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NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft haben am Freitag in New York eine Rally im Technologiesektor ausgelöst. Anleger setzten doch wieder auf einen andauernden Boom mit Künstlicher Intelligenz. Bedenken an der Bewertung der großen Branchenkonzerne, wie sie am Vortag von Meta geschürt wurden, konnten zunächst wieder abgehakt werden.

Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine Gewinne vor allem im frühen Handel aus. Über die Ziellinie ging er 1,65 Prozent höher bei 17 718,30 Punkten. Der marktbreit gefasste S&P 500 kam auf ein Plus von 1,02 Prozent auf 5099,96 Zähler. Auch der Dow Jones Industrial schloss mit 0,40 Prozent in der Gewinnzone. Mit 38 239,66 Punkten kam das Kursbarometer der Wall Street auf ein Wochenplus von 0,7 Prozent. Für den Nasdaq 100 ging es auf Wochensicht um vier Prozent nach oben.

Alphabet und Microsoft überzeugten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern und trieben die Alphabet-Aktien auf ein Rekordhoch. Die Google -Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb der JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar.

Im Bereich Künstliche Intelligenz gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth weiter. Ähnliches gab es am Vortag von Meta zu hören, allerdings hatten die Anleger da noch sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Während die Meta-Aktien am Freitag weiter fielen, sah die Welt bei Alphabet nun ganz anders aus, wie der Kurssprung um zehn Prozent zeigt.

Auch Microsoft gab ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI und Cloud auszahlen. Bei der Aktie ging es mit einem Anstieg um 1,8 Prozent jedoch etwas weniger rasant zu. Das Gegenteil passierte bei Intel mit einem Kurseinbruch um gut neun Prozent. Der Prozessorhersteller enttäuschte mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal.

Erfreuliches gab es im Internet-Sektor noch von Snap zu berichten, hier schnellte die Aktie um 27 Prozent auf den höchsten Stand seit Dezember 2023. Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat begeisterte mit einem deutlichen Umsatzplus im vergangenen Quartal.

Abseits der Tech-Werte gab es Zahlen von Ölfirmen. Bei Chevron reagierten die Anleger letztlich gelassen auf enttäuschende Zahlen, wie der Dreh ins Plus mit 0,4 Prozent zeigte. Der Kurs des Konkurrenten Exxon Mobil dagegen sackte um 2,8 Prozent ab. Der Ölriese blieb beim Gewinn je Aktie klar hinter den Erwartungen zurück.

Die insgesamt gut verlaufende Berichtssaison überlagerte am Freitag generell die Neuigkeit, dass die Inflation in den USA hartnäckig bleibt. Der am Preisindex PCE gemessene Preisauftrieb fiel dort im März höher aus als erwartet. Constantin Lüer von der NordLB betonte, die Daten zementierten wohl die Haltung der Fed, den Leitzins nicht vorschnell senken zu wollen. Er fügte aber hinzu, dass diese Erkenntnis nicht wirklich neu sei.

Der Kurs des Euro pendelte weiter um die Marke von 1,07 US-Dollar gependelt. Zuletzt wurden exakt 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0714 (Donnerstag: 1,0720) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9333 Euro.

Am Anleihemarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen um 0,20 Prozent auf 107,58 Punkte zu. Die Rendite für Staatspapiere mit dieser Laufzeit fiel im Gegenzug auf 4,67 Prozent./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft haben am Freitag in New York eine Rally im Technologiesektor ausgelöst. Anleger setzten doch wieder auf einen andauernden Boom mit Künstlicher Intelligenz. Bedenken an der Bewertung der großen Branchenkonzerne, wie sie am Vortag von Meta geschürt wurden, konnten zunächst wieder abgehakt werden.

Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine Gewinne vor allem im frühen Handel aus. Über die Ziellinie ging er 1,65 Prozent höher bei 17 718,30 Punkten. Der marktbreit gefasste S&P 500 kam auf ein Plus von 1,02 Prozent auf 5099,96 Zähler. Auch der Dow Jones Industrial schloss mit 0,40 Prozent in der Gewinnzone. Mit 38 239,66 Punkten kam das Kursbarometer der Wall Street auf ein Wochenplus von 0,7 Prozent. Für den Nasdaq 100 ging es auf Wochensicht um vier Prozent nach oben./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft haben am Freitag in New York eine Rally im Technologiesektor ausgelöst. Anleger setzten doch wieder auf einen andauernden Boom mit Künstlicher Intelligenz. Bedenken an der Bewertung der großen Branchenkonzerne, wie sie am Vortag von Meta geschürt wurden, konnten zunächst wieder abgehakt werden.

Der technologielastige Nasdaq 100 baute seine Gewinne im Verlauf aus. Zwei Stunden vor Schluss stand er 1,87 Prozent höher bei 17 756,30 Punkten. Der marktbreit gefasste S&P 500 kam auf ein Plus von 1,26 Prozent auf 5111,82 Zähler. Auch der Dow Jones Industrial bewegte sich mit 0,61 Prozent in der Gewinnzone. Mit aktuell 38 318,10 Punkten winkt ihm auf Wochensicht ein Anstieg um 0,9 Prozent. Für den Nasdaq 100 ist es in dieser Zeit um mehr als vier Prozent nach oben gegangen.

Alphabet und Microsoft überzeugten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern und trieben die Alphabet-Aktien auf ein Rekordhoch. Die Google -Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb der JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar.

Im Bereich Künstliche Intelligenz gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth weiter. Ähnliches gab es am Vortag von Meta zu hören, allerdings hatten die Anleger da noch sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Während die Meta-Aktien am Freitag weiter fielen, sah die Welt bei Alphabet nun ganz anders aus, wie der Kurssprung um zehn Prozent zeigt.

Auch Microsoft gab ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI und Cloud auszahlen. Bei der Aktie ging es mit einem Anstieg um 2,7 Prozent jedoch etwas weniger rasant zu. Das Gegenteil passierte bei Intel mit einem Kurseinbruch um etwa zehn Prozent. Der Prozessorhersteller enttäuschte mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal.

Erfreuliches gab es im Internet-Sektor noch von Snap zu berichten, hier schnellte die Aktie um 29 Prozent auf den höchsten Stand seit Dezember 2023. Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat begeisterte mit einem deutlichen Umsatzplus im vergangenen Quartal.

Abseits der Tech-Werte gab es Zahlen von Ölfirmen. Bei Chevron fiel das Minus wegen enttäuschender Zahlen noch relativ milde aus. Der Kurs des Konkurrenten Exxon Mobil sackte stärker um 2,5 Prozent ab. Das Unternehmen blieb beim Gewinn je Aktie klar hinter den Erwartungen zurück.

Die insgesamt gut verlaufende Berichtssaison überlagerte am Freitag generell die Neuigkeit, dass die Inflation in den USA hartnäckig bleibt. Der am Preisindex PCE gemessene Preisauftrieb fiel dort im März höher aus als erwartet. Constantin Lüer von der NordLB betonte, die Daten zementierten wohl die Haltung der Fed, den Leitzins nicht vorschnell senken zu wollen. Er fügte aber hinzu, dass diese Erkenntnis nicht wirklich neu sei./tih/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag dank positiver US-Impulse seinen deutlichen Vortagsverlust wettgemacht. Er baute im Handelsverlauf seinen Gewinn aus und schloss 1,36 Prozent fester mit 18 161,01 Punkten. Damit verbuchte der deutsche Leitindex nach drei Verlustwochen wieder ein Wochenplus von 2,4 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen beendete den Tag mit einem Anstieg um 0,51 Prozent auf 26 175,48 Punkte.

Bereits am Donnerstag nach US-Börsenschluss hatten die Geschäftszahlen von zwei Tech-Schwergewichten für gute Stimmung gesorgt. "Nach den starken Quartalsberichten von Alphabet und Microsoft ist die Enttäuschung über den Meta-Ausblick vergessen", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit." Auffällig hohe Handelsumsätze sprächen ohnehin dafür, dass die erneute Korrektur von vielen zum Nachkaufen genutzt worden sei.

Robert Halver von der Baader Bank rät den Anlegern, bei Rückschlägen auch weiterhin zuzugreifen. Denn "insgesamt sind die Negativpunkte an den Börsen bekannt und werden nicht dramatisiert"

Davon profitierten am Freitag auch die europäischen und amerikanischen Handelsplätze. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich 1,4 Prozent fester ins Wochenende. In Paris und London zeigten die Kurstafeln ebenfalls klare Gewinne an. Der technologielastige US-Index Nasdaq 100 zog sogar um 1,6 Prozent an, wogegen es beim von traditionellen Branchen geprägten Leitindex Dow Jones Industrial nur für ein moderates Plus reichte.

Am deutschen Markt stach Flatexdegiro mit einem Kurssprung von 22 Prozent heraus, was den Spitzenplatz im Nebenwerte-Index SDax bedeutete. Der Online-Broker wird nach einem starken Start ins Jahr etwas optimistischer. Der Anstieg beim Umsatz und Gewinn wird jetzt eher am oberen Ende der Prognosespanne erwartet.

Zu den größten Gewinnern im MDax zählte Thyssenkrupp mit plus 6,2 Prozent. Die Aktien wurden von der sich abzeichnenden Lösung für das Stahlgeschäft beflügelt. Der Konzern einigte sich mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky darauf, dass dessen Holding EPCG zunächst 20 Prozent an der Sparte Thyssenkrupp Steel Europe übernimmt. Über die Konditionen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Zudem wird über die Übernahme von weiteren 30 Prozent am Stahlgeschäft verhandelt. Ziel sei weiterhin die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem beide Partner je 50 Prozent hielten. Auch bei Analysten stieß die Nachricht auf Beifall.

Die Titel des Waferherstellers Siltronic holten ihren von einer Prognosesenkung ausgelösten, elfprozentigen Kursrutsch fast komplett wieder auf. Am Ende verloren sie noch 0,9 Prozent. Neben Schnäppchenjägern stützte die insgesamt positive Stimmung im breiten Technologiesektor.

Am MDax-Ende sackten die Anteilsscheine von Delivery Hero um 16 Prozent ab. Hier belasteten Sorgen vor Konkurrenz in Saudi-Arabien nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg über einen Markteintritt der chinesischen Meituan. In Hongkong seien die Chinesen bereits in sehr kurzer Zeit zur Nummer zwei am Markt avanciert, kommentierte Bernstein-Expertin Annick Maas.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0686 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs noch auf 1,0714 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag auf 2,64 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 123,71 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,42 Prozent auf 130,24 Punkte./gl/ngu

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag dank positiver US-Impulse seinen deutlichen Vortagsverlust wettgemacht. Er baute im Handelsverlauf seinen Gewinn aus und schloss 1,36 Prozent fester mit 18 161,01 Punkten. Damit verbuchte der deutsche Leitindex nach drei Verlustwochen wieder ein Wochenplus von 2,4 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen beendete den Tag mit einem Anstieg um 0,51 Prozent auf 26 175,48 Punkte.

Bereits am Donnerstag nach US-Börsenschluss hatten die Geschäftszahlen von zwei Tech-Schwergewichte für gute Stimmung gesorgt. "Nach den starken Quartalsberichten von Alphabet und Microsoft ist die Enttäuschung über den Meta-Ausblick vergessen", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit." Auffällig hohe Handelsumsätze sprächen ohnehin dafür, dass die erneute Korrektur von vielen zum Nachkaufen genutzt worden sei.

