucherschützer prüfen eine Klage.

Verbraucherschutz-Staatssekretärin Christiane Rohleder hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass im Digitale Dienste-Gesetz der EU die manipulative Gestaltung von Online-Plattformen verboten worden sei. "Daher ist es wichtig, dass diese Regelungen jetzt auch durchgesetzt werden", so Rohleder.

Temu rechtfertige sich: "Viele unserer Verkäufer sind Hersteller, die traditionell stationäre Geschäfte beliefern", teilte eine Sprecherin im April mit. Man verwende deren empfohlenen Preise, die auf denen in Geschäften basierten, und hebe auf dieser Basis die Einsparungen hervor. Aktualisierungen spiegelten zudem den realen Stand der Lagerbestände wider./swe/DP/mis

WIESBADEN/SANT SADURNÍ D'ANOIA (dpa-AFX) - Der Schaumweinhersteller Freixenet und die Sozialvertretung seiner Arbeitnehmer haben sich angesichts einer anhaltenden Trockenheit im wichtigen Anbaugebiet Katalonien auf die Einführung von Kurzarbeit geeinigt. Der Schritt erfolgte, um dem gravierenden Mangel an Trauben und Grundwein infolge der Trockenheit entgegenzuwirken, teilte das Unternehmen am Wochenende mit. Es ist Teil des deutsch-spanischen Unternehmens Henkell Freixenet, das nach Absatz und Umsatz als weltweiter Marktführer für Schaumwein gilt. Der Firmensitz ist in Wiesbaden und Sant Sadurní d'Anoia unweit von Barcelona.

Eine Unternehmenssprecherin hatte unlängst mitgeteilt, die katalanische Regierung akzeptiere einen ersten Antrag von Freixenet auf Kurzarbeit nicht, weil höhere Gewalt als Begründung in diesem Fall trotz der Trockenheit nicht greife. Das Unternehmen verwies daher in einem neuen Antrag formal auf "wirtschaftliche, technische, organisatorische oder produktionsbezogene Gründe". Diese soll sich der Sprecherin zufolge auf 615 der 778 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Freixenet in Spanien beziehen - mit einer Verringerung der Arbeitszeit um 20 bis 50 Prozent. An Entlassungen werde ausdrücklich nicht gedacht.

Die Maßnahme soll im Mai in Kraft treten und voraussichtlich bis 31. Dezember dauern. Eine Freigabe seitens der katalanischen Regierung sei nicht notwendig, teilte eine Sprecherin mit.

Dürren werden durch die Erderwärmung nach Angaben des Weltklimarats häufiger und kommen an mehr Orten der Welt vor, außerdem werden sie schwerwiegender./wo/DP/mis

BERLIN (dpa-AFX) - Mehrere Verkehrsunternehmen gehen rechtlich dagegen vor, dass sie bald deutlich mehr Geld für die Nutzung des Schienennetzes zahlen sollen. Sowohl eine Reihe von Güterbahn-Firmen als auch mehrere Tochterunternehmen der Deutschen Bahn haben nach dpa-Informationen gegen von der Bundesnetzagentur genehmigte Preissteigerungen geklagt. Zunächst hatte darüber die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Hintergrund sind Veränderungen bei den sogenannten Trassenpreisen. Diese werden für alle Bahnunternehmen fällig, die Verkehr über die Schiene abwickeln. Das Geld soll für die Instandhaltung verwendet werden. Gezahlt werden die Entgelte mittlerweile an die neue DB-Gesellschaft InfraGo. Das Unternehmen hat kürzlich angekündigt, für 2024 und 2025 die Gebühren um durchschnittlich rund sechs Prozent anzuheben.

Fern- und Güterverkehr müssen enorm draufzahlen

Diese Erhöhungen mussten von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Das Problem: Obwohl der Regionalverkehr für den meisten Verkehr auf der Schiene verantwortlich ist, darf er aufgrund einer gesetzlichen Regelung nur in geringem Umfang belastet werden. Die Netzagentur genehmigte für dieses Segment lediglich eine Erhöhung von 0,6 Prozent bei den Trassenpreisen.

Fern- und Güterverkehr werden deshalb im kommenden Jahr überproportional zur Kasse gebeten. Um 16,2 Prozent sollen sich die Trassenpreise für den Güter- und um 17,7 Prozent für den Fernverkehr erhöhen.

DB-Töchter selbst klagen

Die Deutsche Bahn teilte mit, InfraGo selbst sowie die Töchter DB Cargo und DB Fernverkehr hätten eine Feststellungsklage wegen der Erhöhung eingereicht. "Die für 2025 vorgesehenen Preiserhöhungen im Trassenpreissystem schaffen einseitige und nicht tragbare Belastungen für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) im Fern- wie auch im Güterverkehr", sagte eine Bahn-Sprecherin.

Außerdem reichten elf Güterbahn-Unternehmen gemeinsam eine Klage beim Verwaltungsgericht Köln ein. "Wir sollen viel mehr Geld für weniger Leistung bezahlen. Der Zustand des Netzes ist nicht besser geworden und die Hindernisse im Netz werden durch immer mehr Baustellen immer größer. Dadurch steigen sowieso schon die Betriebskosten bei den Bahnunternehmen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Branchenverbandes Güterbahnen.

Formell richten sich die Klagen gegen die Bundesnetzagentur, die auf Anfrage am Wochenende zunächst keine Stellung bezog. Vom Verkehrsministerium hieß es, die Bundesregierung habe die Auswirkungen der Preisanpassung auf Nah-, Fern- und Güterverkehr "eng im Blick". Man setze sich in den laufenden Haushaltsverhandlungen intensiv dafür ein, "kurzfristig Mittel zur Bezuschussung von Trassenpreisen im Personenfern- und Güterverkehr zu sichern". Langfristig müsste auch in Betracht gezogen werden, die Systematik der Trassenpreise grundlegend zu überarbeiten./swe/DP/mis

BERLIN (dpa-AFX) - Marine-Inspekteur Christian Kaack hat der Besatzung der Fregatte "Hessen" nach dem mehr als acht Wochen dauernden Kampfauftrag im Roten Meer für ihren Einsatz gedankt. Vor der am Sonntag erwarteten Rückkehr des Schiffs in Wilhelmshaven bescheinigte er den Männern und Frauen, sie hätten "alle Herausforderungen gemeistert". Die Erfahrungen aus der Beteiligung an der EU-Mission "Aspides" gegen Angriffe der mit Iran verbündeten Huthi-Miliz auf Handelsschiffe seien übertragbar und "erweiterte Landes- und Bündnisverteidigung".

Kaack sagte: "Hier geht es auch um den Schutz unserer lebenswichtigen Versorgungswege. Das kann uns natürlich auch in anderen Gegenden passieren, auch in der Ostsee. Ballistische Flugkörper werden auch von den Russen eingesetzt und Drohnensysteme, wie wir sie in der Ukraine sehen, sind etwas, was zum alltäglichen Gefechtsbild gehört. Darauf stellen wir uns ein."