Robert Halver von der Baader Bank rät den Anlegern, bei Rückschlägen auch weiterhin zuzugreifen. Denn "insgesamt sind die Negativpunkte an den Börsen bekannt und werden nicht dramatisiert"./gl/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft stützen am Freitag in New York vor allem die Nasdaq-Börse. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Am Vortag hatte Meta noch für Bedenken gesorgt, dass die Bewertungen bei Technologiewerten ihr Limit erreicht haben könnten. Die neue Erkenntnis der Anleger lautet nun, dass der generelle Boom mit Künstlicher Intelligenz noch immer intakt ist.

Während der technologielastige Index Nasdaq 100 im frühen Freitagshandel um 1,51 Prozent auf 17693,60 Punkte stieg, kam der marktbreit gefasste S&P 500 mit 5103,44 Zählern auf ein Plus von 1,09 Prozent. Der Dow Jones Industrial bewegte sich vergleichsweise moderat mit 0,54 Prozent im Plus. Mit aktuell 38 292,93 Punkten winkt ihm auf Wochensicht ein Anstieg um 0,8 Prozent. Für den Nasdaq 100 ist es in dieser Zeit mit fast vier Prozent viel deutlicher nach oben gegangen.

Alphabet und Microsoft überzeugten mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die Google -Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb der JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar.

Im Bereich Künstliche Intelligenz gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth weiter. Ähnliches gab es am Vortag von Meta zu hören, allerdings hatten die Anleger da noch sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Bei Alphabet sah die Welt nun anders aus, wie der Kurssprung um fast zehn Prozent zeigt.

Auch Microsoft gab ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI und Cloud auszahlen. Bei der Aktie ging es mit einem Anstieg um 2,6 Prozent jedoch etwas weniger rasant zu. Das Gegenteil passierte unterdessen bei Intel mit einem Kurseinbruch um mehr als zehn Prozent. Der Halbleiterkonzern enttäuschte mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal.

Erfreuliches gab es im Internet-Sektor noch von Snap zu berichten, hier schnellte die Aktie um 22 Prozent auf das höchste Niveau seit Dezember 2023. Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat begeisterte mit einem deutlichen Umsatzplus im vergangenen Quartal.

Abseits der Tech-Werte sorgten vor allem Zahlen von Ölfirmen für negativen Gesprächsstoff. Bei Chevron fiel das Minus wegen enttäuschender Zahlen mit 0,8 Prozent noch relativ milde aus. Der Kurs des Konkurrenten Exxon Mobil sackte wesentlich stärker um 3,4 Prozent ab. Das Unternehmen blieb beim Gewinn je Aktie klar hinter den Erwartungen zurück.

Mit Microsoft Schritt halten konnte an der Dow-Jones-Spitze die Aktie des Chemiekonzerns Dow Inc . Sie zog um 2,6 Prozent nach einer Hochstufung durch die US-Bank JPMorgan an. Analyst Jeffrey Zekauskas glaubt in seiner Studie an eine überdurchschnittliche Kursentwicklung des Chemiekonzerns, der ein Profiteur höherer Ölpreise sei und eine beständig hohe Dividendenrendite abwerfe.

Über die Quartalszahlen hinaus richteten die Anleger ihren Fokus auch auf den Preisindex PCE, der ein wichtiger Indikator für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed darstellt. Dies passte ins Bild der vergangenen Monate, dass die Inflation in den USA hartnäckig bleibt. Daher lässt sich die Fed mit einer Lockerung ihrer straffen Linie Zeit. Eine erste Zinssenkung wird derzeit frühstens im Spätsommer erwartet./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft stützen am Freitag in New York vor allem die Nasdaq-Börse. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Am Vortag hatte Meta noch für Bedenken gesorgt, dass die Bewertungen bei Technologiewerten ihr Limit erreicht haben könnten. Die neue Erkenntnis der Anleger lautet nun, dass der generelle Boom mit Künstlicher Intelligenz noch immer intakt ist.

Während der technologielastige Index Nasdaq 100 im frühen Freitagshandel um 0,94 Prozent auf 17 594,73 Punkte stieg, kam der marktbreit gefasste S&P 500 mit 5084,67 Zählern auf ein Plus von 0,72 Prozent. Der Dow Jones Industrial bewegte sich vergleichsweise moderat mit 0,25 Prozent im Plus. Mit aktuell 38 179,63 Punkten winkt ihm auf Wochensicht ein Anstieg um ein halbes Prozent. Für den Nasdaq 100 ist es in dieser Zeit mit mehr als drei Prozent viel deutlicher nach oben gegangen./tih/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Meteorologen prognostizieren steigende Temperaturen - und auch die Anleger dürfen in der neuen Woche auf Kursgewinne beim zuletzt wieder freundlichen Dax hoffen. Wie das Wetter könnte aber auch das Handelsgeschehen weiter Kapriolen schlagen. So stellt etwa Robert Halver von der Baader Bank "kein Un-, aber Aprilwetter an den Börsen" in Aussicht, solange die US-Notenbank Fed bei ihrer abwartenden Zinspolitik bleibe. Doch "insgesamt sind die Negativpunkte an den Börsen bekannt und werden nicht dramatisiert". Halver empfiehlt Anlegern, Kursrücksetzer für Zukäufe zu nutzen.

Marktexperte Andreas Lipkow erinnert daran, dass die laufende Berichtssaison ab Montag ordentlich Fahrt aufnimmt. Unter anderem informieren mit dem weltgrößten Onlinehändler Amazon und dem iPhone-Hersteller Apple am späten Dienstag - beziehungsweise Donnerstagabend zwei US-Technologieriesen über ihre Geschäftsentwicklung. Beide Quartalsbilanzen haben durchaus das Potenzial, den Gesamtmarkt zu beeinflussen.

Zuletzt hatten zwei weitere Tech-Schwergewichte für etwas Beruhigung am Markt gesorgt. "Nach den starken Quartalsberichten von Alphabet und Microsoft ist die Enttäuschung über den Meta-Ausblick erst einmal vergessen", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur (am Markt) ist erst einmal Vergangenheit." Auffällig hohe Handelsumsätze sprächen ohnehin dafür, dass die Korrektur von vielen zum Nachkaufen genutzt worden sei.

Etwas vorsichtiger äußerte sich indes Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Auch wenn der Dax und die US-Börsen den Rückschlag nach enttäuschenden Daten zum US-Wirtschaftswachstum weggesteckt hätten, seien weitere Rekorde der Aktienindizes "keineswegs ausgemacht". Denn zum einen sei der Mai ein traditionell schwieriger Börsenmonat. Und zum anderen zeige sich bereits, dass die Inflationsunsicherheit eher weiter zunehme und zumindest zu einer erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten beitragen dürfte.

Nach dem deutschen Handelsschluss am Mittwoch wird die Fed ihren Zinsentscheid bekannt geben. Es wird allgemein erwartet, dass die amerikanischen Währungshüter diesmal den Leitzins noch unverändert belassen werden. "Von den knapp sieben Zinssenkungsschritten, die Marktteilnehmer zum Jahresbeginn noch einpreisten, sind aktuell ein bis zwei übriggeblieben" schreibt Analyst Sven Streibel von der DZ Bank. Denn die jüngsten US-Konjunkturdaten hätten zwar einen überraschend robusten Arbeitsmarkt gezeigt, aber auch eine hartnäckigere Inflationsentwicklung als erwartet.

Die Anleger hätten sich an die zeitweise stärkeren Kursschwankungen wegen der Fed schon weitgehend gewöhnt, meint Experte Halver. Er sehe für die Notenbank zudem keinen Grund, noch lange an ihrer restriktiven Politik festzuhalten. Die hartnäckige Inflation in den USA sieht er als positiven Faktor für die Unternehmensumsätze und -gewinne, die "mitinflationiert" würden. Aktuell würden die Terminmärkte nur noch zwei Zinssenkungen einpreisen - und zwar im September und im Dezember. Diese dürften dann auch ihre positive Wirkung auf die kreditabhängige Wirtschaft entfalten. In den kommenden Jahren werde es mit den Zinsen weiter bergab gehen.

Hoffnungen setzt Halver zudem in die von ihm im Juni erwartete, erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB). Die schwache Wirtschaft und die Strukturdefizite ließen den Währungshütern der Eurozone keine andere Wahl, zumal sie auf konjunkturbedingt rückläufige Preissteigerungsraten verweisen könnten.

Am deutschen Aktienmarkt läutet am Montag Morphosys den Zahlenreigen ein - allerdings erst nach US-Börsenschluss. Für den Dienstag haben mit Covestro , Vonovia , Mercedes-Benz , Volkswagen , MTU und Adidas gleich sechs Dax-Vertreter ihre Quartalsberichte angekündigt - dazu kommen noch einige Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe. Zur Wochenmitte, dem 1. Mai, sind praktisch alle wichtigen europäischen Börsen geschlossen. Am Donnerstag und Freitag bleibt die Zahl der deutschen Berichtsunternehmen übersichtlich - unter anderem will Daimler Truck noch vor dem Wochenende seinen Quartalsbericht vorlegen./gl/jkr/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag etwas von seinen deutlichen Vortagesverlusten erholt. Der Leitindex Dax legte bis zum frühen Nachmittag um 0,80 Prozent auf 18 060,61 Punkte zu. Damit deutet sich nach drei Verlustwochen in Folge wieder ein Wochenplus an.

Der MDax der mittelgroßen Werte gewann am Freitag 0,34 Prozent auf 26 132,94 Punkte. Auch allgemein hat sich zum Wochenschluss die Stimmung wieder etwas aufgehellt. So stieg der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone um 0,8 Prozent.

Positive Impulse waren bereits im frühen Handel aus den USA gekommen, wo zwei Schwergewichte der Technologiebranche am Vorabend mit ihren Geschäftszahlen für Beruhigung gesorgt hatten. "Nach den starken Quartalsberichten von Alphabet und Microsoft ist die Enttäuschung über den Meta-Ausblick erst einmal vergessen", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit." Auffällig hohe Handelsumsätze sprächen ohnehin dafür, dass die erneute Korrektur von vielen zum Nachkaufen genutzt worden sei.

Zudem fielen Konjunkturdaten aus den USA zwar robust aus, weckten aber am Markt offensichtlich keine neuen Inflationssorgen. Die Konsumausgaben der Haushalte waren im März spürbar gestiegen.

Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Handelshaus Robomarkets, schränkte jedoch ein: "Der bange Blick der Investoren gilt weiter dem US-Anleihemarkt." Zehnjährige Bonds rentierten schon wieder bei 4,7 Prozent und könnten so zum Bremsklotz der jüngsten Erholung am Aktienmarkt werden, da Anleihen bei steigenden Zinsen gegenüber Aktien an Attraktivität gewinnen. Drehe der Trend hier nicht zeitnah, dürften weitere Rekorde beim Dax schwer werden.

Bei den Einzelwerten ist die sich abzeichnende Lösung für die schwächelnde Stahlsparte von Thyssenkrupp das Thema des Tages. Nach monatelangen Verhandlungen einigte sich der Konzern mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky auf einen Einstieg. "Es ist kaum zu glauben, aber es scheint, als werde es künftig einen Thyssen-Konzern ohne Stahl geben - oder zumindest ohne eine Mehrheit", schrieb Experte Christian Obst von der Baader Bank. Die Aktien von Thyssenkrupp schnellten um gut neun Prozent in die Höhe und waren damit der größte Gewinner im MDax.

Für die Papiere von Siltronic ging es um 5 Prozent nach unten. Der Waferhersteller wird wegen einer anhaltenden Nachfrageschwäche für das laufende Jahr pessimistischer. Am Index-Ende sackten die Anteilsscheine von Delivery Hero um fast 17 Prozent ab. Hier belasteten Sorgen vor Konkurrenz in Saudi-Arabien nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg über einen Markteintritt der chinesischen Meituan. In Hongkong seien die Chinesen bereits in sehr kurzer Zeit zur Nummer zwei am Markt avanciert, kommentierte Bernstein-Expertin Annick Maas.

Deutliche Kurssprünge gab es auch im Nebenwerteindex SDax . An dessen Spitze schnellten die Papiere von Flatexdegiro um fast 24 Prozent nach oben. Der Online-Broker wird nach einem starken Start ins Jahr etwas optimistischer. Der Anstieg beim Umsatz und Gewinn wird jetzt eher am oberen Ende der Prognosespanne erwartet.

Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0714 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0720 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Vortag auf 2,64 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,23 Prozent auf 123,71 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,29 Prozent auf 130,07 Punkte./la/jha/

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

NEW YORK (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen von Google-Mutter Alphabet und Microsoft dürften am Freitag für einen versöhnlichen Wochenschluss an der Wall Street sorgen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial gut eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart 0,25 Prozent höher auf 38 182 Punkte. Damit winkt ihm auch auf Wochensicht ein moderates Plus. Frische US-Preisdaten bewegten zunächst kaum.

Der technologielastige Nasdaq 100 wurde ein Prozent über dem Schlusskurs vom Vortag bei 17 607 Zählern berechnet. "Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur ist erst einmal Vergangenheit", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Am Vortag sorgte der Ausblick von Meta noch für eine herbe Enttäuschung und Kursverluste bei den zuletzt stark gefragten Technologiewerten.

Nun überzeugten Google und Microsoft aber mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die A-Aktie von Mutterkonzern Alphabet schnellte vorbörslich um 11,2 Prozent nach oben. Auch Microsoft gab ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI und Cloud auszahlen. Vorbörslich stieg die Microsoft-Aktie um 3,9 Prozent.

"Trotz aller Erfolgsmeldungen aus den Unternehmen gilt der bange Blick der Investoren weiter dem US-Anleihemarkt", schrieb Kapitalmartkstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets. In diesem Zusammenhang richteten die Anleger ihren Fokus auf den Preisindex PCE, ein wichtiger Indikator für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Dieser stieg im März deutlicher als erwartet, gleichzeitig legten die Konsumausgaben der US-Haushalte spürbar zu.

Neben den Tech-Giganten präsentierte auch Intel Quartalszahlen, der Halbleiterkonzern enttäuschte aber mit seinem Ausblick für das laufende Quartal. Vorbörslich zeichnete sich für die Intel-Aktie ein Minus von 8,5 Prozent ab.

Für Snap ging es dagegen um 22,2 Prozent rasant aufwärts. Der Mutterkonzern der Foto-App Snapchat begeisterte mit einem deutlichen Umsatzplus im vergangenen Quartal.

Unerwartet viele Mobilfunkkunden entschieden sich zum Jahresauftakt für Produkte von T-Mobile US . Für Enttäuschung sorgte aber, dass der Mobilfunker seine Prognose nicht erhöhte. Die Aktie der Tochter der Deutschen Telekom schwankte vorbörslich und stand zuletzt 0,2 Prozent im Plus.

Der Öl- und Gaskonzern Chevron machte im ersten Quartal weniger Gewinn als ein Jahr zuvor. Vor allem der Rückgang der Gaspreise machte sich bemerkbar. Die Chevron-Aktie gab vorbörslich um 0,5 Prozent nach. Konkurrent Exxon Mobil verfehlte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen und fiel 1,6 Prozent.

Colgate-Palmolive stand vorbörslich 1,4 Prozent im Plus. Der Konsumgüterkonzern schraubte nach einem starken Jahresstart seine Prognosen nach oben./niw/jha/

ROUNDUP: Porsche startet mit Umsatz- und Gewinnrückgang ins Jahr

STUTTGART - Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche ist wegen der Erneuerung mehrerer Modelle deutlich schwächer ins neue Jahr gestartet. Der Umsatz von Januar bis März schrumpfte im Jahresvergleich um mehr als ein Zehntel auf 9,01 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Das operative Konzernergebnis lag mit 1,28 Milliarden Euro rund 30 Prozent unter dem Vorjahreswert. Analysten hatten zuvor im Durchschnitt damit gerechnet, dass die Rückgänge geringer ausfallen.

Postbank-Kauf könnte Deutsche Bank weitere 1,3 Milliarden Euro kosten

FRANKFURT - Die Übernahme der Postbank könnte für die Deutsche Bank ein teures Nachspiel haben. Im Streit mit früheren Aktionären des gekauften Instituts über die Angemessenheit des Übernahmepreises habe das Oberlandesgericht Köln an diesem Freitag angedeutet, Teile dieser Ansprüche in einer späteren Entscheidung für begründet befinden zu können, teilten die Frankfurter am späten Abend mit. Zwar widerspreche man weiterhin nachdrücklich einer solchen Einschätzung. Gleichwohl beeinflussten die Ausführungen des Gerichts die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen Zahlung durch die Bank.

US-Justiz stellt Diesel-Ermittlungen gegen Mercedes-Benz ein

STUTTGART - Mercedes-Benz entgeht in den USA einer strafrechtlichen Anklage im Dieselskandal. Das US-Justizministerium (Department of Justice/DOJ) hat seine Ermittlungen eingestellt, bestätigte der schwäbische Automobilkonzern am Samstag einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts". Das knapp gehaltene DOJ-Schreiben liegt auch der Deutschen Presse-Agentur vor. Mercedes-Benz waren überhöhte Abgaswerte bei rund 250 000 Dieselwagen vorgeworfen worden.

US-Gewerkschaft setzt Einkommenserhöhung bei Daimler Truck durch

GASTONIA - Die US-Gewerkschaft UAW hat deutliche Gehaltserhöhungen für Arbeiter des Nutzfahrzeug-Herstellers Daimler Truck in North Carolina durchgesetzt. Die Einigung sehe ein Einkommensplus von 25 Prozent über vier Jahre vor, sagte UAW-Chef Shawn Fain am Freitag (Ortszeit). Zuwächse in dieser Größenordnung hatte die UAW im vergangenen Jahr bei den US-Autoriesen General Motors, Ford und Stellantis nach wochenlangen Streik-Aktionen erreicht.

'Wiwo': Heidelberger Druck sieht gestiegenen Auftragseingang im 4. Quartal

DÜSSELDORF - Der Druckmaschinen-Hersteller Heidelberger Druck blickt einem Pressebericht zufolge wieder zuversichtlicher auf die Entwicklung der Orderlage. "Insbesondere der Auftragseingang im vierten Quartal zeigt eine positive Markttendenz", habe ein Unternehmenssprecher gesagt, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Sonntag. Der Auftragseingang habe nach jetzigem Kenntnisstand über dem Wert des entsprechenden Vorjahresquartals gelegen, so der Sprecher.

'In der eigenen Hand': Desaströser BVB hofft auf Paris

LEIPZIG - Julian Brandt entlud seinen Frust im Keller des Leipziger Stadions, Edin Terzic wollte schleunigst weg, Sebastian Kehl nahm die Mannschaft in die Pflicht. Borussia Dortmund hat sich in Leipzig mal wieder von seiner desaströsen Seite gezeigt und einen Platz unter den besten Vier der Bundesliga wohl final verspielt. Und dennoch geht der BVB voller Zuversicht in das Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Paris Saint-Germain.

Rüstungsfirmen gründen Projektgesellschaft für neues Kampfpanzersystem

BERLIN - Für die von Deutschland und Frankreich geplante Entwicklung eines hochmodernen Landkampfsystems wollen die beteiligten Rüstungsunternehmen eine gemeinsame Projektgesellschaft gründen. In einer Mitteilung begrüßten die Firmen KNDS Deutschland (früher KMW), KNDS France, Rheinmetall AG, Rheinmetall Landsysteme und Thales die am Freitag von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seinem französischen Amtskollegen Sébastien Lecornu unterzeichnete Vereinbarung für das milliardenschwere Rüstungsvorhaben. Sie sprachen von einem "wesentlichen Meilenstein für die Entwicklung eines überlegenen Landkampfsystems für die Streitkräfte der Zukunft".

US-Behörde prüft Teslas Nachbesserung des 'Autopilot'-Systems

WASHINGTON - Die US-Verkehrsbehörde hat ein neues Ermittlungsverfahren zu Teslas Fahrassistenzsystem "Autopilot" eingeleitet. Sie geht dabei der Frage nach, ob ein "Autopilot"-Update von Dezember ausreicht, um die Sicherheitsbedenken der Behörde auszuräumen. Die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) war in einer mehrjährigen Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass "Autopilot" es Fahrern zu leicht machte, die Kontrolle komplett dem System zu überlassen, obwohl sie ständig die Verkehrslage im Blick behalten müssen.

Unruhe bei Thyssenkrupp Steel: Beschäftigte planen Protestkundgebung

DUISBURG - Mit großer Schärfe haben Arbeitnehmervertreter von Thyssenkrupp Steel auf die Ankündigung des Mutterkonzerns vom Freitag reagiert, der Holding EPCG einen 20-Prozent-Anteil zu verkaufen. Die Nachricht habe eingeschlagen wie eine Bombe, hieß es in einem Samstag veröffentlichten Flugblatt der IG Metall. "Das ist ein Skandal, denn Vorstandschef Miguel López und Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm haben die Mitbestimmung einmal mehr umschifft und uns somit bewusst vor den Kopf gestoßen."

Galeria Kaufhof schrumpft weiter - Verdi fordert Zukunftskonzept

ESSEN - Der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt weitere 16 seiner noch 92 Filialen zum 31. August dieses Jahres. Das gab Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Samstag bekannt. Besonders stark von Schließungen betroffen sind mit jeweils drei Häusern Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Handelsexperten sehen in der Aufgabe weiterer Häuser jedoch keinen "Befreiungsschlag" für den Handelskonzern und mahnten ein längerfristiges Zukunftskonzept an. Sonst könnte der schleichende Niedergang weitergehen.