Die 143 Meter lange "Hessen" hatte mit ihren rund 240 Soldaten an Bord einen deutschen Beitrag zu der EU-Militärmission geleistet und nach Angaben des Verteidigungsministeriums insgesamt 27 Handelsschiffe sicher durch das Einsatzgebiet eskortiert. Dabei sei es in vier Fällen zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Drohnen und Flugkörpern der Huthi-Miliz gekommen.

"Die größten Herausforderungen, die wir gesehen haben, sind ballistische Flugkörper. Die mit 2000 Meter pro Sekunde kommen können. Das kann man runterrechnen, was das bedeutet. Für Auffassung und Entscheidung zum Schuss bleiben nur wenige Sekunden für die richtige Entscheidung", sagte der Marine-Inspekteur. Und: "Die Besatzung hat übrigens, das hat mir der Kommandant während mehrerer Anrufe mehrfach bestätigt, volles Vertrauen in das Waffensystem gehabt. Das war ja ein bisschen im Gegensatz zu der vorauseilenden Verzweiflung in Teilen der Öffentlichkeit im Vorfeld."

Für die Deutsche Marine war es der erste Kampfeinsatz dieser Art. Nun wird untersucht, wie sich zwei Monate im sogenannten Kriegsmarsch unter ständiger Bedrohung auf die Besatzung auswirken. "Man hat wenig Schlaf, das ist das eine. Und dann die direkte Bedrohung und das intensive Erlebnis: Man sieht, dass ein ballistischer Flugkörper in der Nähe zu einem Handelsschiff, das man schützen soll, explodiert", so der Inspekteur. "Oder eine Drohne fliegt auf ein zu schützendes Schiff zu und wird dann vernichtet."

Weil das Oberdeck im Gefecht kaum besetzt ist, ist dies nur für wenige zu sehen, während der Großteil der Besatzung im Innern des Schiffs ist. "Sie hören den Lärm der Flugkörper und das Feuern ihres Turmes und sitzen in der Maschine oder auf den Schiffssicherungsgefechtsständen und müssen warten, dass die Information bei ihnen ankommt." Über Lautsprecheranlagen und persönlich vom Ersten Offizier würden Informationen weitergegeben.

Kurz nach der Rückkehr der Fregatte "Hessen" werden der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" und die Fregatte "Baden-Württemberg" am Dienstag in den Indo-Pazifik ablegen. Die Fahrt folgt den Leitlinien der Bundesregierung für die Region, soll Wertepartner dort unterstützen und die regelbasierte Ordnung erhalten. In der Region fühlen sich kleinere Nationen von der dominant auftretenden Großmacht China bedroht. Mit Interesse wird die Entscheidung erwartet, ob die Schiffe der Deutschen Marine durch die Straße von Taiwan fahren, was Peking verärgern könnte, weil es die demokratische Inselrepublik als Teil ihres Territoriums betrachtet.

Marine-Inspekteur: zwei weitere Fregatten "absolut erforderlich"

Kaack plädierte auch für eine Bestellung von zwei weiteren Fregatten für die Seestreitkräfte und warnte vor sonst drohenden Kostensteigerungen. "Ich halte es für absolut erforderlich, dass Deutschland diese Option zieht und diese beiden Fregatten bestellt. Und ich bin mir da mit dem Minister einig, denn wir müssen jetzt in die Flotte der Zukunft investieren, damit wir auch dauerhaft unsere Aufgaben zum Schutz unserer Menschen gewährleisten können", sagte der Vizeadmiral. Er verwies auch auf eine veränderte Sicherheitslage und die Bedeutung der Deutschen Marine für den Schutz maritimer kritischer Infrastruktur. Russland versuche zunehmend, diese auszukundschaften.

Im Dezember war mit dem Bau der ersten Fregatte der Klasse F126 begonnen worden. Die Bundeswehr plant den Bau von Schiffen, die "weltweit und umfassend zur dreidimensionalen Seekriegführung befähigt" sein sollen. Dies bedeute, es könnten Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft bekämpft werden. Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen werden als wichtigste Aufgaben genannt. Kaack forderte: "Wir brauchen hochwirksame Kampfeinheiten, die sich im Gefecht durchsetzen können, und zwar in einer Zahl, dass wir auch sicherstellen, dass wir sie dauerhaft einsetzen können."/cn/DP/mis

OMAHA (dpa-AFX) - Der legendäre US-Investor Warren Buffett findet keine attraktiven Anlageobjekte und lässt die Reserven seiner Holding auf Rekordwerte steigen. Zum Ende des vergangenen Quartals hatte Berkshire Hathaway rund 189 Milliarden Dollar (175,5 Mrd Euro) an Bargeld und in kurzfristig angelegten Staatsanleihen zur Verfügung. Bei dem jährlichen Aktionärstreffen in Omaha am Samstag sagte Buffett, es sei davon auszugehen, dass die Reserven nach dem laufenden Vierteljahr die Marke von 200 Milliarden Dollar knacken würden.

Buffett betonte, Berkshire würde das Geld gern angelegen, "aber wir werden es nur für etwas ausgeben, was geringes Risiko hat und uns eine Menge Geld bringen kann". Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF und der Batteriehersteller Duracell. Das Versicherungsgeschäft war im vergangenen Quartal abermals ein Treiber für den Anstieg des operativen Gewinns auf 11,2 Milliarden Dollar von knapp 8,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal.

Der 93-jährige Buffett legte bei dem Treffen in einer prall gefüllten Sport- und Entertainmentarena auch seine Präferenzen für eine Nachfolgelösung offen. Wenn es nach ihm ginge, würde er das letzte Wort bei Investment-Entscheidungen seinem designierten Nachfolger, Greg Abel, überlassen, sagte Buffett. Letztlich werde aber der Verwaltungsrat von Berkshire über die Nachfolgeregelung entscheiden. Buffett hatte Abel, der aktuell das Energiegeschäft von Berkshire führt, bereits 2021 als seinen Nachfolger auf dem Chefposten vorgestellt. Offen ist jedoch, ob er genauso viel Entscheidungsmacht haben wird wie Buffett in den vergangenen Jahrzehnten.

Buffett machte zugleich deutlich, dass er nicht an den Ruhestand denke. "Ich hoffe nicht nur, dass sie nächstes Jahr kommen, sondern ich hoffe, dass auch ich komme", sagte er zum Abschied den Aktionären. Buffetts langjähriger Geschäftspartner Charlie Munger war im November im Alter von 99 Jahren gestorben - und am Samstag wurde mehrfach deutlich, wie sehr er ihn vermisst.