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-DAZN/DFL-Streit mit Abmahnungen, 'Verleumdungen' und Millionen-Loch

-Iran will Besatzung von beschlagnahmtem MSC-Containerschiff freilassen

-Firmenchef-Umfrage: Über 70 Prozent fürchten Cyber-Angriff

-Treuhänder für Signa-Luxusimmobilien bekommt grünes Licht von Gericht

-Großmakler: Preisverfall bei unsanierten Häusern gestoppt

-Kreml übergibt russische Tochter von Bosch an Gazprom

-Zwei weitere Journalisten in Russland verhaftet

-Deutlich mehr Wohnmobile in Deutschland - Hotspots im Norden und Süden

-Auch 2024 dürfte es global gesehen viele Masernfälle geben

-Pkw-Label soll mehr Transparenz beim Autokauf bringen

-Wirtschaftskrise: Argentinier essen immer weniger Rindfleisch

-Kehl über Rickens Beförderung beim BVB: Im ersten Moment enttäuscht

-Kreml warnt Westen vor Enteignung russischer Guthaben

-ROUNDUP: Tote und schwere Schäden nach Tornados in den USA

-Umfrage: Viele Bankkunden verzichten auf Erstattung von Kontogebühren

-Studie: Elektroautos könnten Autofinanzierung durcheinander wirbeln

-Stark-Watzinger: Forschungskooperationen mit China überprüfen°

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ROUNDUP: Sie lesen im Unternehmens-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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(technische Wiederholung)

TEHERAN (dpa-AFX) - Rund zwei Wochen nach der Beschlagnahmung des Containerschiffs "MSC Aries" will der Iran die Besatzung des Frachters freilassen. Das vereinbarte der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian am Samstag in einem Telefongespräch mit seinem portugiesischen Amtskollegen Paulo Rangel, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete. "Der humanitäre Aspekt der Besatzungsmitglieder ist uns wichtig und daher haben wir konsularischen Beistand und ihre Freilassung angeordnet", sagte Amirabdollahian demnach.

Das Containerschiff fährt unter der Flagge Portugals, hat iranischen Angaben nach aber israelische Eigentümer. Auf dem Schiff sind Berichten zufolge 17 indische Crew-Mitglieder. Eine indische Matrosin war bereits am 18. April freigelassen worden. Ob oder wann der Iran auch das Schiff selbst freisetzen will, sagte Amirabdollahian dem Bericht zufolge nicht.

Die Marine der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) hatte die "MSC Aries" am 13. April im Persischen Golf festgesetzt. Es wurde als die erste Vergeltungsmaßnahme des Irans nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die iranische Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus angesehen. Bei dem Angriff wurden sieben IRGC-Offiziere getötet, darunter zwei Generäle. Zuletzt hatte der Iran zudem einen Großangriff gegen Israel initiiert./str/pey/DP/he

TEL AVIV (dpa-AFX) - Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat eine Ausweitung der Hilfslieferungen nach Gaza angekündigt. Hierzu sollten unter anderem die Öffnung des israelischen Hafens Aschdod und ein neuer Übergang für humanitäre Transporte im Norden des Gazastreifens beitragen, sagte er am Sonntagabend. Zusammen mit dem US-Militär werde auch an einem vorübergehenden Pier gearbeitet, um Hilfslieferungen von Schiffen an Land bringen zu können. "Es ist eine Top-Priorität, Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen, denn unser Krieg ist gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza", sagte Hagari./czy/DP/he

WASHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der aufgeheizten Stimmung bei propalästinensischen Demonstrationen an etlichen amerikanischen Universitäten hat die US-Regierung zu einem Gewaltverzicht aufgerufen. "Wir verstehen, dass diese Proteste wichtig sind", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Sonntag dem US-Sender ABC News. "Aber sie müssen friedlich sein." Das Weiße Haus überlasse lokalen Behörden die Entscheidung, wie mit den jeweiligen Protesten umzugehen sei. Friedliche Demonstrierende dürften jedoch nicht verletzt werden. Gleichzeitig betonte Kirby: "Wir verurteilen aufs Schärfste die antisemitische Sprache, die wir in letzter Zeit gehört haben. Wir verurteilen jegliche Hassrede und Androhungen von Gewalt."

Bei den Protesten gab es auch am Wochenende wieder etliche Festnahmen. Am 18. April hatte ein Einsatz der New Yorker Polizei an der Elite-Uni Columbia in Manhattan für viel Aufsehen und Kritik gesorgt, in der Folge kam es in Dutzenden Universitäten zu Protesten und den Aufbau von Zeltlagern. Seitdem wurden landesweit laut "New York Times" mehr als 700 Menschen festgenommen, darunter auch Hochschulpersonal. In vielen Fällen kamen sie den Berichten zufolge schnell wieder frei.

Die Demonstrierenden fordern Solidarität mit den Palästinensern und verlangen von ihren Hochschulen, finanzielle Beziehungen mit Israel zu beenden. Einigen Demonstranten wird Antisemitismus und die Verharmlosung der islamistischen Hamas vorgeworfen, deren Ziel unter anderem die Beseitigung des Staates Israel ist. Jüdische Studierende äußerten Sorge um ihre Sicherheit. Die Hamas hatte mit ihren Massakern und den Geiselnahmen in Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres den Gaza-Krieg ausgelöst./gei/DP/he

GAZA (dpa-AFX) - Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen. Das kündigte die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung an. "Wir waren zu einer Entscheidung gezwungen,", hieß es darin: "Ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmachte, oder weitermachen in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden."

Anfang April waren die sieben Helfer bei dem Luftangriff getötet worden, als ihr Konvoi aus drei Fahrzeugen ein Warenlager in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verließ. Die israelische Armee bezeichnete den Angriff später als "schweren Fehler", dem eine falsche Identifizierung der Fahrzeuge zugrunde gelegen habe.

WCK fordert weiterhin eine internationale Untersuchung des Vorfalls. Die Hilfsorganisation versorgt weltweit Menschen in Katastrophengebieten mit Mahlzeiten. "Wir werden so viele Lebensmittel nach Gaza schaffen wie möglich", kündigte WCK an. Die Organisation habe 276 Lastwagen mit Lebensmitteln für umgerechnet acht Millionen Mahlzeiten, die bereitständen, um am Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu fahren. Auch aus Jordanien und möglicherweise über den Seeweg solle Hilfe geliefert werden./czy/DP/he

KIEW (dpa-AFX) - Die Ukraine und die USA bereiten nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj ein bilaterales Sicherheitsabkommen vor. "Wir arbeiten bereits an einem konkreten Text", sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Ziel sei, daraus das stärkste von allen Sicherheitsabkommen zu machen. Kiew hat in den vergangenen Monaten bereits eine Reihe von Sicherheitsabkommen mit verschiedenen europäischen Staaten geschlossen. Selenskyj machte keine Angaben dazu, wann das Sicherheitsabkommen zwischen Kiew und Washington unterzeichnet werden soll.

"Wir arbeiten auch an der Festlegung spezifischer Unterstützungsniveaus für dieses Jahr und für die nächsten zehn Jahre", umriss Selenskyj das mit Washington geplante Abkommen. Dazu gehörten bewaffnete Unterstützung, finanzielle Unterstützung, politische Unterstützung sowie Unterstützung für die gemeinsame Waffenproduktion. "Das Abkommen sollte wirklich beispielhaft sein und die Stärke der amerikanischen Führung spiegeln."

Die USA sind der bisher stärkste Unterstützer der Ukraine in ihrem Abwehrkrieg gegen Russland. Erst vor Kurzem hat der US-Senat ein Hilfspaket im Umfang von 57 Milliarden Euro gebilligt, das der bereits in schwere Bedrängnis geratenen ukrainischen Armee helfen soll./cha/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadephul hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dafür kritisiert, trotz Forderungen auch aus dem Ausland weiter Taurus-Lieferungen an die Ukraine abzulehnen. "Die starrsinnige Weigerung des Kanzlers zeigt, dass der Erfolg der Ukraine für ihn nicht höchste Priorität hat", sagte Wadephul der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag). Ein Appell aus Polen unterstreiche die Dramatik der Lage.

Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski hatte am Wochenende von Scholz gefordert, umzudenken und der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus zu geben. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Ukraine von den USA weitreichende ATACMS-Raketen erhalten hat. Diese Lieferung von US-ATACMS-Raketen an die Ukraine bezeichnete Sikorski als "Reaktion auf die russische Eskalation" in der Ukraine, auf die auch Deutschland reagieren müsse. Scholz blieb bei einem SPD-Wahlkampfauftritt in Hamburg am Samstag aber bei seiner Ablehnung.

"Die Sommermonate dieses Jahres entscheiden, ob die Ukraine ihren Freiheitskampf gewinnen kann", sagte Wadephul weiter. "Doch der Kanzler setzt auf Ängste in der Bevölkerung, denen er mit seiner Haltung gerade Vortrieb gibt. Das werden sich insbesondere unsere östlichen Partner, bei denen unser Ansehen ohnehin nicht üppig ist, merken", fügte der Unionsfraktionsvize an. "Er schadet damit nachhaltig deutschen und europäischen Interessen."

Scholz lehnt es strikt ab, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Er befürchtet, dass Deutschland bei Bereitstellung der Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern in den Krieg hineingezogen werden könnte. Die Ukraine will die Marschflugkörper, um russische Truppenansammlungen, Nachschubwege und Befehlsstellen weit hinter der Front zerstören zu können. Zuletzt gerieten die ukrainischen Verteidiger im Osten des Landes immer mehr in Not gegen die russischen Angreifer und mussten Gebietsverluste hinnehmen./vee/DP/he

TEMPLIN (dpa-AFX) - Die Linke will ihr Profil als Partei der sozialen Gerechtigkeit schärfen und vor den Landtagswahlen im Osten aus der Krise herauskommen. Die Bundesvorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan diskutierten am Sonntag im brandenburgischen Templin mit den Landesvorsitzenden und dem Vorstand der Bundestagsgruppe über ihre künftige Strategie im Wahljahr. Die Linke wolle "Brot- und Butter-Themen" wieder stärker in den Mittelpunkt stellen, sagte Schirdewan und nannte unter anderem Miete, Energie und Lebensmittelkosten. Auch die Verkehrswende und Gesundheitswesen gehörten zu den zentralen Wahlkampf-Themen der Linken. Die Partei steckt nach der Abspaltung des Flügels um Sahra Wagenknecht in der Krise und kommt bundesweit in Umfragen auf 3 bis 4 Prozent.

Die Linke müsse klarmachen, dass sie Lösungen habe für die Probleme der Menschen im Land, sagte der brandenburgische Landesvorsitzende Sebastian Walter. In Brandenburg wird am 22. September ein neuer Landtag gewählt, zuvor in Thüringen und Sachsen. Parteispitze und Bundestagsgruppe wollten bei ihrer Strategie-Tagung auch ein Signal der Geschlossenheit senden.

Die Parteivorsitzende Wissler sagte der dpa, die Linke wolle die soziale Gerechtigkeit ins Zentrum stellen. "Wir haben nach den Europawahlen drei Landtagswahlen in Ostdeutschland, wo das Schrumpfen der öffentlichen Daseinsvorsorge besonders spürbar ist. Das führt viele an die Belastungsgrenze und schadet dem sozialen Zusammenhalt." Die Linke fordert unter anderem, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen wieder in gemeinnützige Trägerschaft zu überführen und Gewinnausschüttungen an Aktionäre zu verbieten. "Wir legen uns mit denen an, die Gewinne aus dem Gesundheitssystem und anderen Bereichen der Daseinsvorsorge abziehen, statt damit die Lebensqualität der Menschen im Alltag zu verbessern", sagte Wissler.

Im Wahlkampf sieht die Vorsitzende nicht das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) als eigentlichen Gegner. Die Linke wolle sich auf die Bundesregierung konzentrieren, "die das Land sozialpolitisch gegen die Wand fährt", so Wissler. "Dass Menschen kein Vertrauen in Politik haben, liegt auch an der großen Enttäuschung der bisherigen Ampel-Politik. Die Bundesregierung ist mit großen Versprechen gestartet und hinterlässt für den Großteil der Gesellschaft einen Trümmerhaufen und nicht erledigte Aufgaben."

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will bei den Landtagswahlen im September in Thüringen, Sachsen und Bandenburg antreten. Nach einer Wahlumfrage vom März käme die Linke in Sachsen auf 5 Prozent der Stimmen, das BSW auf 11 Prozent. In Brandenburg will sich das Bündnis im Mai formieren. In dem Bundesland kam die Linke bei der Sonntagsfrage zuletzt auf 6 Prozent./mow/DP/he

WASHINGTON/HOLDENVILLE/OMAHA (dpa-AFX) - Mehrere Tornados haben im Mittleren Westen der USA große Schäden angerichtet und Leben gekostet. Mindestens zwei Menschen starben nahe der Kleinstadt Holdenville im Bundesstaat Oklahoma, darunter ein vier Monate altes Kind, berichteten örtliche Medien am Sonntag übereinstimmend unter Berufung auf den zuständigen Rettungsdienst. Der Gouverneur des Bundesstaats, Kevin Stitt, sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus und kündigte an, den Ort des Geschehens noch am selben Tag zu besuchen. Zuvor hatte er für die betroffenen Teile des Bundesstaats den Notstand ausgerufen.

Besonders schwer traf es auch die Stadt Omaha und deren Umgebung im Bundesstaat Nebraska. Dort seien rund 150 Häuser beschädigt oder gar zerstört worden, berichteten örtliche Medien am Samstagabend (Ortszeit) unter Berufung auf die Polizei. Auf Fotos und Videos waren Gebäude zu sehen, von denen nur ein Trümmerberg übrig blieb. Es gab auch Berichte über etwa zwei Dutzend Verletzte. Zudem fiel in Tausenden Haushalten der Strom aus. Nach Schätzungen des Wetterdienstes wüteten die "Twister" am Freitag mit Windböen von etwa 215 Stundenkilometern.

"Wir hatten großes Glück, dass es nur sehr wenige Verletzte gab", sagte Omahas Polizeichef Todd Schmaderer. Die Warnsysteme in der rund eine halbe Million Einwohner zählenden Stadt hätten gut funktioniert. Das habe Menschenleben gerettet. "Es ist ein außerordentliches Wunder, dass wir so einen Sturm ohne Todesopfer überstanden haben", sagte Nebraskas Gouverneur Jim Pillen bei einem Besuch vor Ort.

Im Bezirk Lancaster seien rund 70 Menschen aus einem Industriegebäude gerettet worden, das der Sturm zum Einsturz gebracht habe, hieß es in den Berichten weiter. Auf seinem zerstörerischen Pfad sei ein Tornado über den Fluss Missouri in den benachbarten Bundesstaat Iowa gezogen. Dort habe er etwa in der kleinen Ortschaft Minden schwere Schäden verursacht. Etwa 50 Häuser seien vollständig zerstört worden.

Allein am Freitag und Samstag seien in fünf Bundesstaaten Dutzende Tornados und heftige Wirbelstürme gemeldet worden, berichtete der Sender CNN. Für rund neun Millionen Einwohner galten Unwetterwarnungen.

Experten führen die Häufung von Naturkatastrophen in den USA - Stürme, Überflutungen und Waldbrände - auch auf die Folgen des Klimawandels zurück./jv/DP/he

TEL AVIV (dpa-AFX) - Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt. Nach Angaben eines Armeesprechers erörterte er am Sonntag die Pläne mit den führenden Offizieren des Südkommandos. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Halevi hatte bereits am vergangenen Sonntag weitere Schritte zur Fortsetzung des Gaza-Krieges genehmigt.

Israelische Medien werteten die Entscheidung vom Sonntag auch als Billigung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. In der Stadt halten sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge auf. Israels Verbündete haben daher wiederholt vor einer Rafah-Offensive gewarnt.

Die erneute Armeemitteilung kam zum Zeitpunkt eines letzten Versuchs, eine Einigung über eine Feuerpause und die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu erreichen: Eine Delegation der Hamas will voraussichtlich am Montag nach Kairo reisen, um über Details eines neuen Vorschlags zu sprechen, wie ein Hamas-Repräsentant der Deutschen Presse-Agentur sagte. Hoffnungen auf eine Einigung bei den indirekten Verhandlungen hatten sich allerdings bisher immer wieder zerschlagen./czy/DP/he

(neu: Rekordhoch und Ausschüttungen bei Alphabet, Meta moderat im Plus)

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Enttäuschung über Metas Investitionspläne vom Vortag ist am Freitag unter Tech-Anlegern wieder der Euphorie gewichen. Die Google-Mutter Alphabet und Microsoft sorgten mit ihren Quartalsberichten dafür, denn neben den starken Zahlen kamen auch die Aussagen der beiden Tech-Giganten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) gut an. Von Anlegern wurden vor allem die beiden Alphabet-Aktiengattungen mit Anstiegen um etwa zehn Prozent auf ein Rekordhoch gefeiert. Aber auch Microsoft überzeugte, wie das Kursplus von 1,8 Prozent zeigte.

Die zwei Unternehmen festigten mit ihren Kurssprüngen ihre Rolle, die sie unter den "Magnificent 7" spielen, also den größten Technologiekonzernen aus den USA. Die Bewertung von Alphabet kehrte zurück über die 2-Billionen-Dollar-Marke. Die Aktie schloss damit fast wieder zum drittplatzierten Kontrahenten Nvidia auf, dessen Kurs in den vergangenen Wochen vom Rekordhoch zurückgekommen war. Microsoft baute seine Führung mit einem Sprung zurück über die 3-Billionen-Dollar-Marke aus.

Alphabet und Microsoft überzeugten im ersten Quartal mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die Google-Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar. Erstmals wurde auch eine Dividende von 20 Cent pro Aktie angekündigt. Für die Zukunft wurden weitere Ausschüttungen in Aussicht gestellt.

Im Bereich KI gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth. Ähnliches gab es am Vortag von Meta zu hören. Allerdings hatten die Anleger sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Bei Alphabet sah die Welt nun anders aus, wie der Kurssprung zeigt.

CMC-Markets-Analyst Konstantin Oldenburger bezeichnete Alphabet als "ideale Kombination aus Cashcow und Zukunftsmusik". Als Cashcow, also Barmittelbringer fungiere die Suchmaschine Google, die mit ihrem Werbegeschäft das Geld für die KI-Fantasie verdiene. In Kombination mit den Chancen, die Künstliche Intelligenz biete, liefen bei dem Unternehmen "viele Wetten auf die Zukunft".

Auch Microsoft gab es ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI-Lösungen und das Cloud-Geschäft Azure auszahlen. Microsoft bleibe sein "Top Pick" in puncto KI, zog Jefferies-Analyst Brent Thill ein ungebrochen positives Fazit für die Aktie.

Bei Meta waren die Anleger auch am Freitag noch nicht überzeugt davon, dass Firmenchef Mark Zuckerberg den Social-Media-Konzern mit Milliarden-Investitionen zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz machen kann. Kursverluste, die es zeitweise nochmals gab, wurden allerdings aufgeholt. Den Freitag beendete Meta moderat mit 0,4 Prozent im Plus. Am Vortag war der Meta-Kurs um mehr als zehn Prozent in die Tiefe gerauscht./tih/gl/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Siltronic hat am Freitag den von einer Prognosesenkung ausgelösten Kursrutsch im Handelsverlauf fast komplett wieder aufgeholt. Neben Schnäppchenjägern stützte die insgesamt positive Stimmung im breiten Technologiesektor: Der mit den entsprechenden Titeln gespickte US-Auswahlindex Nasdaq 100 profitierte vor dem Wochenende von den deutlichen Kursgewinnen der Schwergewichte Alphabet , Nvidia und Microsoft . Die daraus resultierende, gute Branchenstimmung schwappte auch nach Europa über: Der Subindex der Technologiewerte im marktbreiten Stoxx Europe 600 zog um knapp zwei Prozent an.

In einer ersten Reaktion auf die Gewinnwarnung hatten die Aktien des Waferherstellers am frühen Nachmittag bis zu knapp 11 Prozent auf 68,50 Euro eingebüßt und damit den tiefsten Stand seit Juli 2023 erreicht. Von hier ging es aber bald schon wieder bergauf - mit 76,05 Euro betrug das Minus zu Handelsschluss nur noch knapp 1 Prozent. Seit Jahresbeginn haben die TItel immer 14 Prozent verloren, womit Siltronic zu den schwächeren Titeln im MDax , dem Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen, zählt.

Wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche revidierte das Unternehmen am frühen Nachmittag die Jahresziele nach unten. Es erwartet nun einen Umsatzrückgang von etwa zehn Prozent sowie eine auf 21 bis 25 Prozent sinkende Marge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge). Bislang hatte Siltronic einen Umsatz sowie eine Ebitda-Marge in der Größenordnung des Vorjahres in Aussicht gestellt, wobei die Marge zusätzlich um bis zu drei Prozentpunkte durch die Anlaufkosten einer neuen Fabrik belastet werden könnte. Der Konzernerlös lag 2023 bei gut 1,5 Milliarden Euro, die Ebitda-Marge bei 28,7 Prozent.

Der abermals gesenkte Ausblick belege den anhaltenden Druck der hohen Lagerbestände auf die Nachfrage, kommentierte UBS-Analyst Harry Blaiklock. Er habe bereits beim letzten Update des Ausblicks im Februar anhaltende Risiken für diesen ausgemacht. Die neuen Ziele implizierten beim Umsatzkonsens eine Kürzung um zehn Prozent und beim Ebitda um 20 Prozent. Der Experte blieb bei seiner "Sell"-Empfehlung für die Aktie mit einem Kursziel von 74 Euro, das über dem aktuellen Bewertungsniveau liegt./gl/tih/he

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Enttäuschung über Metas Investitionspläne vom Vortag ist am Freitag unter Tech-Anlegern wieder der Euphorie gewichen. Die Google-Mutter Alphabet und Microsoft sorgten mit ihren Quartalsberichten dafür, denn neben den starken Zahlen kamen auch die Aussagen der beiden Tech-Giganten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) gut an. Von Anlegern wurden vor allem die beiden Alphabet-Aktiengattungen mit Anstiegen um fast zehn Prozent gefeiert. Aber auch Microsoft überzeugte, wie das Kursplus von knapp drei Prozent zeigte.

Die zwei Unternehmen festigten mit ihren Kurssprüngen ihre Rolle, die sie unter den "Magnificent 7" spielen, also den größten Technologiekonzernen aus den USA. Die Bewertung von Alphabet kehrte zurück über die 2-Billionen-Dollar-Marke. Die Aktie schloss damit fast wieder zum drittplatzierten Kontrahenten Nvidia auf, dessen Kurs in den vergangenen Wochen vom Rekordhoch zurückgekommen war. Microsoft baute seine Führung mit einem Sprung zurück über die 3-Billionen-Dollar-Marke aus.

Alphabet und Microsoft überzeugten im ersten Quartal mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die Google-Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth in einem ersten Kommentar.