Im vergangenen Quartal stieß Berkshire die Beteiligung am Hollywood-Konzern Paramount komplett ab - mit Verlust, wie Buffett einräumte. Sowohl der Einstieg als auch Ausstieg seien seine Entscheidung gewesen, betonte er. Paramount ist aktuell in Turbulenzen wegen eines holprig laufenden Verkaufsversuchs, die Aktie fällt. Berkshire trennte sich auch von einem Teil der Apple -Beteiligung. Buffett machte aber klar, dass der Verkauf der Anteile Geld für Steuerzahlungen heben sollte und nicht mit einer Einschätzung der künftigen Kursentwicklung verbunden gewesen sei.

Sorgen macht dem 93-Jährigen das Betrugsrisiko bei Künstlicher Intelligenz. Er verwies vor allem auf die Möglichkeit, täuschend echte künstliche Aufnahmen von Personen zu erstellen. "Künstliche Intelligenz hat enormes Potenzial, Gutes zu bringen - und auch enormes Potenzial, Schaden anzurichten", sagte Buffett. Er wisse nicht, wie das ausgehen werde./so/DP/mis

HAMM/BONN (dpa-AFX) - An einer Sammelklage gegen den Telekommunikationsanbieter Vodafone nehmen schon jetzt zehntausende Menschen teil. Beim Klageregister des Bundesamtes für Justiz haben sich binnen einer Woche 40 445 Verbraucherinnen und Verbraucher eingetragen, wie der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) mitteilte. Die Zahl ist vom 30. April, also eine Woche nach Öffnung besagten Registers. Eintragungen sind weiterhin möglich, die Zahl dürfte also noch steigen.

Der Verband hatte im vergangenen Herbst eine Klage beim Oberlandesgericht (OLG) Hamm eingereicht, weil er bestimmte Preiserhöhungen von Vodafone für unrechtmäßig hält. Rund 10 Millionen Kunden waren von besagten Preiserhöhungen betroffen - pro Monat zahlen sie 5 Euro mehr für ihr Festnetz-Internet als zuvor. Vodafone begründete die Anhebung mit höheren Kosten, den Vorwurf der Unrechtmäßigkeit wies das Unternehmen zurück.

Das Verfahren am OLG Hamm ist einer der ersten Fälle, der sich auf ein neues Bundesgesetz bezieht - für Verbraucher ist es ein schärferes Schwert. Am Ende des Rechtsstreits könnten Vodafone-Kunden direkt Geld zurückbekommen, ohne noch einmal selbst vor Gericht ziehen zu müssen./wdw/DP/mis

GRÜNHEIDE (dpa-AFX) - Die Aktivisten im Protestcamp in Grünheide haben für die kommende Woche Aktionen gegen die Werkserweiterung der Tesla -Autofabrik angekündigt. Dazu gehörten unter anderem Proteste in Grünheide und eine Demonstration in Potsdam, sagte eine Sprecherin der Initiative "Tesla stoppen". Hinter den Aktionen steht die Bündnisinitiative "Tesla den Hahn abdrehen".

Zudem sind Aktionstage gemeinsam mit "Disrupt", dem Zusammenschluss verschiedener antikapitalistischer Klimaschutzbewegungen, zum Thema Wasser geplant. Im Rahmen dessen könne man sich "auf dezentrale Proteste und zivilen Ungehorsam einstellen", sagte eine Sprecherin von "Disrupt". Workshops sollen ebenfalls angeboten werden.

Im Protestcamp leben derzeit etwa 20 bis 100 Menschen. Mal seien es mehr, mal weniger, so die Sprecherin von "Tesla stoppen". Sie schlafen auf rund 15 Konstruktionen in den Bäumen verteilt oder in Zelten am Boden und protestieren gegen die Erweiterung der Fabrik. Eine Mehrheit der Bürger von Grünheide hatte in einer Befragung gegen eine Erweiterung der Fabrik gestimmt. Die Gemeinde Grünheide schlägt in dem Konflikt vor, dass nur noch etwa die Hälfte des Waldes gerodet wird.

Seit Ende Februar halten die Aktivisten das Teilstück des Waldes an der Fabrik des E-Autobauers besetzt. Die Polizei hatte zuletzt versucht, harte Auflagen für das Camp durchzusetzen, scheiterte aber nach einem Eilantrag der Aktivisten am Verwaltungsgericht in Potsdam. Das Land legte daraufhin Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) ein.

Für das Brandenburger Innenministerium sind die Waldbesetzer eine Gefahrenquelle für Brände. Derzeit besteht in ganz Brandenburg eine mittlere Waldbrandgefahr. Das geht aus Daten des Umweltministeriums Brandenburg hervor. Laut dem Deutschen Wetterdienst soll die Gefahreneinstufung in den kommenden Tagen weiter sinken./ast/DP/mis

BONN (dpa-AFX) - Gespräche über das klassische Festnetz-Telefon geraten außer Mode. Im vergangenen Jahr seien in Deutschland von solchen Apparaten aus 64 Milliarden Gesprächsminuten abgegangen und damit 20 Prozent weniger als noch 2022, teilte die Bundesnetzagentur auf dpa-Anfrage mit. Bei Mobilfunk-Telefonaten gab es nur ein leichtes Minus um drei Prozent auf 154 Milliarden Gesprächsminuten. Sprachtelefonie über Online-Dienste wie Whatsapp, Threema oder Signal zog hingegen kräftig an, und zwar um 45 Prozent auf 175 Milliarden Minuten. Knapp davor landet in der Kommunikationsstatistik die Videotelefonie über das Internet mit 176 Milliarden Minuten - ein Plus von 23 Prozent.

Für die Veränderung in der Kommunikation gibt es verschiedene Gründe. Zum einen dürften die besseren Handynetze ein Faktor sein: Wer früher eine Online-Verbindung scheute, weil er mit einer schlechten Übertragungsqualität rechnete, kann sich heute auf weitgehend gute Qualität verlassen.

Hinzu kommt, dass Flatrate-Tarife mit großem monatlichen Datenvolumen inzwischen gang und gäbe sind - die Verbraucher müssen ihr Smartphone nicht mehr sparsam einsetzen. Außerdem dürfte eine Rolle spielen, dass viele Firmen bei ihrer Kommunikation nicht mehr auf das klassische Festnetz-Telefon setzen, sondern auf Online-Dienste, die über das Festnetz-Internet oder den Mobilfunk laufen./wdw/DP/mis

NEW YORK (dpa-AFX) - Besser als befürchtet ausgefallene Quartalszahlen und Aussagen zum laufenden Geschäft haben am Freitag den Apple -Aktien kräftig Auftrieb gegeben. Hinzu kam ein rekordhohes Aktienrückkaufprogramm. Das alles überzeugte die Anleger so deutlich wie lange nicht mehr, auch wenn die Nachrichten bei Analysten nicht nur auf Begeisterung stießen.

Nach Vorschuss-Lorbeeren am Vortag von 2 Prozent ging es zuletzt um weitere 7 Prozent auf 185,00 US-Dollar auf den höchsten Stand seit Februar. Das bisherige Jahresminus wurde so auf etwas unter 4 Prozent verringert.

Ein Grund für die bisherigen Jahresverluste ist neben den Sorgen um das China-Geschäft, dass Apple im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) - dem Modethema und Kurstreiber in den vergangenen Monaten - anderen Technologieunternehmen hinterherhinkt. Das zeigt sich etwa darin, dass das wertvollste US-Börsenunternehmen Microsoft Apple bei der Marktkapitalisierung inzwischen ein gutes Stück hinter sich gelassen hat.

Der Chipkonzern Nvidia holte außerdem so stark in Sachen Börsenwert auf, dass er inzwischen die Google -Mutter Alphabet überholt hat. Der früher für seine Grafikkarten bekannte Halbleiterhersteller gilt als einer der Pioniere, wenn nicht das Vorzeigeunternehmen schlechthin im Bereich KI. Allein seit Beginn dieses Jahres hat die Nvidia-Aktie um rund 80 Prozent zugelegt.

Apple hatte im zweiten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang verzeichnet, denn der iPhone-Verkauf lief schlecht. Für das laufende dritte Quartal wurde aber ein Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auffällig ist, dass Apple im Geschäft mit Dienstleistungen und iPad-Tablets jeweils zweistellig wachsen will. Für das mit Abstand wichtigste Unternehmensprodukt, das iPhone, wurden indes keine Ziele genannt. Zudem kündigte Apple Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 110 Milliarden Dollar an - das bisher größte Programm dieser Art in der Geschichte des Unternehmens.

Apple habe im vergangenen Quartal nicht so schlecht wie befürchtet abgeschnitten und für das laufende Quartal ein überraschend hohes Umsatzwachstum in Aussicht gestellt, lobte JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee. Das sei eine gute Basis für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr, zumal sich der Fokus von Apple nun auf die in den kommenden Jahren anstehenden Neuerungen im Bereich KI richte. Die Stärke im Service- und iPhone-Geschäft zerstreue außerdem Bedenken, etwa hinsichtlich des zunehmenden Wettbewerbs durch Huawei in China, ergänzte Experte Michael Ng von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Die Service-Sparte sei ein Lichtblick gewesen, schrieb auch Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Es habe aber auch "viele Produkte mit Schatten" gegeben. Dies seien neben dem iPhone-Geschäft auch das iPad-Geschäft und die Zubehörsparte gewesen.

BofA-Analyst Wamsi Mohan äußerte sich dagegen weit euphorischer. Er sprach von einem "starken Quartal" und lobte die im Jahresvergleich gestiegenen iPhone-Umsätze in China. Die Aussagen zum laufenden dritten Geschäftsquartal hält er zudem für konservativ und sieht Aufwärtspotenzial für die Umsätze im Dienstleistungs- und Zubehörgeschäft. Er hob sein Kursziel auf 230 Dollar an und bekräftigte sein Kaufurteil. Die Aktie sei ein "Top Pick", gab er sich überzeugt./ck/gl/he

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat Encavis nach Zahlen von "Buy" auf "Hold" abgestuft und das Kursziel von 19 auf 17,50 Euro gesenkt. Das erste Quartal des Betreibers von Solar- und Windparks sei schwächer gewesen als erwartet, schrieb Analyst Martin Comtesse in einer am Freitag vorliegenden Studie. Das Management sei nun für seine diesjährigen Ziele auf einen stärkeren meteorologischen Rückenwind im weiteren Jahresverlauf angewiesen. Die Abstufung begründete er mit dem bevorstehenden Übernahmeangebot von KKR. Für das Geschäft erwartet er keine größeren Hindernisse./tih/he

Veröffentlichung der Original-Studie: 03.05.2024 / 10:19 / ET Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 03.05.2024 / 10:19 / ET

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dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

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NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Sixt nach gesenkten Jahreszielen auf "Buy" mit einem Kursziel von 135 Euro belassen. Der Autovermieter verweise vor allem auf gefallene Restwerte seiner Mietwagen, aber auch auf verschlechtere Konjunkturaussichten und Preise, die vor allem in den USA gefallen seien, schrieb Analyst Constantin Hesse in einer am Freitag vorliegenden Studie. Ihn habe dies überrascht, denn auf einem Analystentag des Unternehmens vor einigen Wochen habe es keine solchen Andeutungen gegeben./tih/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 03.05.2024 / 09:18 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 03.05.2024 / 09:18 / ET

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NEW YORK (dpa-AFX) - Apple hat die Anleger mit seinen Zahlen, dem Jahresausblick und einem rekordhohen Aktienrückkaufprogramm überzeugt. Dem amerikanischen Technologieriesen winken daher vor dem Wochenende deutliche Kursgewinne. Bei Analysten stießen die Nachrichten indes nicht auf ungeteilte Begeisterung.

Die reguläre US-Handelszeit am Donnerstag hatten die Aktien mit einem Plus von mehr als zwei Prozent beendet und damit schon Vorschuss-Lorbeeren erhalten. Der nachbörslich veröffentlichte Quartalsbericht lässt weitere Kursgewinne erwarten: Am Freitag ging es vor dem Handelsbeginn um 6,2 Prozent auf 183,81 US-Dollar hoch. Damit würden die Titel so viel kosten wie zuletzt Ende Februar.

Im bisherigen Jahresverlauf gab es für die erfolgsverwöhnten Aktionäre allerdings wenig Grund zur Freude: Mit einem Minus von gut 10 Prozent zählt Apple im New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial zu den größten Verlierern. Auch im technologielastigen Nasdaq 100 rangieren sie recht weit hinten.

Einen Grund dafür sehen Experten neben Sorgen in puncto des China-Geschäfts darin, dass Apple im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) - dem Modethema und Kurstreiber schlechthin in den vergangenen Monaten - anderen Technologieunternehmen hinterherhinkt. Das zeigt sich etwa darin, dass das wertvollste US-Börsenunternehmen Microsoft Apple bei der Marktkapitalisierung inzwischen ein gutes Stück hinter sich lässt: Auf Basis der gestrigen Schlusskurse ist der Softwaregigant knapp 3 Billionen US-Dollar wert - und damit 300 Milliarden Dollar mehr als der ehemalige Krösus Apple. Für 2024 stehen bei Microsoft bisher Kursgewinne von knapp 6 Prozent zu Buche.

Zudem hat Nvidia mit einem Börsenwert von 2,2 Billionen Dollar inzwischen Google-Mutter Alphabet überholt und auch auf die beiden Platzhirsche ordentlich Boden gutgemacht. Der früher für seine Grafikkarten bekannte Halbleiterhersteller gilt als einer der Pioniere, wenn nicht das Vorzeigeunternehmen schlechthin im Bereich KI. Seit Jahresbeginn hat die Nvidia-Aktie rund 73 Prozent zugelegt.