Im Bereich KI gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth. Ähnliches gab es am Vortag von Meta zu hören. Allerdings hatten die Anleger sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Bei Alphabet sah die Welt nun anders aus, wie der Kurssprung zeigt.

CMC-Markets-Analyst Konstantin Oldenburger bezeichnete Alphabet als "ideale Kombination aus Cashcow und Zukunftsmusik". Als Cashcow, also Barmittelbringer fungiere die Suchmaschine Google, die mit ihrem Werbegeschäft das Geld für die KI-Fantasie verdiene. In Kombination mit den Chancen, die Künstliche Intelligenz biete, liefen bei dem Unternehmen "viele Wetten auf die Zukunft".

Auch Microsoft gab es ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI-Lösungen und das Cloud-Geschäft Azure auszahlen. Microsoft bleibe sein "Top Pick" in puncto KI, zog Jefferies-Analyst Brent Thill ein ungebrochen positives Fazit für die Aktie.

Bei Meta waren die Anleger auch am Freitag noch nicht überzeugt davon, dass Firmenchef Mark Zuckerberg den Social-Media-Konzern zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz machen kann. Ein Kursabschlag von zwei Prozent zeugte davon, dass die Anleger die Milliarden, die in Rechenpower und KI-Modelle fließen sollen, weiterhin nicht akzeptieren wollten. Am Donnerstag war der Meta-Kurs deshalb schon um mehr als zehn Prozent in die Tiefe gerauscht./tih/gl/he

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die sich abzeichnende Lösung für das Stahlgeschäft von Thyssenkrupp hat den Aktien am Freitag eine Erholungsrally beschert. Auch bei Analysten stieß die Nachricht vom Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky auf Beifall.

Gegen Mittag zogen die Titel des Industrie- und Stahlkonzerns als Spitzenreiter im freundlichen MDax um 8,6 Prozent auf 4,84 Euro an. Damit machten sie zudem die Hälfte des Verlusts wieder wett, den sie im Zuge des Abwärtstrends der vergangenen zwei Wochen erlitten hatten. Die Anteilsscheine des Stahlkonkurrenten Salzgitter zogen im Nebenwerte-Index SDax zuletzt um überdurchschnittliche 2,8 Prozent an.

Seit Jahresbeginn steht bei Thyssenkrupp aber immer noch ein Minus von rund 23 Prozent zu Buche, womit die Aktien zu den größten Verlierern im Index der mittelgroßen deutschen Börsenunternehmen gehören. Ähnlich sieht es bei Salzgitter mit einem bisherigen Jahresverlust von 16 Prozent aus.

Thyssenkrupp teilte nach monatelangen Verhandlungen mit, man habe sich mit Kretinsky darauf geeinigt, dass dessen Holding EPCG zunächst 20 Prozent an der Sparte Thyssenkrupp Steel Europe übernehme. Über die Konditionen der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Zudem wird über die Übernahme von weiteren 30 Prozent am Stahlgeschäft verhandelt. Ziel sei weiterhin die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem beide Partner je 50 Prozent hielten.

Moses Ola von der US-Bank JPMorgan sprach von einem ersten Schritt für das angestrebte gleichberechtigte Joint Venture. Die damit verbundene, vollständige unternehmerische Eigenständigkeit des Bereichs wäre der beste Weg für Thyssenkrupp, dessen Wert zu heben, die eigene Bilanz zu stärken und den Abfluss von Barmitteln zu stoppen. Da Thyssenkrupp Steel Europe bis dahin voll in der Bilanz konsolidiert werde, rechne er aktuell aber nicht mit Veränderungen bei den Konsensschätzungen.

Morgan-Stanley-Experte Alain Gabriel hob hervor, mit der Transaktion könne Thyssenkrupp die künftigen Kosten für die Restrukturierung des Unternehmens und für die Verringerung von CO2-Emissionen reduzieren. Die mögliche künftige Partnerschaft würde den Duisburgern zudem helfen, sich erneuerbare Energien in Form von Wasserstoff und "grünem" Strom zu sichern. Dies sei entscheidend für die Dekarbonisierung des Stahlgeschäfts.

Der Schritt sei ein weiterer Beweis, dass das Unternehmen auch mutige Maßnahmen ergreife, um seine Ziele zu erreichen, lobte Analyst Christian Obst von der Baader Bank. Sollten nach den massiven Abschreibungen im Schlussquartal 2023 nun keine neuen dazukommen, dürfte der Konzern von Kretinsky 350 bis 400 Millionen Euro für die Veräußerung des 20-Prozent-Anteils erhalten. Indes steige jetzt der Druck, zusammen mit dem neuen Partner, eine langfristige Strategie zu definieren. Es blieben noch viele Fragen unbeantwortet, und der weitere Weg werde nicht einfach./gl/nas/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Erfreuliche Quartalszahlen und ein zuversichtlicher Geschäftsausblick haben die schwach ins Jahr gestarteten Aktien von Flatexdegiro am Freitag beflügelt. Die Papiere des Online-Brokers schnellten am Vormittag in die Höhe und erreichten damit das Niveau von Juni 2022.

Zuletzt stand bei den Anteilsscheinen von Flatexdegiro ein Plus von gut 21 Prozent auf 11,84 Euro zu Buche. Damit hatten sie mit Abstand die Nase vorn im Nebenwerteindex SDax . Dieser zog um 2 Prozent an.

Flatexdegiro wird nach einem starken Start ins Jahr etwas optimistischer. Der Anstieg bei Umsatz und Gewinn wird jetzt eher am oberen Ende der Prognosespanne erwartet. Im ersten Quartal waren Umsatz und operatives Ergebnis besser ausgefallen, als Experten erwartet hatten. Dazu trug auch eine Senkung der Marketingaufwendungen um ein Drittel bei.

Analysten zeigten sich erfreut. "Flatexdegiro ist hervorragend ins Jahr gestartet", urteilte etwa der Fachmann Marius Fuhrberg von Warburg Research. Obwohl die Handelstätigkeit eher schwach geblieben sei, habe der Online-Broker eine hohe Rentabilität ausgewiesen. Dies sei vor allem auf starke Zinserträge infolge des Leitzinsanstiegs der Europäischen Zentralbank und selektive Preiserhöhungen zurückzuführen.

Analyst Panos Ellinas von der US-Bank Morgan Stanley verwies darauf, dass wohl vor allem die bessere Monetarisierung der Transaktionen und die Kostendisziplin positiv aufgenommen wurden. Zudem beinhalte der Ausblick wahrscheinlich "ein gewisses Maß an Konservatismus".

Mit dem Kurssprung am Freitag haben die Anteilsscheine ihre seit Jahresbeginn angefallenen Verluste wettgemacht. In dieser Betrachtung steht nun ein Plus von sechs Prozent zu Buche.

Auch charttechnisch hat sich das Bild jetzt deutlich aufgehellt. Die Papiere von Flatexdegiro notieren aktuell klar über wichtigen Durchschnittslinien, die kurz-, mittel- und langfristige Trends beschreiben.

Das während der Corona-Pandemie erreichte Rekordhoch von fast 30 Euro aber bleibt in weiter Ferne. Damals hatte Flatexdegiro von einem Geschäftsboom profitiert. Ab Mitte 2021 ging es dann ab wieder steil abwärts - bis auf unter 5,60 Euro im Dezember 2022./la/mis/stk

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kursrutsch der Aktien von Delivery Hero seit Donnerstagnachmittag hat sich am Freitag fortgesetzt. Die Papiere des Essenslieferanten liegen mit 27,66 Euro inzwischen über 16 Prozent unter dem Vortageshoch. Der Kursvorstoß nach optimistischeren Zielen ist komplett verpufft, auch ein weiterer positiver UBS-Kommentar half nicht.

Stattdessen belasteten Sorgen vor Konkurrenz in Saudi-Arabien nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg über einen Markteintritt der chinesischen Meituan. In Hongkong seien die Chinesen in sehr kurzer Zeit zur Nummer zwei am Markt avanciert, kommentierte Bernstein-Expertin Annick Maas.

Mit Hungerstation seien Delivery Hero Marktführer in Saudi-Arabien als wichtigstem Markt der Mena-Region. Wenn Meituan nun mit der App KeeTa auch hier so aggressiv starte, drohten Marktanteilsverluste, so der Experte./ag/mis

MÜNCHEN (dpa-AFX Broker) - Die Baader Bank hat die Einstufung für Thyssenkrupp auf "Buy" mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Der Verkauf eines 20-Prozent-Anteils von Steel Europe an EPCG sei ein weiterer Hinweis dafür, dass das Management kühne Schritte gehe, um seine Ziele zu erreichen, schrieb Analyst Christian Obst in einer am Freitag vorliegenden Studie. Es blieben aber noch viele Fragen unbeantwortet, und der weitere Weg werde nicht einfach./ajx/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 26.04.2024 / 08:18 / CEST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / CEST

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PARIS (dpa-AFX) - In einem freundlichen Gesamtmarkt haben Saint-Gobain nach den Zahlen am Freitag im frühen Handel deutlich zugelegt. Zuletzt gewann der Wert 5,7 Prozent auf 74,44 Euro. Er stieg damit wieder in den Bereich der Jahreshochs aus dem April, nachdem die Aktie des Baustoffkonzerns in den vergangenen Wochen nachgegeben hatte.

Die Analysten von Davy Research sprachen von einem soliden ersten Quartal. Das Zahlenwerk habe zwar nur wenig Überraschungen gebracht, doch habe es das günstige Verhältnis von Preisen zu Kosten unterstrichen. Damit hätten sich die gesunkenen Energie- und Rohstoffkosten positiv ausgewirkt.

Der Markt konzentriere sich angesichts der unspektakulären Zahlen auf die Aussagen des Managements, wonach das Schlimmste hinter dem Unternehmen liege, hieß es von Jefferies. In Hinblick auf die Entwicklung von Absatzmengen und Margen sei der Quartalsbericht zuversichtlich./mf/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einer Kaufempfehlung von Berenberg haben die Aktien von Northern Data am Freitag ihre Kurserholung wieder aufgenommen. Die Papiere des Spezialisten für High Performance Computing (HPC) - also Lösungen für Hochleistungsrechner - liegen nun mit 24,95 Euro gut 27 Prozent über dem Mitte des Monats erreichten Tief seit vergangenen Herbst.

Berenberg-Experte Gerhard Orgonas traut ihnen mit seinem Kursziel von 39 Euro neue Jahreshochs zu. Northern Data habe sich vom reinen Bitcoin-Schürfer inzwischen viel breiter aufgestellt mit drei unterschiedlichen Plattformen, so Orgonas.

Hinzu gekommen seien Cloud-Lösungen und Infrastruktur für Datenzentren - alle im HPC-Hochleistungsbereich. Gerade das Potenzial von Taiga Cloud sei bislang vom Markt übersehen worden./ag/mis

NEW YORK (dpa-AFX Broker) - Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für Safran nach Umsatzzahlen zum ersten Quartal auf "Hold" mit einem Kursziel von 195 Euro belassen. Der Rüstungs- und Technologiekonzern habe die durchschnittliche Markterwartung leicht übertroffen, schrieb Analystin Chloe Lemarie in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Auslieferungen der Leap-Triebwerke werde deutlich gekappt, wie Fertigungspartner General Aerospace bereits zuvor angekündigt hatte./niw/la

Veröffentlichung der Original-Studie: 26.04.2024 / 01:43 / ET

Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 26.04.2024 / 01:43 / ET

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(Im 1. Absatz wurde der Name des irischen Premierministers Simon Harris ergänzt.)