Apple berichtete für das zweite Geschäftsquartal wegen schlechterer iPhone-Verkäufe einen Umsatzrückgang, stellte für das laufende Quartal aber einen Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Auffällig ist dabei, dass Apple im Geschäft mit Dienstleistungen und iPad-Tablets jeweils zweistellig wachsen will, aber keine Ziele für das mit Abstand wichtigste Unternehmensprodukt iPhone nannte. Zudem kündigte Apple Aktienrückkäufe im Volumen von bis zu 110 Milliarden Dollar an - das bisher größte Programm dieser Art in der Geschichte des Unternehmens.

Apple habe im vergangenen Quartal nicht so schlecht wie befürchtet abgeschnitten und für das laufende Quartal ein überraschend hohes Umsatzwachstum in Aussicht gestellt, lobte JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee. Das sei eine gute Basis für die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr, zumal sich der Fokus nun auf die in den kommenden Jahren anstehenden Unternehmensneuerungen im Bereich KI richte. Die Stärke im Service- und iPhone-Geschäft zerstreue die Bedenken etwa hinsichtlich des zunehmenden Wettbewerbs durch Huawei in China, ergänzte Experte Michael Ng von der US-Investmentbank Goldman Sachs.

Vorsichtiger fällt indes das Fazit der Schweizer Großbank UBS aus. Nach zuletzt schwachen Branchendaten insbesondere aus China und angesichts der negativen Anlegerstimmung könnten zwar die moderat übertroffenen Erwartungen mit dem iPhone und Dienstleistungen sowie der erwartungsgemäße Ausblick zunächst stützen, meint Analyst David Vogt. Allerdings rechne er nach einer kurzen Erleichterung mit einer Seitwärtsbewegung der Aktie. Denn für das kommende iPhone 16 zeichne sich ein ähnlich verhaltener Absatztrend ab wie für das Vorgängermodell. Die Konsensschätzung für den Gewinn je Aktie 2025 erscheine vor diesem Hintergrund zu optimistisch und die Aktie hoch bewertet.

Mit der Service-Sparte habe es Licht gegeben, mit vielen anderen Produkte aber auch Schatten, meint Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Insofern sprach er von einem durchwachsenen Bild, auch wenn die Zahlen an sich leicht über den Markterwartungen gelegen hätten. Mit Spannung erwartet werde eine Entwicklerkonferenz am 10. Juni, vor allem im Hinblick auf die Apple-Strategie im Bereich KI./gl/lew/mis

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach Senkung der Jahresziele sind die Stammaktien von Sixt am Freitagnachmittag auf das tiefste Niveau seit Herbst 2020 abgesackt. Die Papiere sanken prozentual zweistellig auf 78,95 Euro und liegen damit im laufenden Jahr 22 Prozent im Minus.

Sixt peilt nur noch ein Konzernergebnis vor Steuern (EBT) von 350 bis 450 Millionen Euro an. Bisher wurden 400 bis 520 Millionen angestrebt. Für das zweite Halbjahr erwartet der Vorstand allerdings Besserung und bleibt auch bei seiner Umsatzprognose./ag/jha/

PARIS (dpa-AFX) - Nach einem anfänglichen Kurssprung auf ein Hoch seit gut einem Jahr bei 27,36 Euro haben die Aktien der Societe Generale am Freitag doch noch deutlich nachgegeben. Am frühen Nachmittag notierten sie mit noch 24,44 Euro gut 5 Prozent unter ihrem Vortagesschluss.

Zwar sei die Kostenkontrolle im ersten Quartal ermutigend gewesen und die Bank habe die Erwartungen übertroffen, erklärte Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC Capital in einer Studie. Allerdings biete der überraschend hohe Ertragsanstieg in den volatileren und weniger gut vorhersehbaren Geschäftsbereichen weniger Basis für künftiges Wachstum./mis/jha/

(neu: Kurs, mehr Analysten und Details)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Henkel hat sich bereits nach dem ersten Quartal höhere Jahresziele für Umsatz und Profitabilität gesetzt. Bei den Anlegern kam dies am Freitag sehr gut an, die Aktien der Düsseldorfer erklommen mit 79,92 Euro das höchste Niveau seit Anfang 2022. Dabei gewannen sie 8 Prozent und überholten Beiersdorf -Aktien im bisherigen Jahresverlauf. Zuletzt betrug das Plus bei Henkel noch 6,5 Prozent.

Im Konsum-Bereich sei es im ersten Quartal besser gelaufen als gedacht, schrieb RBC-Experte James Edwardes Jones in einer ersten Reaktion. Dass neben dem Umsatz- auch das Margenziel angehoben wurde, sei zu diesem Zeitpunkt bemerkenswert. "Es ist nun klar, dass sich die Profitabilität gut erholt", so der Analyst.

Die Marktschätzungen für den Gewinn des Konsumgüterherstellers dürften im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen, erklärte Branchenkenner Olivier Nicolai von Goldman Sachs. Für Guillaume Delmas von der Schweizer Bank UBS gilt es derweil noch zu klären, ob der neue Umsatzausblick nur die Folge zusätzlicher Preis-Aktionen ist oder aus Verbesserungen des Absatzwachstums resultiert.

Auch dem europäischen Branchenindex halfen die Henkel-Prognosen. Er war mit plus anderthalb Prozent unter den Favoriten im Sektortableau./ag/mis/jha/

KOPENHAGEN/NEW YORK (dpa-AFX) - Die in den letzten Monaten sehr stark gelaufenen Aktien von Novo Nordisk sind am Freitag nach Studiendaten eines Wettbewerbers unter Druck geraten. Die Papiere des Pharmakonzerns fielen zuletzt um knapp fünf Prozent auf 832 dänische Kronen und setzten sich damit an das Ende des Auswahlindex Stoxx Europe 50 . Dieser bewegte sich zuletzt kaum vom Fleck.

Äußerungen des US-Konkurrenten Amgen zu einem Medikament gegen Fettleibigkeit gaben Börsianern zufolge Anlass zur Sorge über eine mögliche neue Konkurrenz in diesem schnell wachsenden Bereich. Der Vorstandsvorsitzende von Amgen sagte, er sei "sehr ermutigt" durch die ersten Ergebnisse einer entsprechenden klinischen Studie. Die Anteilsscheine von Amgen schnellten im vorbörslichen US-Handel um 14 Prozent hoch.

Bereits am Donnerstag hatten die Aktien von Novo Nordisk fast drei Prozent verloren, nachdem die Verkäufe seines Medikaments zur Gewichtsreduzierung Wegovy die hohen Erwartungen der Analysten verfehlt hatten./la/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere von Daimler Truck haben am Freitag mit deutlichen Kurseinbußen auf die Quartalsveröffentlichung des Nutzfahrzeugbauers reagiert. Zur Eröffnung sackten sie um mehr als 7 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende Februar ab. Zuletzt wurden die Aktien der Stuttgarter als Dax -Schlusslicht 5,1 Prozent tiefer bei 40,40 Euro gehandelt, nachdem sie im vorbörslichen Handel noch deutlich zugelegt hatten. Aussagen zur schwierigen Entwicklung in Europa führten bei den Anlegern zur Zurückhaltung. Im bisherigen Jahresverlauf stehen die Titel mit einem Kursanstieg von knapp 19 Prozent aber immer noch sehr gut da.

Der Umsatz der Stuttgarter lag leicht über dem Vorjahreswert und das operative Ergebnis legte unerwartet deutlich um 4 Prozent zu. Auch die Profitabilität im Industriegeschäft - also ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet - entwickelte sich besser als prognostiziert. Die Jahresziele wurden bestätigt.

Der Lkw-Hersteller sei stark ins Jahr gestartet, lobten unisono die Analysten von JPMorgan und Jefferies. Allerdings habe der Konzern darauf hingewiesen, dass der Gegenwind in Europa zunehme, gab JPMorgan-Experte Jose Asumendi zu bedenken. RBC-Analyst Nick Housden sprach von insgesamt soliden Resultaten. Daimler Truck bleibe aufgrund der starken Position in Nordamerika sein bevorzugter Wert unter den Lkw-Konzernen. Das immer schwieriger werdende Geschäft in Europa sei jedoch ein negativer Aspekt./edh/men/jha/

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Daimler Truck nach Zahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 61 Euro belassen. Der Lastwagenhersteller habe mit dem bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Nick Housden in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Auftragseingänge stützten. Der Experte sprach von insgesamt soliden Resultaten. Daimler Truck bleibe aufgrund der starken Position in Nordamerika sein bevorzugter Wert unter den Lkw-Konzernen. Der zunehmende Gegenwind in Europa sei jedoch ein negativer Aspekt./ajx/gl

Veröffentlichung der Original-Studie: 03.05.2024 / 02:09 / EDT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 03.05.2024 / 02:09 / EDT

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KIEW (dpa-AFX) - Ungeachtet des orthodoxen Osterfests, das am Sonntag sowohl in der Ukraine als auch in Russland gefeiert wurde, haben russische Einheiten ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fortgesetzt. Insgesamt seien am Ostersonntag 103 Kampfhandlungen registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew am Abend in seinem Lagebericht mit. Absoluter Brennpunkt sei das Gebiet westlich von Bachmut und Awdijiwka in der Ostukraine gewesen, in dem die ukrainischen Verteidiger 56 russische Angriffe, unterstützt von Artilleriefeuer, abschlugen. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Über eventuelle Verluste beider Seiten lagen zunächst keine Angaben vor.

Die ukrainischen Militärs berichteten zudem von zahlreichen russischen Luftangriffen, unter anderem auf die Großstadt Charkiw im Osten des Landes. Dort wurden nach neuesten Angaben der örtlichen Militärverwaltung mindestens 15 Menschen verletzt. Insgesamt seien 100 russische Luftangriffe sowohl auf ukrainische Stellungen an den Fronten als auch zivile Wohngebiete gemeldet worden. "Infolge dieser terroristischen Angriffe hat es leider Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben", heißt es in dem Bericht des Generalstabs./cha/DP/mis

BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Chef Friedrich Merz erwartet angesichts von Umfragewerten um die 30 Prozent vom CDU-Parteitag eine Debatte darüber, wie mehr Wählerinnen und Wähler erreicht werden können. "Das wird sicherlich morgen und auch am Dienstag ein Thema in der Diskussion sein: Wie gut stellen wir uns auf, dass wir wirklich das Wählerpotenzial, das wir haben, voll ausschöpfen", sagte Merz am Sonntag bei einem Rundgang durch die Parteitagshalle in Berlin. Zuvor hatte der in der Partei eher Mitte-links verortete schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther gefordert, die CDU solle sich wieder stärker an der Politik der früheren CDU-Kanzlerin Angela Merkel orientieren.

Der engste Führungszirkel der CDU um Merz traf am Sonntag letzte Vorbereitungen für das am Montag beginnende dreitägige Treffen der 1001 Delegierten unter dem Motto "Zukunft gemeinsam gewinnen".

Merz, der auch Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, sagte mit Blick auf Günther: "Ich bin über jeden Wortbeitrag und über jeden Beitrag in der Partei dankbar, der sich genau diesem Ziel verpflichtet fühlt." Merkel hatte Merz im Jahr 2002 vom Vorsitz der Unionsfraktion verdrängt. Seitdem gilt das Verhältnis als schwer belastet. Einer Einladung zum CDU-Parteitag will Merkel wie auch schon in früheren Jahren nicht folgen. Merz wird von Kritikern vorgehalten, die CDU konservativer als unter Merkel ausgerichtet zu haben.

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sah die Wortmeldung des Kieler Regierungschefs "total entspannt", wie er nach den Beratungen von Vorstand und Präsidium betonte. "Dass Daniel Günther an der einen oder anderen Stelle sagt, er könnte sich vielleicht hier und da auch einen anderen Kurs vorstellen, ist doch völlig legitim. Deswegen treffen wir uns doch jetzt auf dem Bundesparteitag." In den Sitzungen von Bundesvorstand und Präsidium hätten Günthers Aussagen keine Rolle gespielt.

Das bestätigte auch Parteichef Merz in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Die Frage, die Günther thematisiert habe, werde von allen in der Union gemeinsam geführt. "Wir ringen um Mehrheiten und wir versuchen, ein Wählerpotenzial zu erreichen und auszuschöpfen, das sich grundsätzlich vorstellen kann, die CDU und in Bayern die CSU zu wählen." Da sei man ganz gut vorangekommen, aber noch nicht da, wo man sein wolle.

Linnemann ging davon aus, dass es beim Bundesparteitag eine kontroverse Debatte am ehesten über die Frage der Rückkehr zur Wehrpflicht oder der Einführung eines Gesellschaftsjahres geben werde. Das könnte das "Ventil" sein, das jeder Parteitag brauche.

Günther: Merkels Kurs der Mitte Erfolgsrezept

Günther hatte den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt: "Viele, die unter Merkel CDU gewählt haben, erreichen wir im Moment nicht ? aber sie sind nicht unerreichbar." Es gebe viele unzufriedene Grünen-Wähler, die wechselbereit wären. "Angela Merkels Kurs der Mitte war ihr Erfolgsrezept." Die Ampel habe in der Bevölkerung einen miserablen Ruf. "In einer solchen Lage müsste die Union eigentlich besser dastehen als im Moment." In bundesweiten Umfragen steht die Union bei etwa 29 bis 32,5 Prozent. Bei der Wahl 2021 hatte sie nur 24,1 Prozent erreicht.