DUBLIN (dpa-AFX) - Irlands Regierung erwägt Gesetzesänderungen, um Asylsuchende, die aus dem Vereinigten Königreich einreisen, wieder dorthin zurückschicken zu können. Das bestätigte ein Sprecher des irischen Premierministers Simon Harris (Taoiseach), wie die britische Nachrichtenagentur PA am Sonntag meldete.

Der irische Außenminister Micheal Martin hatte zuvor einen Anstieg von Asylsuchenden beklagt, die über die Landgrenze von dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland einreisen. An der Grenze gibt es keine Kontrollen, um die Wirtschaft nicht zu behindern und den jahrzehntelangen Nordirlandkonflikt nicht wieder aufzuheizen. Dublin zufolge kommen mehr als 80 Prozent der Asylbewerber in Irland auf diesem Weg ins Land. Martin machte für den jüngsten Anstieg teilweise die britische Ruanda-Politik verantwortlich.

Das Parlament in London hatte kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das erlaubt, irregulär nach Großbritannien eingereiste Menschen ohne Prüfung eines Asylantrags nach Ruanda abzugeben. Die Leute sollen stattdessen dort um Asyl ersuchen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Aus Angst, nach Ruanda geschickt zu werden, wichen die Leute nun nach Irland aus, mutmaßte Martin.

Einfach zurückgeschickt werden können sie nicht, weil ein irisches Gericht kürzlich der Klage zweier Migranten stattgab, die sich auf den Standpunkt stellten, das Vereinigte Königreich könne nicht mehr als sicheres Drittland gelten, wenn Abgeschobene damit rechnen müssten, nach Ruanda verbracht zu werden. Das will die Regierung in Dublin nun per Gesetz doch wieder ermöglichen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak begrüßte unterdessen die Sorge der Iren als Beweis dafür, dass sein Asylpakt mit Ruanda die gewünschte abschreckende Wirkung auf Migranten erzielt. "Wenn Leute illegal in unser Land kommen, aber wissen, dass sie nicht bleiben können, ist es viel unwahrscheinlicher, dass sie kommen", sagte Sunak dem Nachrichtensender Sky News./cmy/DP/he

DUBLIN (dpa-AFX) - Irlands Regierung erwägt Gesetzesänderungen, um Asylsuchende, die aus dem Vereinigten Königreich einreisen, wieder dorthin zurückschicken zu können. Das bestätigte ein Sprecher des irischen Premierministers (Taoiseach), wie die britische Nachrichtenagentur PA am Sonntag meldete.

Der irische Außenminister Micheal Martin hatte zuvor einen Anstieg von Asylsuchenden beklagt, die über die Landgrenze von dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland einreisen. An der Grenze gibt es keine Kontrollen, um die Wirtschaft nicht zu behindern und den jahrzehntelangen Nordirlandkonflikt nicht wieder aufzuheizen. Dublin zufolge kommen mehr als 80 Prozent der Asylbewerber in Irland auf diesem Weg ins Land. Martin machte für den jüngsten Anstieg teilweise die britische Ruanda-Politik verantwortlich.

Das Parlament in London hatte kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das erlaubt, irregulär nach Großbritannien eingereiste Menschen ohne Prüfung eines Asylantrags nach Ruanda abzugeben. Die Leute sollen stattdessen dort um Asyl ersuchen. Eine Rückkehr nach Großbritannien ist nicht vorgesehen. Aus Angst, nach Ruanda geschickt zu werden, wichen die Leute nun nach Irland aus, mutmaßte Martin.

Einfach zurückgeschickt werden können sie nicht, weil ein irisches Gericht kürzlich der Klage zweier Migranten stattgab, die sich auf den Standpunkt stellten, das Vereinigte Königreich könne nicht mehr als sicheres Drittland gelten, wenn Abgeschobene damit rechnen müssten, nach Ruanda verbracht zu werden. Das will die Regierung in Dublin nun per Gesetz doch wieder ermöglichen.

Der britische Premierminister Rishi Sunak begrüßte unterdessen die Sorge der Iren als Beweis dafür, dass sein Asylpakt mit Ruanda die gewünschte abschreckende Wirkung auf Migranten erzielt. "Wenn Leute illegal in unser Land kommen, aber wissen, dass sie nicht bleiben können, ist es viel unwahrscheinlicher, dass sie kommen", sagte Sunak dem Nachrichtensender Sky News./cmy/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat dazu aufgerufen, die gesunkene Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wieder zu erhöhen. Nötig sei eine "neue, nachhaltige wirtschaftliche Dynamik", sagte er am Sonntag beim FDP-Bundesparteitag in Berlin. "Wir sind davon überzeugt, dass Deutschland erheblich mehr Potenzial hat, als es gegenwärtig zum Ausdruck kommt. Wir wollen dieses Potenzial wieder heben, wir müssen es wieder heben."

Deutschland dürfe im internationalen Wettbewerb nicht immer weiter zurückfallen, betonte Djir-Sarai. "Die nächsten Jahre dürfen keine Jahre der Krise werden. Es müssen vielmehr einmal mehr Jahre des Aufschwunges und des Wohlstandes werden." Wer Wohlstand für alle, funktionierende soziale Sicherungssysteme und ökologische Transformation wolle, müsse ein vitales Interesse daran haben, die ökonomische Basis Deutschlands nachhaltig zu stärken.

Djir-Sarai verwies auf den dazu am Vortag vom Parteitag mit großer Mehrheit beschlossenen Antrag zur Wirtschaftswende. "Wenn wir als FDP uns der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit des Landes nicht annehmen, dann wird es niemand tun." Die FDP müsse hier vorangehen. "Die Reaktionen der politischen Mitbewerber innerhalb und außerhalb der Koalition zeigen dies ganz deutlich."

Der FDP-Generalsekretär warnte: "Ohne Wachstum, ohne Produktivität, ohne die gute wirtschaftliche Grundlage insgesamt werden unsere Demokratie und unsere Werte nicht dauerhaft widerstandsfähig gegenüber äußeren und inneren Herausforderungen sein können."/cn/DP/he

BERLIN (dpa-AFX) - Wachstumsförderung, Steuersenkungen und keine neuen Sozialleistungen: FDP-Chef Christian Lindner hat mit dem Ruf nach einer "Wirtschaftswende" für Deutschland die volle Unterstützung des Bundesparteitages der Liberalen bekommen. Der Bundesfinanzminister forderte SPD und Grüne am Wochenende auf, einen wirtschaftlichen Aufschwung zur Priorität der gemeinsamen Koalition zu machen. Lindner warnte vor einem Abstieg des Landes mit negativen Folgen für Wohlstand und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Zu den wirtschaftspolitischen Forderungen beschlossen die mehr als 600 Delegierten am Samstag einen Leitantrag des Bundesvorstands. Das ihm zugrunde liegende Zwölf-Punkte-Papier zur Wirtschaftsbelebung durch Steuerentlastungen und Verschärfungen bei Sozialleistungen hatte vor allem bei der SPD für Verärgerung gesorgt. "Wenn ein Land in zehn Jahren von Platz 6 der Wettbewerbsfähigkeit auf Platz 22 zurückfällt, was ist dann dringlicher als eine Wende?", sagte Lindner. "Denn in den nächsten Jahren muss unser Ehrgeiz sein, von 22 wieder in die Weltspitze zurückzukehren." Die Delegierten feierten Lindner für seine Rede dreieinhalb Minuten lang mit Beifall.

Am Sonntag legte sein Generalsekretär Bijan Djir-Sarai nach. Er mahnte, Deutschland dürfe im Wettbewerb nicht immer weiter zurückfallen. "Die nächsten Jahre dürfen keine Jahre der Krise werden. Es müssen vielmehr einmal mehr Jahre des Aufschwunges und des Wohlstandes werden."

Kein Bruch mit den Koalitionspartnern: Lindner schont die Ampel

Lindners Rede war nach dem Ärger in der Koalition über das Zwölf-Punkte-Papier mit Spannung erwartet worden. Allerdings machte der FDP-Chef in seiner mehr als einstündigen Rede an mehreren Stellen deutlich, dass er einen Erfolg des Ampel-Bündnisses will, kein vorzeitiges Ende. Scharf griff er wiederholt die Union an. Seine Partei hatte bei der letzten Bundestagswahl 11,5 Prozent der Stimmen geholt und dümpelt nun in Umfragen nur noch bei 5 Prozent. Damit wäre aktuell nicht mal ein Wiedereinzug in den Bundestag sicher.

FDP will Aufschwung zur zentralen Aufgabe machen

Lindner beschrieb Deutschland als wirtschaftlichen Absteiger. Die mittelfristige Wachstumsperspektive vor wenigen Jahren habe noch bei 1,5 Prozent gelegen und sei nun auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes gesunken. In den USA betrage sie jährlich 2 Prozent. Am Rande des Parteitags gab er das Ziel aus, diesen Wert in Deutschland wieder auf 1 Prozent zu heben. Der Erfolg aller drei Parteien und ihrer Vorhaben hänge an der Wirtschaft.

"Wir haben tatsächlich die Köpfe. Wir haben das Know-how. Wir haben das Kapital. Aber unser Land steht sich zu oft selbst im Weg", kritisierte Lindner in der Parteitagsrede. "Wir müssen uns selbst den Weg freigeben, denn wir haben keine Zeit zu verlieren."

Wirtschaftlicher Niedergang ist aus Lindners Sicht auch ein Risiko für die Demokratie. Menschen mit dem Gefühl, sie seien von Abstieg bedroht oder andere kämen leichter voran als sie selbst, würden kritisch die demokratischen Rahmenbedingungen hinterfragen. "Die Wirtschaftswende ist das beste Demokratiefördergesetz, das man haben kann."

Kritik an den Ampel-Partnern bleibt insgesamt verhalten

FDP-Vize Wolfgang Kubicki rief die Partner SPD und Grüne zu Gesprächen über das FDP-Konzept auf. "Ich kann nur dringend von hier aus appellieren: Nehmen Sie die Gespräche mit uns auf. Denn wenn nicht gesprochen wird, wird es auch keine Zukunft dieser Koalition geben." Ein Aufkündigen der bei vielen an der FDP-Basis unbeliebten Koalition war beim Parteitag aber kein Thema. "Raus aus der Ampel" war nur von einem Delegierten zu hören - Beifall erhielt er dafür nicht. Die FDP-Kritik an einzelnen Projekten der Ampel wie am Konzept der Kindergrundsicherung von Familienministerin Lisa Paus (Grüne) ging nicht über das übliche Maß hinaus.

Strack-Zimmermann knöpft sich von der Leyen vor

Während die FDP das Koalitionsklima erkennbar nicht weiter strapazieren wollte, schoss sie umso auffälliger gegen die Union. Ein Grund ist sicher der laufende Europawahlkampf, ein anderer, dass die FDP-Spitze annimmt, Wählerpotenzial vor allem an CDU/CSU verloren zu haben, das es zurückzuholen gilt.