Merz: Grüne verantwortungsbewusster als SPD

In der Union wurden unterschiedliche Einschätzungen zu möglichen künftigen Koalitionspartnern laut. Merz sagte dem "Tagesspiegel": "Die perfiden Versuche, uns mit dem Attribut "rechts" gemeinsam mit der AfD zu attackieren, kommen nur von der SPD. Die Grünen agieren in dieser Hinsicht sehr viel verantwortungsbewusster." Bei einem Treffen der SPD-Spitze habe man den "Kampf gegen rechts" zur Hauptaufgabe erklärt - "und die CDU natürlich gleich mitgemeint". Das widerspreche einer Verabredung mit den SPD-Chefs Saskia Esken und Lars Klingbeil, im Kampf gegen Rechtsextremismus zusammenzustehen.

Linnemann sagte der "Bild am Sonntag", grundsätzlich müsse die CDU zwar mit allen können, aber: "Mit diesen Grünen hätte es nie einen Koalitionsvertrag mit der CDU gegeben. Sie verunsichern einfach das komplette Land." Merz hat nicht ausgeschlossen, nach der nächsten Bundestagswahl auch mit den Grünen Gespräche über eine Koalition zu führen - anders als CSU-Chef Markus Söder.

Laumann: CDU sollte sich stärker um Soziales kümmern

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann forderte seine Partei auf, auf Bundesebene einen stärkeren Fokus auf die Sozialpolitik zu legen. "Ich würde mich sehr dafür einsetzen, dass das Sozialressort endlich mal bei der Union ist. Es ist doch so, dass dieser Politikbereich in Koalitionsverhandlungen allzu schnell dem Koalitionspartner gegeben wird", sagte er der Mediengruppe Bayern. Bislang seien die Interessen der Arbeitnehmer im CDU-Vorstand nicht ausreichend vertreten. Laumann will am Montag einer der Stellvertreter von Merz werden.

Wüst stellt sich hinter Merz

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der neben Merz und Söder als möglicher Unions-Kanzlerkandidat gilt, lobte den CDU-Chef. Auf die Frage der "Welt am Sonntag", ob die CDU ein "Merz-Problem" habe und einen Vorsitzenden, der Umfragewerte nach unten ziehe, sagte Wüst: "Nein, die CDU hat dieses Problem nicht. Friedrich Merz hat der CDU nach der verlorenen Bundestagswahl wieder Stabilität gegeben." Über mögliche Koalitionen sagte er: "Wir dürfen uns bei den Optionen, die Koalitionen aus der demokratischen Mitte heraus bieten, nicht verengen."

Spahn wirbt für selbstbewussten Kurs

Präsidiumsmitglied Jens Spahn warb für einen selbstbewussten Kurs, um bei einer künftigen Regierungsbildung ohne SPD und Grüne auszukommen. "Wir wollen eine bürgerliche Politik, eine Politik, die Leistung wertschätzt, die wertebasiert ist, die auf Marktwirtschaft setzt. Und die geht nun mal mit Grünen und SPD schlecht. Das sind immer Kompromisse nach links", sagte Spahn der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er ergänzte: "Wenn die Grünen wieder koalitionsfähig werden wollen, müssen sie sich ziemlich verändern."

Wahlen und Grundsatzprogramm

Bei den für Montag geplanten turnusgemäßen Vorstandswahlen steht die erste Wiederwahl des 68 Jahre alten Merz im Mittelpunkt. Der Sauerländer, der auch Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, war 2022 erst im dritten Anlauf zum Nachfolger von Merkel gewählt worden, die die Partei bis 2018 geführt hatte.

Am Dienstag will sich die CDU nach dem Machtverlust von 2021 mit einem neuen Grundsatzprogramm inhaltlich neu aufstellen. Das derzeitige Programm stammt noch aus dem Jahr 2007, der Zeit der 16-jährigen Ära Merkels.

Im knapp 70 Seiten langen Programmentwurf plädiert die CDU für einen "weltoffenen Patriotismus" und bekennt sich zu einer deutschen "Leitkultur". Zu dieser gehörten Grund- und Menschenrechte, Respekt und Toleranz, Kenntnisse der Sprache und Geschichte sowie das Anerkennen des Existenzrechts Israels. Nur wer sich zur Leitkultur bekenne, könne Deutscher werden./bk/DP/mis

KAIRO/GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Eine weitere Runde der indirekten Verhandlungen über den Gaza-Krieg ist am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu Ende gegangen. Dies teilte die islamistische Hamas am Sonntag in ihrem Telegram-Kanal mit. Ihre Delegation habe eine Antwort auf die Vorschläge der Vermittler überbracht und sie mit den Vertretern Ägyptens und Katars erörtert. Die Delegation wollte am Sonntagabend aus Kairo abreisen und sich mit den Führern der Organisation in Katar beraten.

Die Verhandlungsrunde hatte am Samstag begonnen. Israel hatte keine Abordnung entsandt. Die Führung in Jerusalem wollte abwarten, ob die Hamas den jüngsten Vorschlag der Vermittler annimmt, zu denen auch die USA zählen. Dieser sieht eine mehrstufige Abmachung zwischen Israel und der Hamas vor, die zur Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der Hamas, der Freilassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen sowie zu einer Beendigung des Gaza-Kriegs führen soll.

Die Hamas betonte in ihrer Mitteilung vom Sonntag, dass sie die Verhandlungen "im positiven Geist und verantwortungsvoll" führe. Ein Durchbruch scheint sich aber nicht abzuzeichnen. Die Islamisten beharren auf einem Abkommen, in dem sich Israel von vornherein zur Beendigung des Krieges und zum vollständigen Abzug seiner Truppen aus dem Gazastreifen verpflichtet. Israel lehnt aber eine derartige Verpflichtung ab und möchte sich weitere militärische Handlungsmöglichkeiten vorbehalten.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübt hatten. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen steht Israel international in der Kritik./edr/gm/DP/mis

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Der wichtigste Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern aus Israel in den Gazastreifen ist nach einem Raketenangriff der islamistischen Hamas vorübergehend für humanitäre Transporte geschlossen worden. Der militärische Arm der palästinensischen Terrororganisation reklamierte den Angriff auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom am Sonntag für sich. Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in einer Mitteilung der Kassam-Brigaden.

Nach Angaben der israelischen Armee feuerte die Hamas zehn Raketen auf die Ortschaft Kerem Schalom nahe der Grenze zum Gazastreifen ab. Das Militär bombardierte im Anschluss nach eigenen Angaben im Gazastreifen den Ort in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu Ägypten, von dem der Angriff ausgegangen war. In israelischen Medien gab es nach dem Beschuss Berichte über mehrere Verletzte, zu denen sich die Behörden zunächst nicht äußerten.

Der Chef des UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA), Philippe Lazzarini, verlangte auf der Plattform X, vormals Twitter, eine unabhängige Untersuchung des Beschusses durch "bewaffnete palästinensische Gruppen". Für die "unverhohlene Missachtung" von Helfern, deren Einsätzen und Einrichtungen, die allesamt nach internationalem Recht geschützt seien, müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Lazzarini forderte von Israel das Ermöglichen der Hilfslieferungen im gesamten Gazastreifen. An die "Hamas und andere bewaffnete Gruppen" appellierte er, keine für humanitäre Zwecke genutzten Grenzübergänge anzugreifen./le/gm/DP/mis

PARIS (dpa-AFX) - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ist zum Auftakt seiner Europareise in Frankreich eingetroffen. Der französische Premierminister Gabriel Attal empfing Xi und dessen Ehefrau Peng Liyuan am Sonntagnachmittag am Pariser Flughafen Orly.

Am Montag trifft Xi dann mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen. Themen sind laut dem Élyséepalast unter anderem der Krieg in der Ukraine, die Lage in Nahost, der Klimaschutz und die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Vor dem Eintreffen Xis versammelten sich in der französischen Hauptstadt etliche Kritiker des 70-Jährigen und forderten ein "freies Tibet". Der völkerrechtliche Status der autonomen chinesischen Region im Hochland des Himalayas ist umstritten. Chinas Führung unterdrückt Unabhängigkeitsbestrebungen der etwa fünf bis sieben Millionen Tibeter./rbo/DP/mis

KIEW (dpa-AFX) - Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind am Sonntag nach ersten Berichten mindestens zehn Menschen verletzt worden. Mehrere Explosionen erschütterten Wohngebiete in der Stadtmitte, teilte der regionale Militärverwalter Oleh Sinegubow auf der Plattform Telegram mit. "Derzeit behandeln Ärzte zehn Personen an zwei Orten, die beschossen wurden." Nach ersten vorläufigen Berichten soll die russische Luftwaffe Gleitbomben eingesetzt haben.

Erst am Samstag waren mehrere Ortschaften in der Umgebung von Charkiw Ziel russischer Artillerieüberfälle. In der Nacht zum Sonntag wurde die Großstadt von sogenannten Kamikazedrohnen angegriffen. Dabei seien drei Wohngebäude in Brand geraten, teilte Bürgermeister Ihor Terechow am Sonntag auf Telegram mit./cha/DP/mis

KIEW (dpa-AFX) - Russlands Armee hat eigenen Angaben zufolge vollständig die Kontrolle über den Ort Otscheretyne im ostukrainischen Gebiet Donezk erlangt. Die eigene taktische Lage sei dadurch verbessert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Sonntag mit. Bereits zuvor hatte das ukrainische Militär einen Durchbruch der Russen bei Otscheretyne gemeldet und erklärt, dass die feindlichen Truppen sich in der kleinen Ortschaft festgesetzt hätten. Beobachter gehen davon aus, dass die russische Armee nun in die recht nahe gelegene Stadt Tschassiw Jar vorrücken will.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen eine groß angelegte russische Invasion. Moskau will dabei unter anderem das ostukrainische Gebiet Donezk vollständig besetzen, das es zwar völkerrechtswidrig annektiert hat, aber bislang nicht komplett kontrolliert./haw/DP/mis

KIEW (dpa-AFX) - Anlässlich des orthodoxen Osterfests hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seinen Landsleuten Mut zugesprochen. Gott stehe in diesem Krieg aufseiten der von Russland angegriffenen Ukraine, sagte Selenskyj in einer Videobotschaft, die das Präsidialamt in Kiew am Sonntag veröffentlichte. "Mit einem solchen Verbündeten wird das Leben definitiv über den Tod siegen." Er rief darüber hinaus zum Gebet für ukrainische Soldaten auf, die dieses Osterfest erneut in den Schützengräben an der Front verbringen müssen.

In der Ukraine feiern - ebenso wie in Russland - viele orthodoxe Christen nach dem julianischen Kalender Ostern erst am 5. Mai. Andere christliche Feiertage hingegen hat das angegriffene Land im Zuge des Angriffskriegs an den Kalender westlicher Kirchen angepasst. So ist Weihnachten mittlerweile vom 7. Januar auf den 25. Dezember vorverlegt worden./haw/DP/mis

TEL AVIV (dpa-AFX) - Israel wird den Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu fortsetzen, bis alle Ziele erreicht sind. Mit Blick auf die Verhandlungen in Kairo über eine neue Feuerpause und Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge sagte Netanjahu am Sonntag in einer Videobotschaft: "Eine Kapitulation gegenüber den Forderungen der Hamas wäre eine furchtbare Niederlage für den Staat Israel."

Es wäre ein Sieg für "die Hamas, den Iran, die gesamte Achse des Bösen", erklärte der Regierungschef weiter. Würde Israel auf diese Weise Schwäche zeigen, werde es nur den nächsten Krieg näherbringen "und den nächsten Friedensvertrag in die Ferne rücken lassen", warnte er. "Bündnisse schließt man nicht mit dem Schwachen und dem Besiegten, Bündnisse schließt man mit dem Starken und dem Sieger."

Bei den Verhandlungen in Kairo habe Israel Flexibilität gezeigt, die Hamas verharre hingegen auf ihren "radikalen Forderungen, allen voran die Forderung, dass wir alle unsere Truppen aus dem Gazastreifen abziehen, den Krieg beenden und die Hamas an der Macht belassen".

Nach dem Massaker am 7. Oktober mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Organisationen verübt hatten, hatte Israel die vollständige Zerstörung der Hamas als Kriegsziel angekündigt. Weiteres Ziel ist die Freilassung von mehr als 100 verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Israel reagierte auf das Massaker mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der hohen Zahl ziviler Opfer und der katastrophalen Lage im Gazastreifen ist Israel international in die Kritik geraten. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden binnen sieben Monaten 34 683 Menschen im Gazastreifen getötet und mehr als 78 000 weitere verletzt. Die Zahlen, die nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden, lassen sich nicht unabhängig überprüfen./le/DP/mis

GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Der militärische Arm der palästinensischen Terrororganisation Hamas hat am Sonntag Raketenangriffe auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom für sich reklamiert. Ziel seien israelische Truppen gewesen, hieß es in der Mitteilung der Kassam-Brigaden. Der Übergang dient zur Einfuhr humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen, in dem nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen Hunger unter der Bevölkerung herrscht.

Nach Angaben der israelischen Armee gab es Raketenalarm in der Ortschaft Kerem Schalom nahe der Grenze zum Gazastreifen. Die Nachrichtenseite ynet schrieb, es seien rund zehn Raketen aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auf Kerem Schalom abgefeuert worden. Es gab Berichte über mehrere Verletzte./le/DP/mis

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