Der FDP-Vorsitzende machte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) für den überbordenden Verwaltungsaufwand in Unternehmen verantwortlich. "Bürokratiestress in unserem Land hat einen Vornamen: Und der ist Ursula." Bundesjustizminister Marco Buschmann ergänzte: "Ich kann gar nicht so schnell im Bundesrecht Bürokratie abbauen, wie sie Ursula von der Leyen hinterher produziert."

Auch Europa-Spitzenkandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nahm sich von der Leyen vor. "Im IHK-Unternehmensbarometer zur Europawahl haben nur fünf Prozent der deutschen Industrieunternehmen gesagt, die EU sei in den vergangenen fünf Jahren als Standort attraktiver geworden", sagte sie. "Wie kann man sich nach einem solchen Misstrauensvotum unserer Wirtschaft einfach zur Wiederwahl als Kommissionspräsidentin stellen wollen?"/cn/DP/he

HANNOVER (dpa-AFX) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich gegen das FDP-Papier gestellt, das unter anderem härtere Sanktionen für Jobverweigerer vorsieht. "Es ist völlig klar: Mit der SPD sind diese Pläne nicht zu machen", sagte Weil dem Magazin "Spiegel". Der SPD-Politiker stellte die Frage, wem diese Diskussion nutze. "Noch nicht einmal der FDP selbst, schätze ich", sagte er. Das Papier, das in der Ampel-Koalition Streit auslöste, sieht etwa schärfere Bürgergeld-Regeln und das Aus der Rente mit 63 vor. Am Samstag hat in Berlin der Bundesparteitag der FDP begonnen.

Weil sprach sich klar gegen ein vorgezogenes Ende der Ampel-Koalition aus. "Eine politische Krise, eine vorgezogene Bundestagswahl mit einer womöglich wieder sehr schwierigen Koalitionsfindung am Ende würde die Bürger doch noch mehr verunsichern", sagte Weil. Es wäre besser, wenn die Bundesregierung mehr Stabilität hinbekomme, sich auf Baustellen konzentriere und Kontroversen bleiben lasse. Niedersachsens Ministerpräsident sagte, er hoffe, die Ampel-Koalition bekomme den Haushalt 2025 zügig und ohne viel Krach auf die Reihe. Davon hänge für die Länder viel ab./lkm/DP/he

GENF (dpa-AFX) - Während der Corona-Pandemie sind Patientinnen und Patienten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) viel zu oft Antibiotika verschrieben worden. Das könnte nach ihren Angaben die Ausbreitung antimikrobieller Resistenzen (AMR) verschärft haben, berichtete die WHO am Freitag in Genf. Gemeint ist, dass Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze resistent werden gegen Medikamente, was für die Behandlung der Betroffenen lebensgefährlich sein kann.

Nur acht Prozent der Corona-Infizierten in Krankenhäusern hätten zusätzlich bakterielle Infektionen gehabt, die mit Antibiotika behandelt werden konnten. Doch hätten im weltweiten Durchschnitt 75 Prozent diese Medikamente bekommen, "für den Fall, das es hilft", wie die WHO schrieb. Es müsse dringend mehr getan werden, um Antibiotika korrekt und nur da einzusetzen, wo sie Nutzen bringen können. Im Fall einer Corona-Infektion hätten sie den Patientinnen und Patienten nichts gebracht.

Die WHO hat für die Analyse die anonymisierten Daten von rund 450 000 Menschen ausgewertet. Es handelte sich um Personen, die zwischen Januar 2020 und März 2023 in 65 Ländern mit einer Corona-Infektion in Krankenhäusern waren.

Antimikrobielle Resistenzen (AMR) sind weltweit ein wachsendes Problem. Die Europäische Union schätzt, dass allein in den Mitgliedsländern sowie Norwegen, Island und Liechtenstein im Jahr 35 000 Menschen sterben, weil ihre Bakterien, Viren, Parasiten und Pilze resistent sind gegen die gängigen Medikamente. Die EU bezeichnet AMR als eine der drei größten Gesundheitsgefahren./oe/DP/ngu

BERLIN (dpa-AFX) - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschland und Großbritannien die Solidarität des Bündnisses im Kampf gegen russische Spionage und Sabotage zugesichert. "Solche Spionagemaßnahmen sind inakzeptabel und sie werden uns nicht davon abhalten, die Ukraine weiter zu unterstützen", sagte Stoltenberg am Freitag in Berlin bei einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Man müsse achtsam sein, was verdeckte Aktivitäten seitens Russlands im Nato-Bündnis betreffe.

Vorwürfe über russische Spionage häufen sich. In Großbritannien wurde am Freitag ein Mann angeklagt, weil er im Auftrag der russischen Söldnertruppe Wagner Brandanschläge in Großbritannien orchestriert haben soll. Wie die britische Anklagebehörde CPS mitteilte, soll er Unternehmen mit Beziehungen zur Ukraine ins Visier genommen haben. Einem weiteren 22-Jährigen werde die Annahme eines materiellen Vorteils durch einen ausländischen Geheimdienst sowie schwere Brandstiftung vorgeworfen. Zudem wurden zwei Männer im Alter von 21 und 60 Jahren wegen Brandstiftung sowie ein weiterer 22-Jähriger wegen des "Besitzes von Informationen über terroristische Handlungen" beschuldigt.

Vergangenen Mittwoch wurden zudem in Bayern zwei deutsch-russische Staatsbürger festgenommen, die für Moskau Ziele für mögliche Sabotageakte in Deutschland ausgekundschaftet haben sollen. Beide sitzen in Untersuchungshaft. "Wir stimmen uns hier sehr eng ab hinsichtlich unserer Reaktion auf feindselige Taten dieser Art gegen die Bündnismitglieder", betonte Stoltenberg. Man stehe "voll und ganz" an der Seite Deutschlands und Großbritanniens.

Bundeskanzler Scholz hatte am Mittwoch betont, dass ein konsequentes Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen Spionageaktivitäten in Deutschland nötig sei. "Wir können Spionage gegen uns nicht akzeptieren, egal, aus welchem Land sie kommt. Und deshalb muss sie entdeckt und diejenigen, die Verantwortung haben, verhaftet werden und vor Gericht gestellt werden", sagte er.

Stoltenberg ist seit 2014 Nato-Generalsekretär und hat deutlich gemacht, dass er das Amt niederlegen wird. Das Bündnis strebt eine Nachfolge vor dem Gipfel zum 75-jährigen Bestehen im Juli in Washington an. Als aussichtsreichster Anwärter gilt der scheidende niederländische Ministerpräsident Mark Rutte. Auch Rumäniens Staatspräsident Klaus Iohannis bewirbt sich um den Nato-Chefposten./scr/mfi/DP/ngu

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Angesichts der humanitären Krise im Gazastreifen leistet die EU weitere finanzielle Hilfe. Um die vom anhaltenden Krieg betroffenen Palästinenser zu unterstützen, werden zusätzliche 68 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. Mit dem Geld soll die Auslieferung von Lebensmitteln und Wasser, aber auch die medizinische Versorgung sowie Unterbringungsmöglichkeiten verbessert werden.

Den Angaben zufolge erhöht sich der Gesamtbetrag der EU-Hilfe für bedürftige Palästinenser im Gazastreifen und der gesamten Region im Jahr 2024 auf 193 Millionen Euro.

Zusätzlich zu den Finanzhilfen werden weiterhin auch direkt lebenswichtige Hilfsgüter per Luftbrücke in die Region gebracht. Diese werden von Partnern und EU-Mitgliedstaaten bereitgestellt. Den Angaben der Kommission zufolge wurde zudem der Transport von mehr als 130 Tonnen Material für Unterkünfte sowie Hilfsgütern für die Gesundheits-, Wasser- und Sanitärversorgung finanziert, die von Irland und humanitären Partnern gespendet wurden./agy/DP/ngu

PARIS (dpa-AFX) - Der Chef der Internationalen Energieagentur IEA, Fatih Birol, hat faire Maßnahmen zur Energiewende angemahnt. "Eine Zukunft der sauberen Energien ist für alle da", sagte Birol am Freitag in Paris. Politische Maßnahmen müssten entsprechend gestaltet werden. "Wir fürchten, dass die Last des Wandels unverhältnismäßig auf den Schultern von Gering- und Mittelverdienern liegen könnte." Dies sei nicht nur ungerecht, sondern berge auch die Gefahr, Unterstützung für die Energiewende zu verspielen.

Die IEA hatte Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft und dem Wirtschaftssektor zu Beratungen zu dem Thema nach Paris geladen. Inhaltliche Schwerpunkte lagen auf den Bereichen Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit, Politikgestaltung und Bürgerbeteiligung. Birol betonte, bei der Energiewende sollten Stimmen aus allen Bereichen der Gesellschaft gehört werden.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo betonte, Widerstand gegen Schritte zum Klimaschutz- und zur Energiewende gebe es, weil einige Menschen nur auf kurzfristige Vorteile aus seien, aber sich nicht für die längerfristige Zukunft und die Situation kommender Generationen interessierten./rbo/DP/ngu

KAIRO/TEL AVIV (dpa-AFX) - In die festgefahrenen Verhandlungen zum Gaza-Krieg könnte nach ägyptischen Angaben Bewegung gekommen sein. Bei Gesprächen zwischen ägyptischen und israelischen Vertreten hat es nach Angaben des staatsnahen ägyptischen Fernsehens Al-Kahira News am Freitag erhebliche Fortschritte gegeben. Nähere Angaben waren zunächst nicht bekannt. Der Sender hatte zuvor berichtet, eine ägyptische Delegation sei in Tel Aviv eingetroffen, um einen "umfassenden Rahmen" für ein Waffenstillstandsabkommen in Gaza zu besprechen. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht.

Israel und die islamistische Hamas verhandeln seit Monaten indirekt über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober vergangenen Jahres nach Gaza entführt hatten. Ägypten, die USA und Katar treten dabei als Vermittler auf.

Bei dem Gespräch zwischen ägyptischen und israelischen Vertretern sollte es israelischen Medien zufolge am Freitag zunächst um ein begrenztes Abkommen mit der Hamas gehen, wonach nur einige weibliche, ältere und kranke Geiseln freikommen. Laut unterschiedlichen israelischen Medienberichten geht es um 20 beziehungsweise 33 aus Israel verschleppte Menschen. Im Gegenzug dazu sollen palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freikommen.

Zudem sollen vertriebene Palästinenser in den Norden des Gazastreifens zurückkehren können. Dagegen hatte sich Israel lange Zeit gesträubt. Auch eine Feuerpause ist Berichten zufolge Teil eines möglichen Deals. Einen dauerhaften Waffenstillstand lehnt Israel ab. Die Hamas wiederum pocht darauf. Medien zufolge will Israel mit dem Vorschlag für ein begrenztes Abkommen diese Hamas-Forderung umgehen.

Einen Vorschlag der USA, der die Freilassung von 40 entführten Frauen, älteren und kranken Menschen vorsah, hatte die Terrororganisation zuvor abgelehnt. Laut Hamas sollen nicht mehr so viele Geiseln, die in diese Kategorie fallen, am Leben sein.

Ägypten will laut israelischen Medien eine Einigung erreichen, um den bevorstehenden israelischen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens abzuwenden. Die Regierung in Kairo ist besorgt, dass Palästinenser in großen Zahlen über die Grenze kommen könnten. In der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten haben Hunderttausende Zuflucht vor den Kämpfen gesucht./arj/DP/ngu

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